Massiver Jobabbau

Siemens will 6.900 Jobs abbauen und Standorte schließen

16.11.17 16:03 Uhr

Siemens will 6.900 Jobs abbauen und Standorte schließen | finanzen.net

Mit einem massivem Personalabbau und Werksschließungen will Siemens dem Strukturwandel im fossilen Kraftwerksgeschäft und im Rohstoffsektor begegnen.

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Insgesamt sollen mit dem Abbau von Produktionskapazitäten weltweit 6.900 Stellen wegfallen, davon die Hälfte in Deutschland, wie der Technologiekonzern am Donnerstag mitteilte.

In der Kraftwerkssparte Power & Gas sollen rund 6.100 Jobs weltweit gestrichen werden, davon 2.600 in Deutschland. Die Standorte in Görlitz und Leipzig werden geschlossen, der Standort Erfurt möglicherweise verkauft. Überdies trifft es 1.100 Stellen in Europa, weitere 2.500 außerhalb, davon 1.800 in den USA.

In der Antriebssparte Process Industries & Drives sollen 760 Stellen in Deutschland wegfallen, davon am Standort des Dynamowerkes in Berlin 570. Dort wird die Produktion eingestellt, Forschung und Entwicklung sowie andere Funktionen sollen allerdings erhalten bleiben.

Siemens kündigte an, die Maßnahmen rasch und möglichst sozialverträglich umsetzen zu wollen. Sollte der Stellenabbau mit betriebsbedingten Kündigungen einhergehen, müsste sich Siemens auf massiven Widerstand der Gewerkschaften einstellen, die darin einen Tabubruch sehen.

Siemens leidet wie Konkurrent General Electric unter einer generellen Schwäche des weltweiten Kraftwerk-Marktes. Angesichts des weltweiten Trends zu Erneuerbaren Energien und dezentraler Stromversorgung verlieren große konventionelle Kraftwerke an Bedeutung.

Der Gesamtmarkt für große Turbinen hat sich nach Angaben von Siemens-Chef Joe Kaeser seit 2011 weltweit halbiert. In diesem Jahr wurden rund um den Globus nur noch 120 Turbinen mit mehr als 100 Megawatt Leistung geordert. Kaeser geht davon aus, dass sich der Markt auf diesem Niveau einpendeln, aber nicht wieder erholen wird. Kapazitäten gibt es weltweit aber für den Bau von 400 dieser Maschinen.

FRANKFURT (Dow Jones)

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