Delta Air Lines bestellt zwölf Airbus-Flugzeuge - Airbus und Boeing an Air India-Auftrag interessiert - Aktien im Plus
Die US-Fluggesellschaft Delta hat bei Airbus zwölf Flugzeuge des Typs A220-300 fest bestellt.
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Damit hat Delta Air Lines insgesamt 107 Maschinen aus der A220-Reihe bei dem europäischen Hersteller fest geordert - 45 A220-100 und 62 A220-300 -, wie die Airbus SE mitteilte. Die Maschinen werden mit GTF-Triebwerken von Pratt & Whitney ausgestattet.
Delta nahm den ersten Airbus A220 im Oktober 2018 in Empfang und war damit die erste US-Fluggesellschaft, die diesen Flugzeugtyp in Betrieb nahm. Ende Juni 2022 hatte die US-Airline der Mitteilung zufolge eine Flotte von 388 Airbus-Flugzeugen, darunter 56 A220-Flugzeuge, 249 Flugzeuge der A320-Familie, 57 A330 und 26 A350-900-Flugzeuge.
Boeing behält bei Flugzeugbestellungen die Nase vorn
Der US-Flugzeugbauer Boeing hat im Rennen um Neuaufträge am zweiten Messetag in Farnborough die Nase vor seinem europäischen Rivalen Airbus behalten. Allerdings sprudelten die Bestellungen im Vergleich zu den Luftfahrtmessen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie recht spärlich. Überraschungen sind aber nicht ausgeschlossen. Üblicherweise ziehen die Hersteller erst donnerstags um die Mittagszeit einen Strich unter ihre Verkaufserfolge. Offiziell endet die Farnborough Airshow südwestlich von London am Freitag (22. Juli).Am Dienstag orderte der Flugzeugfinanzierer 777 Partners 30 Exemplare von Boeings Mittelstreckenjet 737 Max, wie der Hersteller mitteilte. Dabei handelt es sich um die Spezialversion 737-8-200 mit mehr Sitzplätzen und zusätzlichen Türen, die Boeing speziell für Billigfluggesellschaften wie Ryanair entwickelt hat. Hinzu kommt ein Vorvertrag über 36 weitere Maschinen.
Auch die übrigen Flugzeugbestellungen für Boeing kamen am Dienstag von Flugzeugfinanzierern, die die Maschinen später an Fluggesellschaften vermieten. So orderte das irische Unternehmen AerCap fünf Großraumjets vom Typ 787-9 "Dreamliner". Und die Aviation Capital Group gab den Kauf von zwölf Mittelstreckenjets vom Typ 737 Max 8 bekannt. Allerdings war diese Bestellung schon vorher ohne öffentliche Nennung des Kunden in Boeings Auftragsbuch enthalten. Zudem orderte der Flugzeugfinanzierer BBAM neun zu Frachtern umgebaute ältere Passagierflugzeuge vom Typ 737-800.
Airbus meldete unterdessen eine Bestellung der US-Fluggesellschaft Delta Air Lines über zwölf Maschinen vom Typ A220-300. Dabei handelt es sich um die längere Version des kleinsten Airbus-Modells A220.
Der US-Konzern kämpft schon länger mit hausgemachten Problemen. Im Geschäft mit den stark gefragten Mittelstreckenjets war er in den vergangenen zehn Jahren deutlich hinter Airbus zurückgefallen.Am ersten Messetag hatte Boeing allerdings schon klar gepunktet. Während Airbus am Montag keine einzige Flugzeugbestellung meldete, orderte Delta 100 Exemplare der Boeing 737 Max 10 - die Langversion der 737 Max. Allerdings fehlt dieser Variante bisher die behördliche Zulassung. Boeing hofft, die Zertifizierung bis Ende des Jahres zu erhalten. Sonst bräuchte der Hersteller eine Ausnahmegenehmigung vom US-Kongress. Ohne eine Einigung droht dem Konzern die teure Einführung eines ganz neuen Cockpit-Warnsystems - oder die Einstellung des Flugzeugtyps in der Langversion.
Insidern zufolge verhandelt zudem die Fluggesellschaft Air India noch mit Airbus und Boeing über mögliche Großaufträge. Airbus werde zuversichtlicher, dass die Inder noch im Laufe der Messe eine Bestellung über 50 Großraumjets vom Typ A350 unterschreiben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg und berief sich dabei mit der Sache vertraute Personen. Mit Boeing verhandle Air India unterdessen über den Kauf von 150 Mittelstreckenjets vom Typ 737 Max. Vertreter von Boeing und Airbus wollten sich auf Nachfrage von Bloomberg nicht äußern. Von Air India gab es zunächst keine Stellungnahme.
Der Flugzeugbauer Embraer SA holte in Farnborough am Dienstag zwei Aufträge herein. So bestellte die kanadische Porter Airlines 20 Exemplare des Mittelstreckenjets E190-E2. Und die US-Fluggesellschaft Alaska Air entschied sich für acht Maschinen in der kürzeren Vorgängerversion E175.
Unterdessen will der junge Flugzeughersteller Boom Supersonic zusammen mit dem US-Rüstungskonzern Northrop Grumman eine Militärversion seines Überschalljets "Overture" entwickeln. Das Flugzeug könne Regierungs- und Militäreinsätze mit einer kurzen Reaktionszeit unterstützen, teilten beide Unternehmen in Farnborough mit. Mögliche Einsatzzwecke seien Überwachungs- und Aufklärungsflüge, Kommando- und Kontrollfunktionen sowie Evakuierungen und Truppentransporte. Northrop Grumman ist besonders für seinen Tarnkappenbomber B-2 Spirit bekannt.
Auch die zivile Version des Überschalljets befindet sich noch in der Entwicklung. Das US-Unternehmen Boom Supersonic aus Denver plant den Produktionsstart der ersten Overture-Maschine für die kommerzielle Nutzung für das Jahr 2024. Im Jahr 2026 sollen Flugtests beginnen, ab 2029 soll die Maschine Passagiere befördern.
Als wichtiger Interessent hatte die US-Fluggesellschaft United Airlines im vergangenen Jahr 15 Exemplare des Typs bestellt und sich eine Kaufoption für 35 weitere Maschinen gesichert. Das Flugzeug soll Platz für bis zu 80 Passagiere bieten und erinnert an den legendären französisch-britischen Überschall-Passagierjet Concorde. Dessen Betrieb war 2003 eingestellt worden.
Die Delta Air Lines-Aktie steigt im NYSE-Handel zeitweise um 3,91 Prozent auf 32,36 US-Dollar, während Boeing-Papiere 4,47 Prozent auf 154,33 US-Dollar gewinnen. Airbus-Papiere steigen via XETRA derweil um 1,40 Prozent auf 105,80 Euro.
FRANKFURT / FARNBOROUGH (Dow Jones / dpa-AFX)
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