Lindner: Kryptowährungen in Reserven von EZB und Bundesbank

29.12.24 14:39 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank und die Bundesbank sollten nach Ansicht des früheren Bundesfinanzministers Christian Lindner die Aufnahme von Kryptowährungen wie den Bitcoin in ihre Reserven ins Auge fassen. Zur Begründung verwies der FDP-Vorsitzende auf ähnliche Überlegungen in den USA.

"Die neue Administration Trump verfolgt bei Krypto-Vermögenswerten wie den Bitcoin eine äußerst progressive Politik", sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die USA wollten neben dem Dollar auch im Bereich Krypto der weltweit führende Standort werden. "In Washington wird sogar überlegt, dass die amerikanische Notenbank neben Währungen und Gold auch Kryptowerte in ihre Reserve aufnimmt."

EZB und Bundesbank seien zwar unabhängig in ihren Entscheidungen, betonte Lindner. "Aber Deutschland und Europa dürfen sich hier nicht wieder abhängen lassen. In Frankfurt sollte also geprüft werden, ob Krypto-Assets nicht auch Teil der Reserven der Notenbanken werden sollten."

Das könnte zugleich auch ein Beitrag zur Stärkung der Resilienz der Reserven sein, sagte der FDP-Chef. "Denn Krypto-Vermögenswerte machen inzwischen einen bedeutenden Teil des globalen Wohlstandszuwachses aus."

Angesprochen auf die Risiken von Kryptowährungen, deren Kurse immer wieder stark schwanken, sagte Lindner, diese Vorbehalte seien bekannt. "Niemand würde auch klugerweise alles in diesen anlegen. Als dezentrales System, in dem niemand allein Macht hat, sind politische Risiken aber kalkulierbar. Und auch bei klassischen Vermögenswerten wie Edelmetallen gibt es Schwankungen."/sk/DP/he