Gazprom droht der Ukraine mit Gaslieferstopp

Der russische Staatskonzern drohte am Freitag damit, die Gaslieferungen in die Ukraine einzustellen, weil das Land seine Rechnungen nicht bezahlt habe.

   "Wir können das Erdgas nicht kostenlos liefern. Entweder die Ukraine baut ihre Schulden bei uns ab und zahlt für die aktuellen Lieferungen oder es gibt das Risiko, dass wieder Zustände wie 2009 eintreten", sagte Gazprom-Verwaltungsratschef Alexej Miller.

   Laut Miller schuldet das Land dem Konzern 1,89 Milliarden US-Dollar. Am 7. März sei eine Frist zur Bezahlung der Februar-Gaslieferungen ausgelaufen.

   Russland hatte dem Nachbarland schon einmal Anfang 2009 den Gashahn abgedreht. Damals waren Verhandlungen über die Gaspreise gescheitert. Auch Westeuropa war vor fünf Jahren in Mitleidenschaft gezogen worden, weil die geschlossene Pipeline nach Westeuropa weiterführt. Dies soll bei einem eventuellen Lieferstopp an die Ukraine nun anders sein: "Es gibt kein Problem mit dem Gas-Weitertransport. Der Transit ist bezahlt und wird fortgesetzt", sagte ein Gazprom-Sprecher.

   Westeuropa bezieht 30 Prozent seines Erdgases aus Russland. Die Hälfte davon fließt über ukrainisches Staatsgebiet. Eine Unterbrechung der Gasversorgung hätte gravierende Folgen für die Kunden im Westen, etwa bei der Versorgung der Gaskraftwerke.

   Der ukrainische Wirtschaftsminister versuchte, die Situation zu entschärfen. Er sagte, sein Land arbeite an einer Lösung zur Bezahlung der Gasrechnung. Die Ukraine will dabei finanzielle Ressourcen einsetzen, die aus dem eigenen Land und dem Ausland kommen sollen.

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