Marktbericht

Frankfurter Börse am Hexensabbat: DAX geht tiefrot ins Wochenende

17.03.23 17:36 Uhr

Frankfurter Börse am Hexensabbat: DAX geht tiefrot ins Wochenende | finanzen.net

Die positive Reaktion an den Finanzmärkten auf die Haltung der Europäischen Zentralbank vom Vortag trug den DAX am Freitag nur kurzzeitig nach oben. Schlussendlich fiel der deutsche Leitindex jedoch ab.

Werte in diesem Artikel
Indizes

19.322,6 PKT 176,4 PKT 0,92%

Beim DAX waren zum Handelsstart noch Gewinne auszumachen. Ab dem Mittag ging es jedoch wieder nach unten: Das Börsenbarometer beendete den Freitagshandel 1,33 Prozent im Minus bei 14.768,20 Punkten.
Noch in der ersten Tageshälfte hatte das Börsenbarometer im Sog der am Vortag positiv bewerteten Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) und dank der Milliardenhilfen für die Credit Suisse und die trudelnde First Republic die Marke von 15.000 Punkten klar übersprungen.

Inflationsdaten der Eurozone im Blick

Die hohe Inflation in der Eurozone hat sich im Februar den vierten Monat in Folge abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,5 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach einer zweiten Schätzung veröffentlichte. Im Januar hatte die Rate noch bei 8,6 Prozent gelegen. Damit wurde wie von Volkswirten erwartet erste Schätzung bestätigt.

Reaktion der EZB am Vortag

"Alarmiert, aber nicht irritiert" sei die Reaktion der EZB auf die jüngsten Hiobsbotschaften aus der Bankenwelt gewesen, schrieb Gebhard Stadler, Ökonom bei der Landesbank BayernLB. Trotz der durch die Schieflage einiger US-Banken ausgelösten Turbulenzen und der Unsicherheiten um die schweizerische Credit Suisse seien die Euro-Notenbanker nicht von ihrem im Februar angekündigten Kurs höherer Leitzinsen abgewichen. Das dürfte am Vortag auch die Aktienmärkte überzeugt haben, die trotz der kräftigen Zinsanhebung deutlich ins Plus gingen.

Hexensabbat bewegt Kurse

Am Mittag (13 Uhr) sorgte der sogenannte große Verfall, auch Hexensabbat genannt, für Ausschläge der Aktienindizes. Zu diesem Zeitpunkt verfielen an der Termin- und Derivatebörse Eurex Optionen und Terminkontrakte auf den DAX und den Eurozone-Leitindex EURO STOXX 50. Investoren versuchen an den Verfallterminen, die Indizes in die für ihre Marktposition günstige Richtung zu bewegen.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag

Mehr zum Thema DAX 40