Krise

CS-Aktie gefragt: Credit Suisse braucht trotz Verkäufen offenbar eine Kapitalerhöhung - Einigung in Steuerverfahren mit französischen Behörden

24.10.22 17:17 Uhr

CS-Aktie gefragt: Credit Suisse braucht trotz Verkäufen offenbar eine Kapitalerhöhung - Einigung in Steuerverfahren mit französischen Behörden | finanzen.net

Die schweizerische Bank Credit Suisse kommt laut einem Medienbericht trotz Verkäufen von Firmenteilen nicht um eine Kapitalerhöhung herum.

Die Einnahmen aus den Veräußerungen reichten nicht, um die Restrukturierungskosten zu finanzieren, schrieb die "SonntagsZeitung".

"Es läuft auf eine Kapitalerhöhung hinaus, vermutlich im Umfang von um die zwei Milliarden Franken", zitierte die Zeitung eine anonyme Quelle "mit Zugang zu den Beratungen". Eine Sprecherin der Credit Suisse wollte auf Anfrage von AWP den Bericht nicht kommentieren.

Wie die Zeitung außerdem mit Verweis auf zwei Quellen schrieb, erwägt die Bankführung zusätzlich die Ausgabe von Wandelanleihen. Darüber hatte letzte Woche schon die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Diese Anleihen würden dem Bericht zufolge aber nur dann zur Deckung von Verlusten herangezogen, wenn die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht das verlange.

Im Rahmen des Umbaus der angeschlagenen Großbank wird bereits seit Wochen über einen hohen Kapitalbedarf spekuliert. Verschiedene Analysten haben den Bedarf zwischen vier und acht Milliarden Franken geschätzt. Die Ergebnisse der Strategie-Überprüfung sollen an diesem Donnerstag (27. Oktober) gemeinsam mit der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal vorgestellt werden.

Credit Suisse schließt Rechtsfall in Frankreich ab

Die Credit Suisse kann einen weiteren Gerichtsfall abschließen. In Frankreich einigte sich die Großbank mit den Behörden in einem Strafverfahren, in dem es um den Verdacht der Steuerhinterziehung ging. In einer mit der französischen Finanzstaatsanwaltschaft erzielten Einigung bezahlt die Bank insgesamt 238 Millionen Euro, wie der Konzern am Montag mitteilte. Die Einigung beinhalte aber keine Anerkennung einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit.

Im französischen Strafverfahren wurde der Credit Suisse vorgeworfen, französischen Kundinnen und Kunden bei der Umgehung von Steuern geholfen zu haben. Dabei geht es um Vergehen, die in den Jahren 2005 bis 2012 erfolgt sein sollen. Die Einigung mit der französischen Finanzstaatsanwaltschaft hatte sich abgezeichnet. Vergangenen Freitag wurde bereits in den Medien darüber berichtet.

Damit legt die Bank einen weiteren Fall ad acta. Am Donnerstag wurde sie bereits vor einem US-Geschworenengericht zum Vorwurf angeblicher Manipulationen am Devisenmarkt in den Jahren 2007 bis 2013 entlastet. Und kurz davor hatte sie mit US-Behörden einen Vergleich im Zusammenhang mit verbrieften Wohnbauhypotheken erzielt. Kostenpunkt hier: 495 Millionen US-Dollar.

Die Credit Suisse-Aktie notiert an der SWX zeitweise 2,97 Prozent höher bei 4,715 Franken.

ZÜRICH/PARIS (dpa-AFX)

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