Marktbericht

Anleger an Frankfurter Börse scheuen das Risiko: DAX am Tag des EZB-Entscheids knapp behauptet

25.01.24 17:39 Uhr

Anleger an Frankfurter Börse scheuen das Risiko: DAX am Tag des EZB-Entscheids knapp behauptet | finanzen.net

Der deutsche Leitindex DAX zeigte sich im Donnerstagshandel unentschlossen.

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Der DAX startete 0,23 Prozent tiefer bei 16.849,76 Punkten und schloss letztlich 0,10 Prozent höher bei 16.906,92 Zählern.

Mit einem Rekordhoch für den tags zuvor starken DAX wurde es am Donnerstag auch nach der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) nichts. Der Mitte Dezember erreichte Höchststand von gut 17.000 Punkten bleibt aber in Sichtweite. Zur Wochenmitte hatten dem DAX bis zu seinem Rekord nur rund 82 Punkte gefehlt.

Techsektor liefert weiter gute Vorgaben

Treiber des Kursanstiegs war der Technologiesektor mit starken Quartalszahlen etwa vom Softwarehersteller SAP SE. Der Sektor stand mit den am Vorabend nach US-Börsenschluss veröffentlichen Geschäftszahlen des Computer-Konzerns IBM und des E-Fahrzeugbauers Tesla auch am Donnerstag im Blick, wobei einer positiven Überraschung von IBM ein enttäuschendes Abschneiden von Tesla gegenübersteht.

EZB-Zinsentscheid wichtigster Termin des Tages

Höhepunkt am frühen Nachmittag war die Leitzinsentscheidung der EZB. An der geldpolitischen Ausrichtung änderte sich nichts, der Leitzins blieb unangetastet. Damit hatten die meisten Bankvolkswirte gerechnet. Es war das dritte Mal in Folge, dass die EZB an ihrer Ausrichtung festhält.

Die hohen Erwartungen an rasche und mehrere Zinssenkungen in diesem Jahr waren Ende 2023 der Grund für die Börsen-Rally, die im Januar dann ins Stocken geriet, weil sich die Erwartungen als etwas übertrieben erwiesen.

Die Experten der Landesbank Helaba betonten: "Die Botschaft der EZB seit der Ratssitzung im Dezember lautet: Keine Reduzierung im ersten Quartal, Tür offen im zweiten Quartal", heißt es in einem geldpolitischen Ausblick der Deutschen Bank.

Unternehmen im Fokus

Der schwache Tesla-Ausblick strahlte international auf Autobauer und vor allem auf Zulieferer aus, sagte ein Händler. Speziell solche, die im Bereich der Elektromobilität ihre Stärken haben. Papiere der deutschen Autobauer Mercedes-Benz, Volkswagen und BMW rückten unter diesen Umständen in den Fokus der Anleger.

Wegen Branchenresultaten besonders negativ im Fokus standen Chipwerte: Der Umsatzausblick von STMicroelectronics für das laufende Quartal enttäuschte die Markterwartungen. Anleger werten dies als Zeichen, dass die schwache Nachfrage nach industriellen Chips anhält. Auch vom koreanischen Chipkonzern Hynix sind die Vorgaben negativ. Das belastet den Kurs von Infineon.

Einen Blick wert nach Ergebnissen eines Konkurrenten waren am Donnerstag auch die Symrise-Aktien. Givaudan litt im vergangenen Jahr unter dem starken Franken und der getrübten Konsumentenstimmung.



Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag