Wenn die Korrektur zum Bärenmarkt wird - Diese Fehler sollten Anleger jetzt möglichst vermeiden
Kleinere Abwärtsbewegungen in einem laufenden Bullenmarkt sind keineswegs außergewöhnlich. Wird die Korrektur jedoch zum Bärenmarkt, müssen Investoren einen kühlen Kopf bewahren, um kostspielige Fehler zu vermeiden.
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Die Empirie lehrt uns, dass die Aktienkurse im Allgemeinen in spätestens fünf Jahren nicht niedriger sein werden, wie sie es heute sind. In bis zu zehn Jahren werden sie sogar wieder deutlich höher notieren. Doch solch wissenschaftliche Erkenntnisse bringen in turbulenten Marktphasen nur den wenigsten Anlegern Trost. Um sicherzustellen, dass auch in einem Bärenmarkt keine irrationalen Entscheidungen getroffen werden, sollten Investoren einige Dinge beachten.
Wirtschafts- und geopolitische Konflikte belasten die Märkte
Die gegenwärtige Stimmung an den Aktienmärkten ist von geopolitischen und wirtschaftspolitischen Auseinandersetzungen und Differenzen geprägt. Die US-Zinswende, der Brexit, der italienische Staatshaushalt, der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die neuerlichen Entwicklungen zwischen der Ukraine und Russland sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Aufgrund dieser Vielzahl an Unsicherheitsfaktoren, welche sich allesamt negativ auf die Börse auswirken, fürchten sich nun viele Investoren vor einer möglicherweise bevorstehenden Baisse an den Kapitalmärkten.
Die Sorgen der Anleger sind nicht unbegründet
Ein Blick auf die zurückliegenden Kursentwicklungen der großen Aktienindizes zeigt, dass die Sorgen vor einem Bärenmarkt nicht völlig unbegründet sind. Denn mit einem Punktestand von 11.440 liegt der deutsche Leitindex DAX nun schon rund 16 Prozent unter seinem Jahreshoch vom 23. Januar bei 13.596,89 Punkten. Auch der Euroraum-Index EURO STOXX 50 liegt mit 3.215 Punkten schon fast 13 Prozent unter seinem Jahreshoch von 3.687,22 Punkten. Mit einer Differenz von rund 14 Prozent zum Allzeit- und Jahreshoch sorgt auch der deutsche Technologie-Index TecDAX nicht für Freudensprünge.
Erholungsversuche werden zum Ausstieg genutzt
Zwar halten sich die US-amerikanischen Börsenbarometer wie der Dow Jones, NASDAQ 100 und der S&P 500 noch relativ gut, jedoch zeigen die Kursverläufe der vergangene Wochen, dass auch hier die diversen Erholungsversuche zum Abverkauf genutzt werden.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Ob der Negativtrend an der Börse weiter anhält und die aktuelle Korrektur zu einem Bärenmarkt mutiert und somit den zehnjährigen Bullenmarkt beendet, kann freilich nun noch niemand vorhersagen. Denn eine Baisse kann leider erst im Nachhinein als solche identifiziert werden. Dann ist es für die meisten Investoren aber leider oft schon zu spät. Damit Anleger durch einen plötzlichen Börsenabschwung nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden, empfiehlt es sich schon jetzt, gewisse Vorkehrungsmaßnahmen zu treffen um im Ernstfall waghalsige und kostspielige "Portfolio-Manöver" zu vermeiden.
Keep calm and invest on!
Wer regelmäßig in Aktien investiert oder gar einen ETF-Sparplan hat, sollte gerade in einem Bärenmarkt gelassen bleiben und seine Investitionsbemühungen fortführen. Denn gerade wenn die Börse auf Tauchstation geht, gibt es für die reguläre Anlagesumme, welche monatlich oder quartalsweise investiert wird, mehr Aktien beziehungsweise zusätzliche ETF-Anteile. So kommt der sogenannte Cost-Average-Effekt optimal zum tragen.
Ein Bärenmarkt bietet langfristigen Investoren gute Chancen
Aus diesem Grund sollte man einen stärkeren Kursrutsch am Markt ausnutzen. Denn er bietet gerade dem langfristig orientierten Anleger die Chance, seine favorisierten Aktien zu einem Schnäppchenpreis zu erwerben.
In der Baisse gilt: Cash ist King
Investoren, die nun davon ausgehen, dass die internationalen Aktienmärkte in absehbarer Zeit von den Bären heimgesucht werden und jetzt schon wissen, dass sie in den nächsten ein bis zwei Jahren einen Teil ihres Depots für diverse Ausgaben aufwenden müssen, sollten den benötigten Betrag jedoch schon jetzt aus dem Portfolio ziehen und die Liquidität erhöhen. In diesem Fall sollte man jedoch nicht panikartig verkaufen, sondern einen günstigen Moment abpassen. Denn selbst in einem Bärenmarkt gibt es durchaus positive Börsentage.
Kurzfristige Anleihen bieten Inflationsschutz
Wer seine persönliche Cash-Quote schon für ausreichend genug erachtet und dennoch nicht ins vermeintlich fallende Messer an der Börse greifen möchte, kann darüber hinaus auch in kurzfristige Anleihen mit guter bis sehr guter Bonität investieren. Über eine gewisse Zeitspanne kann so zumindest die fortschreitende Entwertung des Geldes abgefedert werden. Um Ausfalls- und Bonitätsrisiken vorzubeugen empfiehlt es sich in diesem Fall auf einen breit diversifizierten ETF zurückzugreifen.
Ausmisten nicht versäumen
Aktionäre, die mit einigen eher risikobehafteten Positionen ihres Portfolios unzufrieden sind und diese nicht durch einen möglichen Bärenmarkt hindurch tragen möchten, sollten diese Investitionen nun genau unter die Lupe nehmen und gegebenenfalls abstoßen. Denn gerade in sehr unsicheren und volatilen Börsenphasen empfiehlt es sich, die eigenen Unternehmensbeteiligungen einer kritischen Prüfung zu unterziehen und das Depot auszumisten.
Anleger müssen einen kühlen Kopf bewahren
Niemand weiß, wie sich die Aktienmärkte in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln werden, dementsprechend sollte man sich als Investor seine eigene Meinung bilden und sich keinesfalls von diversen Prognosen und Vermutungen anderer beeinflussen lassen. Langfristig orientierte Anleger sollten deshalb auch in schwierigen Marktphasen einen kühlen Kopf bewahren und die persönliche Anlagestrategie souverän weiterverfolgen.
Pierre Bonnet / finanzen.net
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