MÄRKTE EUROPA/"Schwarzer Montag" - DAX startet 10 Prozent tiefer
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DOW-JONES--Der Abverkauf an den europäischen Aktienmärkten geht zum Start in die neue Woche ungebremst weiter. So verliert der DAX am Morgen 6,1 Prozent auf 19.389 Punkte, im Tief notierte er bereits über 10 Prozent im Minus bei 18.490 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 5,9 Prozent nach unten. Auch historisch betrachtet sind die Abschläge gigantisch. Es ist die US-Zollpolitik, die wohl die globale Wirtschaft in eine Rezession schicken wird.
Die erste Stufe der US-Zölle wurde am Wochenende gezündet, die zweite folgt dann in dieser Woche. Damit startet ein von den USA entfachter Handelskrieg. Ein Einlenken ist bisher nicht zu erkennen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Handelspartner der USA mit Gegenzöllen antworten oder aber vorschlagen, die aktuellen Zölle auf null zu senken. US-Präsident Donald Trump lehnt vorerst Zollverhandlungen mit Europa ab und verlangt regelmäßige Zahlungen der Europäer an die USA. Trump sagte dem Fernsehsender CNN, die USA hätten Europa einen hohen Zoll auferlegt, und die Europäer kämen nun an den Verhandlungstisch. "Sie wollen reden, aber es wird keine Gespräch geben, ehe sie uns eine Menge Geld auf jährlicher Basis zahlen - für jetzt und für die Vergangenheit."
Von UBS-Volkswirt Paul Donovan heißt es am Morgen, dass sich US-Präsident Trump während seines Golf-Wochenendes zweimal auf Social Media gemeldet und erklärt habe, dass die Kursverluste an den Aktienmärkten "absichtlich" herbeigeführt worden seien. Investoren waren bislang davon ausgegangen, dass Trumps US-Zölle - wie bereits in seiner ersten Amtszeit - ein Verhandlungsmittel darstellten. Dies setze jedoch eine kompetente Wirtschaftspolitik voraus, die die Vorteile von Handelsgesprächen gegen die negativen Folgen von Zöllen abwäge. Wenn jedoch die Kompetenz der politischen Entscheidungsfindung infrage gestellt werde, wachse die Sorge an den Märkten, dass der wirtschaftliche Schaden dauerhaft sein könnte.
Die EU werde voraussichtlich noch im Tagesverlauf Gegenzölle bekannt geben; Medienberichte deuteten auf ein Volumen von 28 Milliarden US-Dollar hin. Diese Abgaben würden zwar von EU-Verbrauchern getragen, beträfen jedoch nur US-Produkte und nicht alle Importe. Anders als in den 1930er-Jahren handele es sich dabei nicht um einen weltweiten Handelskrieg. Länder wie China und die EU hätten infolge der US-Politik weniger Anreiz, sich auf eskalierende Handelskonflikte einzulassen, heißt es weiter.
Die Verunsicherung bleibt extrem groß - nicht nur das Angstbarometer VIX, welches als Gradmesser für den Aktienmarkt gesehen wird, ist in besorgniserregende Höhen gestiegen. Auch die Kreditausfallversicherungen für Unternehmensanleihen ziehen weiter deutlich an.
Alle europäischen Branchenindizes notieren teils deutlich im Minus. Der Sektor der Industriegüter, in dem die Rüstungswerte enthalten sind, verliert 8,6 Prozent. Hier geht es allein darum, dass Investoren ihr Expsoure queer Beet senken. So notieren Leonardo 16 Prozent im Minus, Safran und Airbus verlieren gut 10 Prozent.
Der Branchenindex der Banken verliert 8,3 Prozent, für Commerzbank, Unicredit, Sabadell und Societe Generale geht es um über 9 Prozent nach unten. Für Minenwerte beträgt der Abschlag im Schnitt 7,3 Prozent, Schwergewicht Arcelormittal verliert 8 Prozent. Die eher defensiven Sektoren wie Immobilien, Nahrungsmittel oder Telekom halten sich mit einem Minus von 3 bis 4 Prozent noch verhältnismäßig gut.
Aber es gab am Morgen auch gute Nachrichten, so ist Qiagen (+0,1%) im ersten Quartal 2025 dank anhaltend hoher Nachfrage nach Tuberkulose-Bluttests und ihrem Testsystem QIAstat-Dx zum Jahresauftakt stärker gewachsen als erwartet. Auch der Gewinn fiel nach vorläufigen Geschäftszahlen höher aus als vor drei Monaten in Aussicht gestellt, weshalb der Diagnostikspezialist und Labordienstleister auch seine Jahresprognose angehoben hat.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.589,10 -5,9% -289,21 -0,4%
Stoxx-50 3.979,83 -5,8% -246,60 -1,9%
DAX 19.388,94 -6,1% -1252,78 +3,7%
MDAX 23.838,60 -6,2% -1569,94 -0,7%
TecDAX 3.132,01 -5,6% -186,30 -2,9%
SDAX 13.409,40 -5,6% -796,17 +3,6%
CAC 6.854,42 -5,8% -420,53 -1,4%
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1006 +0,8% 1,0920 1,0982 +5,9%
EUR/JPY 160,4160 +0,9% 158,9650 160,2475 -1,1%
EUR/CHF 0,9331 -0,1% 0,9337 0,9406 +0,9%
EUR/GBP 0,8533 +0,3% 0,8504 0,8493 +2,8%
USD/JPY 145,7625 +0,1% 145,5880 145,9275 -6,6%
GBP/USD 1,2898 +0,4% 1,2842 1,2931 +3,0%
USD/CNY 7,2102 +0,1% 7,2019 7,1829 -0,1%
USD/CNH 7,3245 +0,2% 7,3075 7,2823 -0,5%
AUS/USD 0,6010 +0,1% 0,6004 0,6053 -2,4%
Bitcoin/USD 75.087,25 -4,8% 78.897,70 83.345,40 -9,7%
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 59,34 62,36 -4,8% -3,02 +1,6%
Brent/ICE 62,91 66,06 -4,8% -3,15 -11,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold 3018,61 3038,43 -0,7% -19,82 +15,8%
Silber 27,20 27,09 +0,4% 0,11 -3,4%
Platin 831,03 846,37 -1,8% -15,34 -3,7%
Kupfer 4,34 4,40 -1,4% -0,06 +6,9%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
April 07, 2025 04:02 ET (08:02 GMT)
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