IPOs 2016: Lohnenswerte Einstiege in innovative Unternehmen
Börsengänge bieten Unternehmen die Chance frisches Kapital für neue Investitionen an Land zu ziehen. 2016 versuchten wieder einige Firmen ihr Glück darin, Investoren von ihrem Unternehmen zu überzeugen. Doch bei welchen Unternehmen hat sich der Einstieg tatsächlich gelohnt?
Die Analyse untersucht die Performance, also die Steigerung des Aktienwertes, im Vergleich zum aktuellen Niveau und dem ersten Kurswert beim Börsengang. Die Daten beziehen sich auf finanzen.net. Stand ist der 21.Dezember 2016.
Energieversorger Uniper
Börsengang: 12.09.2016 Branche: Energiesektor
Geschäftsmodell: Uniper ist eine eigenständige Gesellschaft, welche sich von E.ON abgespaltet hat. Weiterhin besitzt E.ON jedoch 46,65 Prozent der Anteile. Der Fokus der Düsseldorfer liegt auf der Energieerzeugung. Das Produktportfolio von Uniper umfasst daher die konventionelle Energieerzeugung von E.ON, sowie den globalen Energiehandel und die Stromerzeugung in Russland. Mit 40 Gigawatt Erzeugungskapazität sind die Energieriesen auch im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig. Dabei spielt auch das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle, da sich ihr Kraftwerkspark durch den hohen Anteil an klimafreundlichen Wasserkraftwerken auszeichnet. Der unternehmerische Mehrwert entsteht durch die hohe Flexibilität und Regelbarkeit der Kraftwerke, welche bedarfsgerecht und dadurch kostengünstig zum Kunden gelangen. Kuriose Schlagzeilen machte das Unternehmen, als es am 12. September für einen Tag im DAX gelistet wurde. Daher waren an diesem Tag 31 Unternehmen, statt der nur üblichen 30 Unternehmen im DAX. Aktuell findet sich die Uniper-Aktie im MDAX wieder.
Marktkapitalisierung: 4,66 Milliarden Euro
Emissionspreis: 10,02 Euro
Erster Kurswert: 10,40 Euro
Aktueller Preis: 12,80 Euro
Performance: 23,6 Prozent
Afrikapionier MyBucks
Börsengang: 23.06.2016 Branche: Finanzsektor
Geschäftsmodell:
Das FinTech-Unternehmen MyBucks überzeugt durch seine Pionierrolle im digitalen Mikrofinanzgeschäft.
Die Luxemburger legen ihre Finanzprodukte für wachstumsstarke Schwellenländer aus. Dadurch soll Kunden mit niedrigem Einkommen durch angepasste Kleinkredite geholfen werden. Dafür entwickelten sie eine firmeneigene Kreditentscheidungs- und Scoring-Technologie, um die Produkte auf die Kunden zuzuschneiden. Hauptabsatzmarkt ist Afrika, da dort viele Kunden keinen Zugang zu einer Bankfiliale haben. Hingegen ist die Online-Plattform für Smartphones verfügbar. Smartphones sind mittlerweile auch sehr stark in Afrika verbreitet.
Marktkapitalisierung: 195,21 Millionen Euro
Emissionspreis: 13,50 Euro
Erster Kurswert: 14,20 Euro
Aktueller Preis: 17,75 Euro
Performance: 23,26 Prozent
Vorreiter für bioökonomische Produkte: BRAIN AG
Börsengang: 9.2.2016 Branche: Biotechnologie
Geschäftsmodell:
Das deutsche Unternehmen BRAIN AG bietet Auftragsforschung für Unternehmenen der Chemie-, Pharma-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie an. Sie spiegeln das einzige erfolgreiche deutsche Unternehmen mit Börsengang für Anleger wider. Die Zwingenberger möchten die Biologisierung (nachhaltiges, bio-basiertes Wirtschaften) dieser Industrien forcieren. Die zwei Säulen BioSciences und BioIndustrial bilden das Fundament der Innovatoren. Die BioSciences-Sparte nutzt ihre exklusiven Lizenzverträge für komplexe biologische Systeme, sodass veraltete chemisch-industrielle Prozesse abgelöst werden können. BioIndustrial implementiert passende biologische Lösungen für die Kunden.
Marktkapitalisierung: 279,03 Millionen Euro
Emissionspreis: 9 Euro
Erster Kurswert: 9 Euro
Aktueller Preis: 16,51 Euro
Performance: 83,34 Prozent
Performancevergleich der drei erfolgreichen Börsengänge
Abnehmender Trend von Börsengängen in Deutschland
Nach einer aktuellen Datenerhebung der FAZ trauen sich deutsche Unternehmen immer seltener an die Börse. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Börsengänge für Anleger nicht lohnenswert sind, da das zugrundeliegende Geschäftsmodell schlecht am Markt ankommt. In den Jahren 1997 bis 2000 gab es einen wahren Börsenhype der IPOs. In den Folgejahren zeichnet sich nun ein eher ängstlicher Trend der Unternehmen ab.
Kevin Kremer // Redaktion finanzen.net
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