Zinssorgen und Nahost-Konflikt weiter dominant: DAX schließt dennoch freundlich
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich im Donnerstagshandel zunächst auf Richtungssuche.
Der DAX stieg bei 17.775,41 Punkten in den Handel ein, in Folge setzte sich der Leitindex in der Gewinnzone fest. Zuletzt notierte das Börsenbarometer bei 17.837,40 Zählern mit einem Plus von 0,38 Prozent.
Wie in Asien, so widerstanden auch in Europa die Anleger dem Impuls aus den USA, Technologieaktien in größerem Ausmaß abzustoßen. In den Vereinigten Staaten hatte die überwiegend mit Standardwerten bestückte Wall Street zur Wochenmitte kaum verändert geschlossen, während die technologielastige Nasdaq deutlich nachgab.
Schaukelbörse geht weiter
"Wir sehen im Moment eine regelrechte Schaukelbörse. Von den bislang zwölf Handelstagen nach Ostern sind beim DAX sechs positiv ausgefallen und sechs negativ", konstatierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Nach der zuvor langen Rally suche das Börsenbarometer weiterhin nach einer klaren Richtung.
Für den DAX stellt derzeit charttechnisch betrachtet die gleitende 50-Tage-Linie eine wichtige Stütze dar, nachdem die 21-Tage-Linie in der vergangenen Woche nach unten hin durchbrochen worden war. Im Bereich der mittelfristigen Durchschnittslinie bei etwas unter 17.730 Punkten hatte der Dax in den vergangenen Tagen seine Korrektur gestoppt, die vom Rekordhoch bei 18.567 Punkten ausgegangen war.
Einzelwerte im Fokus
Unter den Einzelwerten schockte der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius mit schwachen Zahlen zum ersten Quartal. Auch wenn die Erwartungen für das laufende Jahr bestätigt wurden, sackte die Aktie ab.
Dagegen stach das seit dem Jahresbeginn schwer angeschlagene Papier von AIXTRON positiv heraus, denn der Anlagenbauer für die Chipindustrie trat Spekulationen über schwächere Geschäfte mit Siliziumkarbid (SiC)-Fertigungsanlagen entgegen. Der US-Halbleiterkonzern Wolfspeed habe im dritten und vierten Quartal 2023 mehrere Aufträge für die G10-SiC-Anlage erteilt, um die Produktion von 200-mm-Siliziumkarbid (SiC)-Wafern auszubauen, hieß es. Sixt-Aktien legten als Favorit noch etwas deutlicher zu. Sie profitierten von einer Studie der Deutschen Bank. Analyst Michael Kuhn hob die Aktie auf "Buy" und begründete dies damit, dass die Gewinndynamik im späteren Jahresverlauf wieder positiv werde. Dem könnten Anleger zuvor kommen. Eine mögliche Eskalation im Nahen Osten könne die Aktie zwar kurzfristig belasten, Sixt sei in dieser Region aber nicht direkt engagiert.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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