Istanbuler Börse mit größtem Tagesverlust seit Juli 2016
Ein neuerlicher Einbruch der türkischen Lira vor den Kommunalwahlen hat die Istanbuler Börse am Mittwoch steil auf Talfahrt geschickt.
Die Anleger flüchteten aus Aktien und Anleihen. Der Leitindex BIST 100, oder ISE 100, fiel den vierten Handelstag in Folge. Bei einem zeitweiligen Verlust von 7 Prozent büßte er so stark ein wie seit Juli 2016 nicht mehr. Zum Handelsschluss belief sich das Minus auf 5,7 Prozent. Die seit Jahresbeginn eingeheimsten Gewinne sind inzwischen wieder ausradiert. Seit dem jüngsten Jahreshoch am 19. März hat der BIST 100 in der Spitze knapp 14 Prozent eingebüßt.
Türkische Anleihen gerieten zur Wochenmitte ebenfalls unter Druck, nachdem die Lira trotz Notenbankeingriffen weiter absackte. "Angesichts der weiterhin hohen Inflation und steigender Arbeitslosigkeit will die Regierung offensichtlich zumindest eine wieder einbrechende Währung mit allen Mittel vor dem Wahltermin verhindern", schrieb BayernLB-Analyst Manuel Andersch. Heimische Banken seien angewiesen worden, kein Geld an ausländische Geschäftspartner zu verleihen. Dies löste unter Anlegern hohes Misstrauen aus.
Bei den anstehenden Kommunalwahlen an diesem Sonntag ist die konjunkturelle Lage des Landes eines der Hauptthemen. Die Wirtschaft war zum Ende des Jahres 2018 in die Rezession abgerutscht.
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ISTANBUL (dpa-AFX)
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