Kursverluste bei Hybe und anderen "K-Pop-Aktien": Kartellrechtliche Untersuchung bei Produktionsfirma
In Südkorea hat die Kartellbehörde anscheinend eine Untersuchung gegen die bekannte Musikproduktionsfirma Hybe eingeleitet. Daraufhin gerieten verschiedene sogenannte K-Pop-Aktien unter Druck.
Werte in diesem Artikel
• K-Pop-Agenturen im Visier der Behörden
• Vorwürfe des Machtmissbrauchs
• Feierstimmung bei Hybe verflogen
In der Musikwelt beschreibt K-Pop (abgeleitet von englisch Korean Popular Music) das Genre der koreanischsprachigen Popmusik. In den 1990er Jahren etablierte sich dieser Sammelbegriff in der koreanischen Musikwelt als Analogon zum japanischen J-Pop.
Zu den wohl populärsten Vertretern dieses Genres zählt die Band BTS, die erst Mitte Juni ihr zehnjähriges Jubiläum feierte. Zu Ehren der Superstars stellte die südkoreanische Hauptstadt Seoul extra ein Programm für die zahlreichen angereisten Fans auf die Beine und die südkoreanische Post gab sogar eine Sonder-Briefmarkenserie zu Ehren von BTS heraus, die online fast sofort ausverkauft war. Kein Wunder, zählt die Boygroup laut "k-digital" doch zu den bedeutendsten kulturellen Phänomen Südkoreas und hat Regierungsschätzungen zufolge der Wirtschaft des Landes bereits einige Milliarden Dollar eingebracht.
Agenturen im Visier
Anlässlich der einwöchigen Feierlichkeiten zum zehnten Geburtstag von BTS pilgerten viele Fans auch zu Hybe, der Agentur der Band, um Fotos von dem großen Wandgemälde der K-Pop-Superstars zu machen, das am Gebäude angebracht wurde. Doch inzwischen dürfte der Agentur die Feierstimmung vergangen sein, denn die südkoreanische Kartellbehörde hat anscheinend Untersuchungen gegen Hybe eingeleitet. Dies berichtet zumindest die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die südkoreanische Lokalzeitung Yonhap News.
Demnach haben Ermittler der Korea Fair Trade Commission (KFTC) am Dienstag, den 04. Juli, die Büros von Hybe, sowie der weiteren Agenturen SM Entertainment und YG Entertainment aufgesucht. Zwar wurden noch keine konkreten Anklagen erhoben, doch werde untersucht, ob die Agenturen bei der Auslagerung der Produktion von Alben und Merchandise regelwidrig vorgegangen sind. Es geht um den Vorwurf, dass bei der Zusammenarbeit mit den Subunternehmern Praktiken wie mündliche Verträge ohne schriftliche Dokumentation, unfaire Verträge sowie verzögerte Zahlungen angewandt worden seien.
Reuters zufolge wollte die KFTC die Untersuchung nicht kommentieren und auch die Agenturen Hybe, SM und YG hätten auf eine Anfrage hin keine Stellungnahme abgegeben.
K-Pop-Aktien unter Druck
Bei den Anlegern kam diese Neuigkeit nicht gut an und sie schickten die Aktien der K-Pop-Unterhaltungsagenturen am 05. Juli - also einen Tag nach dem Bericht - abwärts. Die Hybe-Aktie etwa ging 1,92 Prozent schwächer bei 280.500,00 KRW aus dem Mittwochshandel.
Damit notierte der Kurs deutlich unter der Schätzung von Choi Min-ha. Die Samsung Securities-Analystin geht davon aus, dass Hybe, die von Januar bis März einen Umsatz von 410,6 Milliarden Won erzielte, im Gesamtjahr 2023 die Umsatzerlöse auf 2,12 Billionen Won wird steigern können. Dementsprechend sieht sie laut "The Korea Economic Daily" das Kursziel von Hybe bei 360.000,00 Won.
Redaktion finanzen.net
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