Margenprognose erhöht

Zalando-Aktie dank Gewinnschub auf Rekordhoch

19.10.16 17:59 Uhr

Zalando-Aktie dank Gewinnschub auf Rekordhoch | finanzen.net

Der Onlinemodehändler Zalando hat nach einem deutlichen Wachstum und einem unerwarteten operativen Gewinn im dritten Quartal seine Margenprognose für das Gesamtjahr angehoben.

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Der Onlinehändler Zalando ist zuversichtlich für die Entwicklung im vierten Quartal. Er sehe Raum für mehr Wachstum, sagte Vorstandsmitglied Rubin Ritter im Gespräch mit Dow Jones Newswires nach Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal. Das Quartal mit seinem Weihnachtsgeschäft sowie mehreren Internetaktionstagen ist das traditionell stärkste des Unternehmens. Dazu werden die margenstärksten Produkte verkauft.

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Nicht ganz zufrieden zeigte sich Ritter mit der Umsatzentwicklung im dritten Quartal. Der Umsatz stieg vorläufigen Zahlen zufolge um 16 bis 18 Prozent auf rund 827 bis 841 Millionen Euro. Die Konsensschätzung der Analysten lag bei 864 Millionen Euro. Das Wachstum sei nicht "ganz da, wo wir gerne gewesen wären", räumte Ritter ein. So ging das schwache Umfeld im September nicht völlig an Zalando vorbei. Dies sei jedoch kein "Drama".

So entwickelte sich Zalando deutlich besser als der Markt. Der Modemarkt in Deutschland verzeichnete insgesamt wegen warmer Temperaturen ein zweistelliges Umsatzminus. Das Ziel, 2016 am oberen Ende der Spanne von 20 bis 25 Prozent zu wachsen, bekräftigte der Manager. Nach neun Monaten liegt das Wachstum bei rund 22 Prozent.

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Trotz des leicht abgeschwächten Wachstums - im Vorquartal lag das Plus noch bei 25 Prozent - konnte Zalando sein Ergebnis stärker steigern als geplant. Das bereinigte EBIT verbesserte sich dabei auf 8 bis 25 Millionen Euro, nach einem Verlust von 24 Millionen Euro im Vorjahr. Analysten hatten hier mit eine Minus von 9 Millionen Euro gerechnet. Die entsprechende EBIT-Marge stieg auf 1,0 bis 3,0 Prozent. Im Vorjahr hatte Zalando minus 3,3 Prozent eingefahren.

Zalando profitierte dabei von einer stärkeren Effizienz, etwa bei den Kosten, sowie einer verbesserten Flexibilität bei der Prozesssteuerung, wie Ritter erläuterte. Dadurch könne Zalando zunehmend besser auf kurzfristige Trends reagieren.

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Der Onlinehändler konnte so zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Margenprognose anheben. Zalando erwartet für die bereinigte EBIT-Marge nun 5,0 bis 6,0 Prozent. Zuvor hatte das Unternehmen 4,0 bis 5,5 Prozent in Aussicht gestellt. Erst im Juni hatte Zalando den Ausblick erhöht.

ZALANDO-AKTIE AUF REKORDHOCH

Die besseren Gewinnaussichten haben am Mittwoch die Aktie von Zalando auf den höchsten Stand seit dem Börsengang vor zwei Jahren steigen lassen. Die Papiere des Online-Modehändlers sprangen am Nachmittag auf 40,11 Euro und übertrafen damit den bisherigen Bestwert von Anfang des Monats. Zum Handelsende lag das Papier 6,98 Prozent im Plus bei 39,91 Euro.

Der Ausgabepreis hatte im Herbst 2014 bei 21,50 Euro gelegen. Das bedeutet für Aktionäre der ersten Stunde inzwischen einen satten Kursgewinn von rund 80 Prozent.

Zalando rechnet nach einem erfolgreich verlaufenen dritten Quartal mit einer höheren Gewinnmarge fürs Gesamtjahr. Die US-Bank JPMorgan reagierte darauf prompt mit einer Kurszielanhebung, blieb aber bei ihrem neutralen Urteil zur Aktie.

STARKER KURSVERLAUF SEIT SOMMER

Das Papier hat seit seinem Durchhänger im Juni um 67 Prozent zugelegt. Gerechnet vom Jahresbeginn ab ergibt sich jedoch nur ein vergleichsweise mageres Plus von 5 Prozent - in etwa so viel, wie der MDAX in dieser Zeit zugelegt hat.

Im Sommer hatten Investoren sich gefragt, wie lange Zalando sein Wachstumstempo beibehalten könne, zumal sich der Wettbewerb verschärfte. Als zusätzlicher Belastungsfaktor kam die Entscheidung der Briten hinzu, die EU zu verlassen. Zalando konnte die Sorgen aber mit guten Geschäftszahlen wieder zerstreuen.

Analyst Thomas Maul von der DZ Bank, der die Aktie mit "Kaufen" eingestuft hat, sprach in einer ersten Einschätzung zu den aktuellen Zahlen von einer überraschend guten operativen Entwicklung. Zwar habe er sich auf der Umsatzseite ein besseres Abschneiden gewünscht, dies sei dank der Gewinnentwicklung aber mehr als wettgemacht worden. Er geht nun von steigenden Markterwartungen aus.

UMSATZENTWICKLUNG ENTTÄUSCHT

Auch Analyst Carl Hazeley von der Investmentbank Goldman Sachs verwies als Wermutstropfen bei Zalando auf die hinter den Erwartungen zurückgebliebene Umsatzsteigerung. Im dritten Quartal hatte Zalando vorläufigen Zahlen zufolge die Konzernerlöse um 16 bis 18 Prozent verbessern können. "Der Geschäftsbericht hat gezeigt, dass der Modemarkt träge war, zum Teil wohl wegen der Wetterverhältnisse", schrieb er.

Die starke Rentabilität hob aber auch Hazeley positiv hervor, zumal Zalando in einem dritten Quartal wegen Saisonalitätseffekten bisher stets Verluste geschrieben habe.

dpa-AFX / Dow Jones Newswires

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Bildquellen: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images, Sean Gallup/Getty Images

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