Kündigungen

MAN-Aktie im Minus: Streit über Stellenabbau bei MAN eskaliert

23.09.20 17:01 Uhr

MAN-Aktie im Minus: Streit über Stellenabbau bei MAN eskaliert | finanzen.net

Beim Lastwagenbauer MAN eskaliert der Streit über den geplanten Stellenabbau.

Werte in diesem Artikel

Das Unternehmen will nach Angaben des Betriebsrats die eigentlich bis zum Jahr 2030 laufende Standort- und Beschäftigungssicherung schon zum kommenden Mittwoch kündigen. Betriebsratschef Saki Stimoniaris sagte auf einer Betriebsversammlung in München, das sei "unterste Schublade". Konstruktive Gespräche über den angekündigten Konzernumbau könne es "nur geben, wenn betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen bleiben", betonte er. "Wenn der Vorstand sagt, es gäbe keine Tabus, dann liegen für uns als Belegschaft auch alle Optionen auf dem Tisch."

Der zum .VW-Konzern gehörende Lkw- und Bushersteller ist seit langem mäßig profitabel. Er muss wegen Vorgaben der EU jetzt kräftig in die Elektrifizierung und Digitalisierung investieren und plant, 9.500 der rund 36.000 Stellen abzubauen. Die Werke Steyr, Plauen und Wittlich stehen vor dem Aus. In Nürnberg, wo MAN seine Dieselmotoren baut, hat die IG Metall für Donnerstag zu einer Protestkundgebung mit Oberbürgermeister Marcus König (CSU) aufgerufen.

Ein MAN-Sprecher sagte, über Standort- und Beschäftigungssicherung werde derzeit verhandelt. Die Betriebsrätin Karina Schnur, Generalsekretärin Mitbestimmung bei MAN Truck & Bus SE, sagte, bei einer Kündigung der jetzigen Vereinbarungen könnte MAN Mitarbeitern schon nächstes Jahr kündigen - den ersten schon zum 1. Januar.

VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh sagte, nichts werde so heiß gegessen, wie es gekocht werde. Sollte MAN tatsächlich Arbeitsplätze abbauen müssen, müssten alternative Beschäftigungsmöglichkeiten im Konzern geprüft werden. Stimoniaris sagte, die Existenz tausender Mitarbeiter stehe auf dem Spiel. Viele Kollegen seien enttäuscht und wütend.

Die VW-Lastwagenholding TRATON will die Markenvorstände von MAN, Scania und Volkswagen Caminhoes e Onibus stärker in die Pflicht nehmen, um ihre Profitabilitätsvorgaben zu erreichen. Sie bekämen mehr Eigenverantwortung, sagte der neue TRATON-Chef Matthias Gründler am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München. Er führt die Gruppe seit Juli. MAN "ist heute nicht da, wo es sein könnte. Um das zu schaffen, ist eine Restrukturierung des Unternehmens unumgänglich", sagte Gründler. Mit dem Betriebsrat wolle er so schnell wie möglich eine grundlegende Neuausrichtung von MAN vereinbaren.

Auch bei der Entwicklung neuer Technologien müssten sich die Marken stärker fokussieren, um schneller und effizienter zu werden. Welche Marke welche Kompetenz am effektivsten aufbaue, werde gerade überprüft. "Alle aktuellen Entwicklungsprojekte werden in den nächsten Monaten hinterfragt und neu priorisiert", sagte Gründler. Zudem müssten die Einkäufe besser gebündelt werden, "hier haben wir noch Luft nach oben". Auch Scania plant, 5.000 Stellen abzubauen.

MAN hat im ersten Halbjahr 387 Millionen Euro operativen Verlust gemacht, die TRATON-Gruppe insgesamt 220 Millionen. Das Branchenklima sei "von einer nachhaltigen Erholung noch weit entfernt", sagte Gründler.

TRATON halte trotzdem an seinem Ziel fest, bis 2025 eine Milliarde Euro in die Elektrifizierung der Lastwagen und Busse zu investieren. "Ab jetzt bringt Scania jedes Jahr weitere Elektro-Fahrzeuge auf den Markt. Auch für Baustellen-Lkw und die Langstrecke." MAN baue einen mittelschweren E-Lkw in Kleinserie.

Zur geplanten Übernahme des US-Lastwagenbauers Navistar gab es auf der Hauptversammlung keine Neuigkeiten. TRATON hatte sein Angebot Mitte September aufgestockt, aber die Navistar-Aktionäre reagierten skeptisch.

Für die MAN-Aktie geht es via XETRA zeitweise 1,43 Prozent ins Minus auf 41,25 Euro.

/rol/DP/nas

MÜNCHEN (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf MAN

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf MAN

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: MAN

Nachrichten zu MAN

Analysen zu MAN

DatumRatingAnalyst
02.11.2015MAN HaltenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
29.10.2015MAN HaltenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
28.10.2015MAN VerkaufenIndependent Research GmbH
28.10.2015MAN HoldWarburg Research
28.10.2015MAN HoldDeutsche Bank AG
DatumRatingAnalyst
11.02.2013MAN kaufenWarburg Research
24.01.2013MAN kaufenDeutsche Bank AG
31.10.2012MAN buyUBS AG
15.10.2012MAN buyDeutsche Bank AG
15.10.2012MAN buyUBS AG
DatumRatingAnalyst
02.11.2015MAN HaltenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
29.10.2015MAN HaltenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
28.10.2015MAN HoldWarburg Research
28.10.2015MAN HoldDeutsche Bank AG
10.09.2015MAN HaltenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
DatumRatingAnalyst
28.10.2015MAN VerkaufenIndependent Research GmbH
27.10.2015MAN SellS&P Capital IQ
30.07.2015MAN VerkaufenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
29.07.2015MAN VerkaufenIndependent Research GmbH
04.05.2015MAN VerkaufenIndependent Research GmbH

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für MAN nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"