Marktbericht

Nach Osterwochenende: DAX schließt nach neuem Rekord deutlich schwächer - unter 18.300 Punkten

02.04.24 17:54 Uhr

Börse Frankfurt: DAX schließt nach neuem Allzeithoch klar im Minus | finanzen.net

Nach den handelsfreien Ostertagen beendete der deutsche Leitindex den Handelstag nach anfänglichen Gewinnen klar in der Verlustzone.

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Der DAX stieg bei 18.492,36 Punkten in den Dienstagshandel ein und damit auf dem Niveau des Donnerstags-Schlusskurses. Bereits kurz darauf erreichte der deutsche Leitindex bei 18.567,16 Zählern ein neues Rekordhoch. Im Verlauf hat er jedoch die Richtung gewechselt und ging schließlich 1,13 Prozent tiefer bei 18.283,13 Einheiten in den Feierabend.

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Den höchsten Schlussstand aller Zeiten erreichte das Börsenbarometer am Donnerstag bei 18.492,49 Zählern.

DAX gibt bei dünnen Umsätzen nach

Die Umsätze blieben am ersten Handelstag nach dem langen Osterwochenende dünn. Nicht zuletzt dürfte der Grund im gestiegenen Rendite-Niveau am Markt für US-Staatsanleihen zu suchen sein. Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets deutete den Rendite-Anstieg als Vorsichtssignal bezüglich der Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank Fed.

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Saisonal stünden die Signale eigentlich auf Kursgewinne, schrieb Börsenexperte Christoph Geyer in einem Marktkommentar. Doch gehe es schon seit Wochen nach oben. Mittlerweile sprächen mehrere Faktoren gegen ein ungebremstes Weiterlaufen des DAX. Ein charttechnisches Kursziel sei erreicht, und es habe bisher kaum Rücksetzer gegeben, die im Aufwärtstrend durchaus wichtig sind. Daher könnte die nun eigentlich anstehende positive saisonale Phase bereits vorweggenommen worden sein.

Konjunkturdaten wegen Zinssenkungsfantasien im Blick

Erfreuliche Wirtschaftssignale aus den USA sowie aus China über das verlängerte Osterwochenende hatten am Morgen noch für gute Laune unter den Anlegern gesorgt. In China blickt das verarbeitende Gewerbe nach trüben Monaten wieder optimistischer auf die Geschäftslage. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg im März erstmals wieder nach sechs Monaten über 50 Punkte. Dies ist eine wichtige Schwelle, deren Überschreiten eine Ausweitung der Geschäftsaktivität signalisiert.

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Zudem kamen Einkommens- und Inflationsdaten aus den USA gut an. Die positiven Daten aus der US-Industrie dagegen bringen laut Analyst Stephen Innes von SPI Asset Management auch unschöne Inflationssignale mit sich. Es brauche wohl aber noch weitere solche Überraschungen, um Investoren davon zu überzeugen, dass sich die Fed für Zinssenkungen noch länger Zeit nehmen könnte als erwartet, schrieb er.

Zinssenkungen sind auch ein wichtiges Thema mit Blick auf die Europäische Zentralbank (EZB), von der ein erster Schritt im Juni erwartet wird. Ob es aber tatsächlich dazu kommt, hängt von der Entwicklung der Inflation ab. März-Daten für wichtige Bundesländer in Deutschland wurden inzwischen veröffentlicht. Am Mittwoch folgen zudem Daten für die Eurozone.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

Bildquellen: Pavel Ignatov / Shutterstock.com

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