Lockerung verfrüht?

Milliardär schreibt 2020 wegen Corona-Krise ab: "Das Schlimmste kommt noch"

21.04.20 20:19 Uhr

Milliardär schreibt 2020 wegen Corona-Krise ab: "Das Schlimmste kommt noch" | finanzen.net

Die neuartige Lungenkrankheit COVID-19 hält die Welt weiterhin in Atem. Weltweit haben Regierungen drastische Maßnahmen ergriffen, um die angespannte Gesundheitslage unter Kontrolle zu halten. Doch während die ersten auf die Lockerung der weitreichenden Ausgangsbeschränkungen drängen, nimmt Milliardär Enrique Razon an, dass das Schlimmste erst noch bevorsteht.

Werte in diesem Artikel

• Milliardär hält Lockerung von COVID-19-Maßnahmen für verfrüht
• Wohl der Arbeitnehmer stehe im Fokus
• Das Schlimmste sei noch nicht überstanden

Die Ausbreitung des Coronavirus hat die Welt kalt erwischt und das mit weitreichenden Folgen. Um zu verhindern, dass sich zu viele Menschen gleichzeitig mit der Lungenkrankheit infizieren und damit die Gesundheitssysteme überlasten, wurden von Ländern weltweit verschiedenste Bestimmungen erlassen, um der Situation Herr zu werden. Dies trifft jedoch auch die Wirtschaft der verschiedenen Länder hart, die aufgrund erlassener Ausgangsbeschränkungen teilweise zum Erliegen kommt.

Wachsende Ungeduld

Doch obwohl die Ausgangsbestimmungen erst seit wenigen Wochen durchgesetzt werden, wächst die Ungeduld der Menschen, zur Normalität zurückzukehren. Daneben sprechen sich auch einige Experten und Ökonomen für die schrittweise Lockerung der Maßnahmen aus. Doch glaubt man dem philippinischen Milliardär Enrique Razon, hat die Welt in Sachen Coronavirus das Schlimmste noch nicht hinter sich. Razon ist CEO des Logistik-Konglomerats International Container Terminal Services Inc. mit Sitz in Manila, welches zu den zehn größten Hafenmanagement-Unternehmen der Welt zählt. Wie viele Logistik-Firmen hat auch das ICTSI mit den Folgen der Coronapandemie zu kämpfen.

Auch Razons Unternehmen erleidet Verluste

So informierte der ICTSI-Chef in einem Telefon-Interview mit Bloomberg TV, dass sich das Volumen bei dem Hafenbetreiber im März um 10 bis 15 Prozent verringert habe. Im April werde von einem weiteren Rückgang ausgegangen. Wie hoch die Verluste tatsächlich ausfallen würden, dass würde man laut Razon "später zusammenrechnen". In einem auf der Webseite des Unternehmens veröffentlichten Brief an die Aktionäre legte der Unternehmenschef die von ICTSI ergriffenen Maßnahmen dar und versicherte, dass das Wohl und die Gesundheit der Arbeitnehmer dabei ganz im Zentrum der Initiativen stehen würden.

Schutz der Arbeitnehmer höchstes Gebot

"Das einzige, was jetzt zählt, ist das Virus zu besiegen", gab sich der Milliardär auch gegenüber Bloomberg TV kämpferisch. Dabei macht sich der Geschäftsführer von ICTSI wenig Sorgen um das Überleben seines Unternehmens. Dieses verfüge über genügend Cash-Reserven, um die Krise zu überstehen. Diese Bedenken würden derzeit sowieso im Hintergrund stehen. Im Vordergrund stünde ganz und gar das Ziel die Infektionsrate einzugrenzen. "Den Lockdown in diesem Umfeld aufzuheben wird schwierig sein, viele Menschen unterschätzen, was dies wirklich braucht", so Razon. Auch der philippinische Regierungsbeamte Karlo Nograles teilte erst letzte Woche mit: "Wir haben den Höhepunkt der Infektionen noch nicht erreicht".

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte erklärte schon Mitte März für sechs Monate den Notstand des Landes. Die Hauptinsel Luzon, die mehr als die Hälfte der 100 Millionen Einwohner des Landes beherbergt, wurde zunächst für einen Monat abgeriegelt, die Ausgangsbeschränkungen wurden jüngst jedoch bis zum 30. April verlängert. Ein Schritt, den im Übrigen auch Razon befürwortet.

Nicht alle Milliardäre gleicher Meinung

Doch längst nicht alle Milliardäre teilen die Einschätzung des ICTSI-CEOs, die Eindämmung der COVID-19-Epidemie würde Einschränkungen der Wirtschaft rechtfertigen. So äußerte sich Tom Golisano, seinerseits US-Self-Made-Milliardär Ende März in einem Interview mit Bloomberg besorgt über die wirtschaftlichen Auswirkungen der drastischen Ausgangbeschränkungen: "Ich bin sehr besorgt, dass, wenn Unternehmen weiterhin geschlossen bleiben, viele von ihnen aufgeben werden müssen". Seiner Meinung nach, sollten Arbeitnehmer in Bundesstaaten, die nicht stark von der Pandemie betroffen seien, zur Arbeit zurückkehren dürfen. Es gelte, das "Für und Wider abzuwiegen". Und auch US-Präsident Donald Trump zeigte sich jüngst mehrfach ungeduldig, die Ausgangsbeschränkungen wieder zu lockern. Ein letztes Wort ist in dieser Sache bisher jedoch nicht gesprochen worden.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: SamaraHeisz5 / Shutterstock.com, Hans RW Goksoyr / Shutterstock.com

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