Gerresheimer erreicht nicht ganz die Jahresziele
Der Düsseldorfer Pharmaverpackungsspezialist Gerresheimer hat im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Umsatz und operativem Ergebnis leicht zugelegt. Die Dividende will der Konzern anheben.
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Für 2015 bleibt das Unternehmen bei seinen verhaltenen Prognosen. Gerresheimer geht aber weiter von einer nur temporären Wachstumsdelle in diesem Jahr aus und bekräftigte die anspruchsvollen Mittelfristziele.
Die Dividende will der Konzern auf 0,75 Euro je Aktie anheben von 0,70 Euro im Vorjahr. Im abgelaufen Geschäftsjahr stieg das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) um 1,4 Prozent auf 253 Millionen Euro. Wechselkursbereinigt wäre es auf 258,5 Millionen Euro geklettert. Für das Gesamtjahr hatte das Unternehmen zuletzt auf währungsbereinigter Basis eine Bandbreite von 255 bis 258 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Die Erlöse legten, getragen von einer soliden Nachfrage nach pharmazeutischen Kunststoffverpackungen und Produkten zur sicheren und einfacheren Verabreichung von Medikamenten, um knapp zwei Prozent auf 1,29 Milliarden Euro zu. Organisch war das ein Anstieg um vier Prozent. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit 66 Millionen Euro knapp sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Nach einem schwächer als erwartet ausgefallenen dritten Quartal hatte das Unternehmen im Oktober die Jahresprognosen leicht zurückgenommen.
Vorstandschef Uwe Röhrhoff geht aber weiter davon aus, dass die gute Nachfrage nach Verpackungen für die pharmazeutische Industrie anhalten wird. Das Unternehmen habe daher 2014 vier große Initiativen gestartet, die weit in die Jahre 2015 und 2016 hineinreichen werden. So baut das Unternehmen die Kapazitäten für Produkte zur Verabreichung von Medikamenten wie Insulin-Pens und Asthma-Inhalatoren insbesondere in den USA und in Tschechien weiter aus. In China ist im Herbst 2014 das weltweit dritte Entwicklungszentrum eröffnet worden. In Indien wird derzeit ein neues Werk zur Produktion von Injektionsfläschchen und Ampullen gebaut, das 2015 den Betrieb starten soll.
Für 2015 bleibt der im MDAX gelistete Düsseldorfer Konzern mit Blick auf anstehende Portfoliooptimierungsmaßnahmen bei seinen verhaltenen Prognosen. Erwartet wird weiter ein organisches Umsatzwachstum von ein bis drei Prozent. Dies entspreche einem Umsatzkorridor von rund 1,3 Milliarden bis 1,33 Milliarden Euro zu konstanten Wechselkursen. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) soll in diesem Jahr in einem Zielkorridor von 255 bis 265 Millionen Euro zu konstanten Wechselkursen liegen.
Für die schwächere Entwicklung in diesem Jahr gab das Management mehrere Gründe an. Zum einen verzögere sich bei einem wichtigen Kunden der Anlauf eines neuen Medikaments. Gerresheimer habe hier ursprünglich für 2015 mit signifikanten zweistelligen Millionenbeträgen als Umsatz gerechnet, sagte Röhrhoff.
Darüber hinaus will Gerresheimer im laufenden Jahr ein Werk in den USA umbauen und neuentwickelte Prozesse einführen, was für einige Monate zu Anlagenstilllegungen führen wird. Es handele sich dabei um eine Generalüberholung eines kompletten Standortes für Behälterglas in den USA, sagte der Konzernchef. Diese Maßnahmen würden den Umsatz und auch das Ergebnis 2015 einmalig belasten. Danach werde das Werk aber mit erweiterten Kapazitäten und besseren Kosten wieder an den Start gehen. Des Weiteren hat Gerresheimer 2014 hohe Umsätze mit Entwicklungs- und Werkzeugleistungen erzielt, die 2015 auf ein normales Niveau sinken werden.
Stärker wachsen will Gerresheimer wieder ab 2016. Für die Jahre 2016 bis 2018 unterstellt Gerresheimer weiter durchschnittlich ein jährliches währungsbereinigtes organisches Umsatzwachstum von rund vier bis sechs Prozent. Im gleichen Zeitraum soll die bereinigte operative Marge (EBITDA-Marge) einen Wert von bis zu 21 Prozent erreichen. Die Investitionen werden voraussichtlich neun bis zehn Prozent der Erlöse ausmachen.
"Mit unseren Innovationen und Produkten adressieren wir wichtige Megatrends", sagte Röhrhoff. So profitiere Gerresheimer davon, dass die Bevölkerung weltweit wachse und viele Menschen auch dank besserer medizinischer Versorgung ein höheres Lebensalter erreichten. Für die nächsten Jahre sei Gerresheimer sehr gut aufgestellt.
Die Krisen in Russland und der Ukraine sind für Gerresheimer kein großes Problem. Das direkte Geschäft von Gerresheimer mit diesen Ländern sei relativ unbedeutend, erklärte der Manager. Indirekt sei der Einfluss etwas größer, weil einige Kunden ihre Produkte dorthin lieferten. In den Gesamtzahlen von Gerresheimer spiele das aber überhaupt keine Rolle.
Zukäufe hat der Konzern weiter im Blick. "Wir sind intensiv unterwegs", sagte Röhrhoff. Das Augenmerk sei dabei insbesondere auf den Bereich "Plastics & Devices" gerichtet. In der Sparte stellt der Konzern unter anderem Produkte zur einfachen und sicheren Verabreichung von Medikamenten her, wie etwa Insulin-Pens, Inhalatoren oder vorfüllbare Spritzen. Hier schaut sich der Konzern schon seit längerem nach Zukaufmöglichkeiten in den USA um. Interessiert ist Röhrhoff auch am Zukauf von Technologien, die das Portfolio abrunden.
Die DZ Bank bekräftigt nach den Zahlen ihre Kaufempfehlung für Gerresheimer mit einem Kursziel von 53 Euro. "Im Großen und Ganzen haben Umsatz und operativer Gewinn unsere Erwartungen getroffen", sagt Analyst Sven Kürten. Auch der Ausblick enthalte keine Überraschung. Weil Gerresheimer aber vom starken Dollar profitieren sollte, sollten die Zahlen besser ausfallen als die "währungsneutrale Guidance", meinte der Analyst.
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