Nike-Aktie auf Rekordhoch: Nike verdoppelt Umsatz im vierten Quartal
Der US-Sportartikelhersteller Nike hat im abgelaufenen Quartal ganz entscheidend von der Wiederöffnungen von Ladengeschäften in der Coronapandemie profitiert und die Erwartungen geschlagen.
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Der Konzern verdoppelte in der vierten Periode seine Umsätze annähernd - befeuert durch den Großhandel. Zugleich kehrte die Gesellschaft in die Gewinnzone zurück. Das vor allem für seine Sportschuhe bekannte Unternehmen verbuchte per 31. Mai einen Gewinn von 1,51 Milliarden US-Dollar nach Verlusten von 790 Millionen Dollar im Vorjahr. Pro Aktie verdiente Nike bereinigt 93 Cent nach einem Fehlbetrag von 51 Cent 2020. Analysten hatten im Konsens nur ein Ergebnis je Aktie von 51 Cent zugetraut. Die Erlöse stiegen auf 12,34 (Vj 6,31) Milliarden Dollar - die Marktschätzung hatte bei nur 11 Milliarden Dollar gelegen. Die Direct-Umsätze kletterten um 73 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar, die Online-Erlöse legten um 41 Prozent zu.
Nachfrageschub treibt Nike-Aktie auf Rekordhoch
Den Aktien von Nike ist am Freitag ein Befreiungsschlag gelungen: Nachdem die Papiere des US-Sportartikelherstellers in diesem Jahr bislang mehr oder weniger auf der Stelle getreten waren, sorgten nun unerwartet starke Quartalszahlen und ein optimistischer Ausblick für ein Kursfeuerwerk: Die Anteilsscheine sprangen auf ein Rekordhoch von 154,59 US-Dollar und stiegen bis Handelsschluss noch um 15,53 Prozent auf 154,35 Dollar. Damit waren sie der klare Favorit im Dow Jones Industrial. Der US-Leitindex legte um rund 0,7 Prozent zu.
Im Ende Mai abgeschlossenen vierten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 waren die Erlöse weltweit fast auf das Doppelte des Vorjahreswertes geschnellt. Treiber war insbesondere das Nordamerika-Geschäft. Die größten Zuwächse gab es bei Sportbekleidung. Damit übertraf der weltweit größte Sportartikelhersteller die Markterwartungen deutlich.
Nike profitierte stark vom Ende vieler Corona-Beschränkungen in den USA. Der weltgrößte Sportartikelhersteller gewinnt derzeit auch an Tempo, da mit den Aufhebungen der Lockerungen zahlreiche Sportereignisse in den Vereinigten Staaten und Europa wieder aufgenommen werden. Nun gibt sich die Konzernspitze auch mittelfristig optimistisch.
Auch bei den Analysten kam das Zahlenwerk von Nike bestens an: Die Experten der Investmentbank Jefferies schrieben, die Zahlen untermauerten die Stärke der Marke Nike. Die Kunden des Konzerns kauften das Label unabhängig vom Preis. Enorm aufgeholt habe insgesamt vor allem der Großhandel, nachdem sich im dritten Geschäftsquartal die Auslieferungen noch verzögert hätten.
Zudem erhole sich das China-Geschäft, hoben die Jefferies-Fachleute hervor. Nike gehört zu den Unternehmen, die in chinesischen sozialen Medien angegriffen wurden, nachdem sie von Zwangsarbeit in der autonomen Region Xinjiang gesprochen hatten. Analysten hatten deswegen ein besonderes Augenmerk auf die China-Zahlen gelegt.
RBC-Analystin Beth Reed sprach von einem starken Schlussquartal. Auch der Ausblick für das mittelfristige Wachstum sei "recht beeindruckend". Es gebe noch erhebliches Potenzial für steigende Ergebnisse.
Etwas skeptischer äußerte sich Analyst Michael Pohn von der DZ Bank. Der Sportartikelhersteller habe zwar ein sehr gutes Schlussquartal hinter sich, doch die Aktienbewertung sei zu hoch. Der Experte rät deshalb weiterhin zum Verkauf der Aktien.
Die überwiegende Mehrheit der Analysten aber ist weiterhin positiv gestimmt. Unter allen von der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg erfassten Experten raten 25 zum Kauf der Nike-Aktien. 4 Fachleute raten, an der Seitenlinie zu verharren, und nur zwei plädieren für einen Verkauf der Papiere.
BEAVERTON / NEW YORK (Dow Jones / dpa-AFX)
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