MÄRKTE EUROPA/Fiskalpaket löst Aktien-Hausse aus - Euro über 1,07 USD
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DOW JONES--Nach dem Ausverkauf am Vortag haben die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch wieder in den Hausse-Modus gewechselt. Treiber ist die Einigung zwischen CDU/CSU und SPD auf ein massives Fiskalpaket für Deutschland. Der DAX gewinnt 3,1 Prozent auf 23.027 Punkte. Der Index nimmt damit das Rekordhoch bei 23.307 Punkten wieder ins Visier. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,9 Prozent auf 5.490 Punkte nach oben.
Die Anleihemärkte reagieren auf die Ankündigung des Schuldenpakets mit fallenden Kursen - also steigenden Renditen. Denn eine zunehmende Staatsverschuldung dürfte in den kommenden Jahren strukturell höhere Marktzinsen zur Folge haben. Der Euro baut die Gewinne aus und notiert mit 1,0765 Dollar nun in Sichtweite der 1,08er-Marke. Das geplante deutsche Fiskalpaket wird vermutlich strukturell höhere Marktzinsen zur Folge haben mit Auswirkungen auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), heißt es. Daneben haben sich die Aussichten für das US-Wachstum zuletzt eingetrübt angesichts der Zollpolitik von US-Präsident Trump und der extrem hohen politischen Unsicherheit. Die Deutsche Bank geht sogar soweit und sieht den Status des Greenback als sicheren Hafen gefährdet.
Die vorgestellten finanzpolitischen Großprojekte der künftigen Regierung im Bereich der Verteidigung und der Infrastruktur werden laut Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank, die deutsche Wirtschaft spürbar beleben. Nach einer Anlaufphase sei mit einem zusätzlichen Investitionsvolumen von mindestens 3 Prozent des BIP pro Jahr zu rechnen - ein erheblicher Impuls für die seit längerem stagnierende Wirtschaft. Die Wirtschaftsleistung dürfte über mehrere Jahre kräftiger zulegen. Allerdings berge der Ausgabenschub auch Risiken: Die deutliche Ausweitung der öffentlichen Verschuldung dürfte die Renditen von Staatsanleihen merklich nach oben treiben.
Für die Kapitalmärkte ergäben sich dennoch überwiegend positive Perspektiven. Die Aktienmärkte hätten zwar bereits teilweise auf die erwartete Ausgabenexpansion reagiert, besäßen aber noch erhebliches Aufwärtspotential - auch abseits der Rüstungsindustrie.
Rüstungs- und Infrastrukturunternehmen gelten als mutmaßlich größte Profiteure des Investitionspakets. Nachdem Rüstungsaktien zuletzt aber bereits stark zulegten, führen Titel aus dem Infrastruktur-Bereich die Gewinnerliste an. Der Stoxx-Subindex der Bauwerte schießt um 7,2 Prozent nach oben. Heidelberg Materials gewinnen 15,8 Prozent, Hochtief 15,4 Prozent und Bilfinger 14,5 Prozent. In Wien verteuern sich Wienerberger um 13,4 und in Paris Saint Gobain um 8 Prozent. Thyssenkrupp legen mit der Rüstungsfantasie um 6,7 Prozent zu, Hensoldt und Rheinmetall um jeweils 5 Prozent, und Thales in Paris um 6,5 Prozent.
Bankaktien sind mit der Aussicht auf ein höheres Zinsniveau gesucht, weil dieses attraktivere Margen im Kreditgeschäft verspricht. Der Subindex gewinnt 5,6 Prozent. Raiffeisen Bank legen um 8,5 Prozent, Deutsche Bank um 8,2 und Commerzbank um knapp 7 Prozent zu.
Ausblick von Adidas enttäuscht
Mit Bekanntgabe der endgültigen Adidas-Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr steht der Ausblick für das laufende im Fokus. Der Sportartikelhersteller stellt einen Betriebsergebnis von 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro in Aussicht. Das liegt signifikant unter der Marktschätzung von 2,1 Milliarden. Adidas verlieren 0,6 Prozent.
Nach ordentlich ausgefallenen Viertquartalszahlen ziehen Bayer um 3,7 Prozent an. Das bereinigte Betriebsergebnis ist laut Jefferies 4 Prozent über der Prognose ausgefallen. Auch der Umsatz habe die Erwartungen geschlagen. Den Ausblick 2025 stufen die Analysten als "in line" ein.
Die Geschäftszahlen von Evonik haben auf der Ergebnisseite die Markterwartungen nicht erreicht. Immerhin soll im laufenden Quartal das Betriebsergebnis über dem Vorjahresniveau ausfallen. Der Kurs steigt um 9,8 Prozent.
Die Zahlen von Freenet für das abgelaufene Geschäftsjahr bewegen sich sowohl auf der Umsatz- wie auch der Ergebnisseite im Rahmen der Erwartungen. Die Aktie gewinnt 5,7 Prozent.
Der Ausblick von Schaeffler liegt deutlich unter der Marktschätzung. Der Automobilzulieferer erwartet eine bereinigte operative Rendite zwischen 3 und 5 Prozent sowie Umsätze zwischen 23 und 25 Milliarden Euro. Dem stünden Marktprognosen von 4,5 Prozent sowie 25,1 Milliarden Euro entgegen, so ein Teilnehmer. Schaeffler verlieren 5,3 Prozent.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 5.490,28 +1,9% +103,0% +10,0% +10,0%
Stoxx-50 4.741,50 +0,5% +23,1% +9,5% +9,5%
DAX 23.026,88 +3,1% +700,1% +12,1% +12,1%
MDAX 29.561,45 +5,4% +1522,7% +9,6% +9,6%
TecDAX 3.816,26 +2,6% +97,1% +8,8% +8,8%
SDAX 15.469,03 +4,9% +728,9% +7,5% +7,5%
CAC 8.180,73 +1,7% +132,8% +9,0% +9,0%
DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag % YTD
EUR/USD 1,0765 +1,4% 1,0620 +2,6%
EUR/JPY 159,8195 +0,5% 159,0375 -2,4%
EUR/CHF 0,9557 +1,2% 0,9446 +1,1%
EUR/GBP 0,8367 +0,8% 0,8303 +0,4%
USD/JPY 148,4630 -0,9% 149,7595 -4,8%
GBP/USD 1,2865 +0,6% 1,2790 +2,1%
USD/CNY 7,1496 +0,0% 7,1485 -0,8%
USD/CNH 7,2387 -0,2% 7,2533 -1,1%
AUS/USD 0,6317 +0,8% 0,6269 +1,3%
Bitcoin USD 88.724,40 +1,3% 87.572,35 -6,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 66,48 68,26 -2,6% -1,78 -0,0%
Brent/ICE 69,57 71,13 -2,2% -1,56 -4,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.911,36 2.918,13 -0,2% -6,77 +11,2%
Silber (Spot) 30,07 30,12 -0,2% -0,05 +7,8%
Platin (Spot) 900,22 907,03 -0,8% -6,81 +3,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 05, 2025 10:09 ET (15:09 GMT)
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05.03.2025 | Rheinmetall Kaufen | DZ BANK | |
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03.03.2025 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
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05.03.2025 | Rheinmetall Kaufen | DZ BANK | |
04.03.2025 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG | |
03.03.2025 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
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06.11.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
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