Renault-Aktie steigt: Streit um geplante Stellenstreichungen bei Renault geht in neue Runde - Finanzspritze bewilligt
Der Streit um den geplanten Abbau von Tausenden Stellen beim französischen Autohersteller Renault geht in eine neue Runde.
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Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire schaltet sich nun erstmals persönlich ein. Er will am Dienstag in Paris Vertreter von Renault und der Gewerkschaften sowie Volksvertreter empfangen, um über die Zukunft des großen Werks Maubeuge im Norden des Landes zu debattieren, wie aus Kreisen des Ministeriums verlautete.
Der kriselnde Autobauer hatte am Freitag angekündigt, dass er weltweit rund 15.000 Stellen abbauen will - rund 4.600 entfallen auf das Stammland Frankreich. Nach Angaben des Renault-Präsidenten Jean-Dominique Senard soll bis 2022 ein kleines Werk im Pariser Großraum geschlossen werden. Weitere Schließungen seien nicht geplant. In mehreren Inlandswerken solle es aber Veränderungen geben. In einem Interview bekräftigte Senard am Wochenende noch einmal, dass Maubeuge nicht geschlossen werden solle.
Am Samstag hatten Tausende Menschen in Maubeuge gegen den Sparplan demonstriert. Es werden Verlagerungen in andere Werke des Herstellers befürchtet. Der Fall ist politisch delikat: Präsident Emmanuel Macron hatte vor rund einer Woche von dem Konzern Zusagen für die Werke Maubeuge und Douai als Vorbedingung für die Vergabe eines staatlichen garantierten Kredits von fünf Milliarden Euro an den Hersteller gefordert.
Renault schrieb im vergangenen Jahr rote Zahlen und ist stark von der coronabedingten Auto-Absatzkrise betroffen. Der Staat ist ein wichtiger Akteur, da er 15 Prozent der Anteile bei Renault hält. Renault hat allein in Frankreich 14 Standorte.
Französischer Staat gibt grünes Licht für Renault-Finanzspritze
Der französische Staat macht den Weg für einen Kredit von fünf Milliarden Euro zugunsten des Autobauers Renault frei. Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire wolle die staatliche Garantie dafür billigen, teilte sein Ministerium am Dienstag in Paris mit. Der in finanzielle Schwierigkeiten geratene Hersteller hatte in der vergangenen Woche den Abbau von rund 15 000 Stellen weltweit sowie milliardenschwere Kostensenkungen angekündigt, um einer schweren Krise zu entrinnen.
Le Maire kam mit Vertretern von Renault, der Gewerkschaften sowie Volksvertretern zusammen. Dabei ging es um die Zukunft des großen Werks Maubeuge im Norden des Landes. Es soll nun ein Zukunftsplan verhandelt werden, um Produktion und Beschäftigung über 2023 hinaus abzusichern. In Maubeuge nahe der Grenze zu Belgien wird eine massive Verlagerung von Produktion befürchtet.
Der Fall ist politisch delikat: Präsident Emmanuel Macron hatte vor einer Woche explizit Zusagen für die nordfranzösischen Werke Maubeuge und Douai als Bedingung für den Milliardenkredit gefordert. Diese beiden Fabriken sollen laut Renault zu einem Zentrum für Elektroautos und leichte Nutzfahrzeuge werden. Der Staat ist mit einem Anteil von 15 Prozent ein wichtiger Akteur bei Renault.
Nach früheren Angaben des Renault-Präsidenten Jean-Dominique Senard soll im Zuge der Konzernsanierung bis 2022 ein kleines Werk im Pariser Großraum geschlossen werden. Dieses Werk in Choisy-le-Roi wird inzwischen bestreikt, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Gewerkschaften meldete.
Weitere Schließungen seien nicht geplant, hatte Senard versichert. Renault schrieb im vergangenen Jahr rote Zahlen und ist stark von der coronabedingten Auto-Absatzkrise betroffen. Der Hersteller hat allein in Frankreich 14 Standorte.
In Paris stieg die Renault-Aktie am Dienstag um 1,1 Prozent auf 21,69 Euro.
/cb/DP/he
PARIS (dpa-AFX)
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