Marktbericht

Börse Frankfurt mit Zugewinn: DAX lässt Rücksetzer nach ZEW-Index hinter sich

11.07.23 17:38 Uhr

Börse Frankfurt mit Zugewinn: DAX lässt Rücksetzer nach ZEW-Index hinter sich | finanzen.net

Am Dienstag ließ der deutsche Aktienmarkt sich nur kurzzeitig von Konjunkturdaten beeinflussen.

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Der DAX begann die Sitzung 0,27 Prozent im Plus bei 15.716,26 Punkten. Im Anschluss an Konjunkturdaten rutschte der deutsche Leitindex etwas nach unten, konnte sich daraufhin aber wieder klar erholen und notierte zuletzt 0,75 Prozent fester bei 15.790,34 Zählern.

Inflationsdruck in Deutschland erhöht sich wieder

Der Inflationsdruck in Deutschland ist im Juni gestiegen, was vor allem am Wegfall von Sondereffekten lag. Vor einem Jahr hatten die Einführung des befristeten 9-Euro-Tickets sowie der Tankrabatt die Inflationsrate sinken lassen. Diese Sondereffekte fielen dieses Jahr jedoch weg. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhte sich die Jahresrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 6,8 (Vormonat: 6,3) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 29. Juni.

Gegenüber dem Vormonat stieg der HVPI um 0,4 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

ZEW-Index im Juli etwas schwächer als erwartet

Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten für Deutschland haben sich im Juli etwas deutlicher als erwartet abgeschwächt. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen sank auf minus 14,7 (Juni: minus 8,5) Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf minus 10,0 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der aktuellen Konjunkturlage ging auf minus 59,5 (minus 56,5) Punkte zurück. Die befragten Ökonomen hatten nur einen Rückgang auf minus 62,0 Punkte erwartet.

Abstimmung zum "Chips Act"

Das Europäische Parlament billigte unterdessen den "Chips Act", mit dem die EU die Abhängigkeit Europas von Halbleiter-Importen verringern will. Durch zusätzliche und erleichterte Subventionen soll sich der weltweite Anteil der hiesigen Prozessor-Produktion bis 2030 verdoppeln. Experten bezweifeln aber, dass dieses Ziel trotz der in den vergangenen Monaten angekündigten Milliarden-Investitionen erreicht wird, weil sich gleichzeitig die Nachfrage voraussichtlich verdoppeln wird.

US-Inflationszahlen am Mittwoch: Was macht die Fed?

Ferner warte der Markt mit Spannung auf das Highlight der Woche, nämlich die US-Verbraucherpreise am Mittwoch. Sie dürften maßgeblich für die Einschätzung der weiteren Zinspolitik der US-Notenbank werden.

Redaktion finanzen.net / Reuters / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

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