Ex-BASF-Chef Hambrecht: Deutschland sollte AKW-Laufzeiten verlängern
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Der frühere Vorstandsvorsitzende des Chemiekonzerns BASF, Jürgen Hambrecht, hat sich für eine Laufzeitverlängerung der sechs verbliebenen deutschen Atomkraftwerke ausgesprochen.
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Wenn Deutschland wie geplant Ende des kommenden Jahres aus der Kernenergie aussteige und früher als 2038 aus der Kohleverstromung, dann komme die Energieversorgung in Deutschland "schnell an Grenzen", sagte Hambrecht in einem Interview mit der Online-Ausgabe des Magazins Cicero.
"Wir brauchen eine Rückfallposition, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Es war die Grundlage der Energiewende und das Grundverständnis aller Parteien, dass die Energieversorgung stets sichergestellt sein muss", erklärte der Ex-BASF-Chef. Die bestehenden Kernkraftwerke länger laufen zu lassen, könne eine Lösung für dieses Problem sein, zumal der Ausbau erneuerbarer Energien "zu langsam" vorankomme. In Deutschland soll das letzte Atomkraftwerk Ende 2022 vom Netz gehen.
Hambrecht war Mitglied der nach dem Reaktorunglück in Fukushima von der Bundesregierung eingesetzten Ethikkommission "Sichere Energieversorgung", die 2011 einen Ausstieg aus der Kernenergie empfahl. "Wenn ich aus heutiger Sicht, mit dem heutigen Wissen zurückschaue: Ja, es war ein Fehler", sagte Hambrecht zur damaligen Ausstiegsentscheidung. "Wir haben die Komplexität der Probleme unterschätzt. Wir haben uns damals singulär auf die Risiken der Kernkraft konzentriert und andere Aspekte der Energieversorgung vernachlässigt."
Auf erneuerbare Energien zu setzen sei grundsätzlich richtig, "diesen Weg sollten wir weiter verfolgen", sagte der Ex-Manager. "Aber wir brauchen grundlastfeste Energieversorgungssysteme und dafür bietet sich die Kernkraft an." Deutschland habe "die sichersten Kernkraftwerke der Welt", betonte er.
/faa/DP/nas
BERLIN (dpa-AFX)
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