Börse Frankfurt: DAX stabil nahe 16.000-Punkte-Marke - Inflationsdruck ninmmt zu
Der deutsche Leitindex blieb vor der nahen Berichtssaison ohne klaren Trend.
Der DAX stand zum Start bei 15.960,47 Punkten und damit nur 0,07 Prozent höher. Auch im weiteren Verlauf bewegte er sich in der Nähe des Vortagesschluss - letztlich mit minus 0,01 Prozent bei 15.946,72 Zählern.
Händler rechneten bereits vorab mit einem recht volatilen Geschäft. Der Markt dürfte weiter von neuen Positionierungen in Richtung Halbjahresultimo geprägt sein. Dies zeigt sich an Sektorrotationen hinter den Indizes und fehlenden Trends. Auch die uneinheitlichen Vorgaben der Wall Street unterstreichen dies.
Anleger achten besonders auf deutsche Verbraucherpreise
Am Markt warteten die Anleger heute gespannt auf Daten zur Preisentwicklung in Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone. Dabei hat der Inflationsdruck im Juni nach dem Rückgang im Vormonat wieder zugenommen - und zwar etwas stärker als erwartet. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lag um 6,8 (Mai: 6,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg um 0,3 Prozent und eine Jahresteuerungsrate von 6,7 Prozent prognostiziert.
Wahrscheinlichkeit für weitere Zinserhöhungen gestiegen
Die Verbraucherpreise stehen besonders im Blick, da sich Anleger mit der Aussicht auf weiter steigende Zinsen konfrontiert sehen. Am Vortag hatten die Zentralbank-Chefs der Eurozone, der USA und von Großbritannien bei ihrem Treffen in Portugal weiterhin eher falkenhafte Töne angeschlagen. Die Falken sind in den Notenbanken die Vertreter einer strafferen Geldpolitik. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Bank of England (BoE) mache man sich derzeit wohl mehr Sorgen über die Entwicklung einer Lohn-Preis-Spirale als bei der US-Notenbank Fed, hieß es bei Capital Economics. Doch auch Powell nutzte das Podium, um nochmal seinen Willen zur Inflationsbekämpfung in aller Deutlichkeit zu unterstreichen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Juli preisten Marktteilnehmer daraufhin mit fast 82 Prozent ein nach nur 52 Prozent vor einem Monat.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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