Marktbericht

Zinssenkungseuphorie verpufft: DAX schließt tief im Minus - US-Arbeitsmarktdaten enttäuschen zusätzlich

05.04.24 17:41 Uhr

Börse Frankfurt unter Druck: DAX verabschiedet sich mit deutlichen Verlusten ins Wochenende - Zinssenkungstraum geplatzt | finanzen.net

Vor dem Wochenende ging es für den deutschen Aktienmarkt gen Süden.

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Der DAX begann den Handelstag kaum bewegt bei 18.401,33 Punkten und rutschte dann sichtlich ab. Letztlich ging es 1,24 Prozent auf 18.175,04 Zähler nach unten.

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Erst am Dienstag hatte der deutsche Leitindex bei 18.567,16 Zählern ein neues Rekordhoch markiert. Den höchsten Schlussstand aller Zeiten erreichte das Börsenbarometer vergangene Woche bei 18.492,49 Zählern.

Fed-Mitglied schockt Anleger: Möglicherweise keine Zinssenkung 2024

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Damit ging es nach deutlichen Verlusten der Wall Street am Donnerstag, die nach Äußerungen des Präsidenten der regionalen Notenbank von Minneapolis, Neel Kashkari, unter Druck geraten war, auch am deutschen Markt bergab. Falls der Fortschritt bei der Inflationssenkung ins Stocken gerate, könnte im laufenden Jahr womöglich doch keine Zinssenkung nötig sein, hatte der Zentralbanker gesagt. Die Preisentwicklung im Januar und Februar sei "etwas beunruhigend" gewesen. Dass ein Fed-Banker die Bedeutung der Inflationsbekämpfung betont, überrascht zwar nur bedingt. Gleichwohl wird an den Finanzmärkten eigentlich mit einer ersten Leitzinssenkung schon gegen Sommer gerechnet.

Alle Augen auf US-Arbeitsmarktbericht

Darum richteten sich die Blicke am Freitagnachmittag auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung. Anleger erhofften sich von den Daten Rückschlüsse auf den Zeitpunkt einer ersten US-Leitzinssenkung. So kann ein starker Arbeitsmarkt die Inflation durchaus antreiben.
Der Bericht ist vor diesem Hintergrund aus Anlegersicht enttäuschend ausgefallen: Die Arbeitslosenquote lag in den USA im März bei 3,8 Prozent - erwartet wurden 3,9 Prozent. Auch die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft fiel anders aus als erhofft: Statt 212.000 waren es starke 303.000. Die starke Wirtschaft dürfte es den US-Währungshütern schwerer machen, eine Zinswende einzuleiten. In der Vergangenheit hatte die Fed mehrfach betont, dass sie vor einer möglichen Zinssenkung zunächst einen abkühlenden Arbeitsmarkt sehen wollen, der beim Kampf gegen die Inflation hilfreich wäre.

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"Gesunder" Rückschlag für den DAX?

Insgesamt bewegt sich das deutsche Börsenbarometer trotz des Rücksetzers auf hohem Niveau. Im bisher noch jungen Jahr 2024 steht ein deutliches Plus auf dem Kurszettel. Seit dem Oktober-Tief - auf das eine Trendwende am Markt gefolgt war - summieren sich die Gewinne sogar auf mehr als 25 Prozent. Eine Korrektur - also einen deutlicheren Rückschlag im Aufwärtstrend - halten Börsenexperten daher sogar für "gesund".

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

Bildquellen: Stonel / Shutterstock.com

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