Marktbericht

Erholungsversuch geglückt: DAX schließt vor Fed-Zinsentscheid weit im Plus

15.06.22 17:41 Uhr

Erholungsversuch geglückt: DAX schließt vor Fed-Zinsentscheid weit im Plus | finanzen.net

Dem DAX ist am Tag des Zinsentscheids der US-Notenbank Federal Reserve ein Erholungsversuch geglückt.

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Der deutsche Leitindex DAX 40 stieg zur Wochenmitte mit einem Plus von 1,32 Prozent bei 13.480,50 Punkten in den Handel ein. Im Verlauf konnte er seine Gewinne ausbauen und im Tageshoch die 13.500-Punkte-Marke hinter sich lassen. Diese konnte er bis zum Handelsende zwar nicht halten, dennoch ging er deutliche 1,36 Prozent höher bei 13.485,29 Punkten in den Feierabend.

Die Frage am Markt lautete, ob die Fed den Leitzins am Abend um 0,50 Prozentpunkte oder gleich um 0,75 Punkte anheben wird. Der für Aktienanleger schlechtere Fall eines größeren Zinsschrittes könnte angesichts der Marktschwäche der vergangenen Tage in den Kursen schon vorweggenommen sein, hieß es bei Experten.

Für etwas Beruhigung der zuletzt sehr nervösen Märkte sorgte auch, dass sich die Europäische Zentralbank (EZB) gegen die Unruhe an den Finanzmärkten stemmen will. Als Reaktion auf die jüngste Unruhe an den Finanzmärkten will die EZB Gelder aus dem Ende März ausgelaufenen Corona-Notkaufprogramm PEPP besonders flexibel einsetzen. Zugleich beauftragte der Rat auf einer Sondersitzung die zuständigen Ausschüsse des Eurosystems zusammen mit der EZB, die Fertigstellung eines neuen Kriseninstruments zu beschleunigen.

Die Zinsen an den Kapitalmärkten waren jüngst stark gestiegen, während sich die Stimmung am Aktienmarkt deutlich verschlechterte. Hauptgrund ist die straffere Geldpolitik der Fed, aber auch die Aussicht auf Zinserhöhungen der EZB. Besonders deutlich stiegen die Kapitalmarktzinsen in südeuropäischen Ländern wie Italien, was die Furcht vor einer neuen Eurokrise wieder größer werden ließ. EZB-Direktoriumsmitglied Isabell Schnabel hatte am Vortag deutlich gemacht, dass man einen ungeordneten Anstieg der Finanzierungskosten stärker verschuldeter Länder im Euroraum nicht hinnehmen werde.

Redaktion finanzen.net mit Material von dpa (AFX)

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag

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