Krise

SIGNA-Insolvenzverfahren: SIGNA führt Gespräche über Verkauf des New Yorker Chrysler Buildings

19.12.23 14:33 Uhr

SIGNA-Insolvenzverfahren: SIGNA führt Gespräche über Verkauf des New Yorker Chrysler Buildings | finanzen.net

Die insolvente Holding der Immobilien- und Handelsgruppe SIGNA trennt sich von prestigeträchtigen Objekten und Investitionen.

Wie der Insolvenzverwalter der SIGNA Holding GmbH, Christof Stapf, am Dienstag in Wien mitteilte, laufen Gespräche über den Ausstieg aus Beteiligungen wie etwa dem berühmten Chrysler Building in New York. Stapf kündigte außerdem die Verwertung von Medienbeteiligungen an. Er sei aber bemüht, die Stabilisierung der SIGNA-Kerngesellschaften zu unterstützen, die von der Insolvenz nicht unmittelbar betroffenen sind, sagte Stapf. Dazu gehören SIGNA Prime, SIGNA Development und SIGNA Retail mit Investitionen wie dem Hamburger Elbtower oder der Galeria-Warenhausgruppe.

Die vom österreichischen Unternehmer René Benko gegründete SIGNA Holding hat nach eigenen Angaben Verbindlichkeiten im Wert von 5 Milliarden Euro. Davon haben Gläubiger bislang 1,1 Milliarden Euro im Rahmen des gerichtlichen Insolvenzverfahrens geltend gemacht.

Im komplexen Firmenkonstrukt der SIGNA-Gruppe herrsche ein "Mangel an Managementkapazitäten mit übergreifendem Wissen", und die Holding sei "ihrer Kontrollfunktion zuletzt nur mehr teilweise nachgekommen", stellte Stapf fest. Die Holding ist indirekt an Hunderten Gesellschaften beteiligt. Das Organigramm füllt laut Stapf 46 Seiten im A3-Format.

Die Holding habe die Mietverträge für ihre Büros in zwei luxuriösen Innenstadtpalais in Wien bereits gekündigt, und die Verwertung des Firmenjets sei im Gange, sagte Stapf. Um die Liquidität der Holding sicherzustellen, seien wohl mehr als die drei Millionen Euro nötig, die Benko bislang zugesagt und teilweise bereits zugeschossen habe.

SIGNA hatte während der jahrelangen Niedringzins-Phase kräftig expandiert. Steigende Zinsen, Energiepreise und Baukosten haben die Gruppe in die aktuelle Schieflage gebracht.

WIEN (dpa-AFX)

Bildquellen: Sebastian Widmann/Getty Images, Gisela Schober/Getty Images