Jim Cramer: So sollten sich Anleger positionieren, die einen Krieg mit dem Iran befürchten
Die Sorge vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten beschäftigt derzeit die Investoren. Börsenexperte Jim Cramer verrät, wie sich pessimistische Anleger jetzt am besten verhalten sollten.
Werte in diesem Artikel
• Iran-Konflikt könnte außer Kontrolle geraten
• Gold und Cash bieten Sicherheit
• Auch zahlreiche Ölaktien sind interessant
Als Vergeltung für die Tötung des Generals Kassem Soleimani hat der Iran in der Nacht zum Mittwoch zwei vom US-Militär genutzte Stützpunkte im Irak mit Raketen beschossen. Was der Iran als "Akt der Selbstverteidigung" bezeichnete, könnte jedoch eine neue Spirale der Gewalt antreiben und zu einem offenen Krieg im Nahen Osten führen, so die Sorge vieler Anleger.
Doch wie können sich Anleger auf einen Krieg vorbereiten? Jim Cramer hat für diejenigen Investoren, die eine Eskalation befürchten, einige Ratschläge parat.
Cash ist Trumpf
Wie "Real Money" berichtet, rät der Börsenexperte vor allem zu einer starken Cash-Position. Obwohl auf diese Weise kaum Erträge zu erzielen sind, empfiehlt Cramer, die Hälfte des Geldes in Cash zu halten - egal welches Alter der Anleger hat. Denn so sei man auf alles vorbereitet.
Anlagen in Gold
Darüber hinaus bedeutet Gold für den Börsenexperten Sicherheit. Als extremen aber sicheren Schritt empfiehlt er, physisches Gold zu kaufen und dieses außerhalb den USA zu lagern. Cramer glaubt, dass der Goldpreis um fast 500 Dollar bis auf etwas über 2.000 Dollar steigen wird.
Doch auch für Investoren, die lieber auf Gold-Aktien setzen, hat er einige Vorschläge im Gepäck: So sei für Value-Anleger die Aktie von Barrick Gold geeignet. Nach der jüngsten Fusion habe das Management die Bilanz in erstaunlichem Maße bereinigt und dank eines exzellenten Cashflows zuletzt auch die Dividende erhöht. Für Growth-Anleger empfehle sich hingegen die Aktie von Agnico Eagle. Dessen Management setze auf Wachstum und steigende Dividenden. Außerdem operiere Agnico Eagle in relativ sicheren Gegenden wie Kanada, Finnland oder im nördlichen Mexiko, wodurch das Risiko für Anleger eher gering sei.
Weitere Aktienempfehlungen
Außerdem würde Jim Cramer noch eine Reihe anderer Aktien in ein Kriegsportfolio aufnehmen, darunter zahlreiche aus der Energiebranche wie Consolidated Edison, American Electric Power und Dominion. Wie Cramer erklärte, spreche er regelmäßig mit deren CEOs und es gefalle ihm, was er von ihnen höre.
Ölaktien könnten interessant werden
Sollte sich der Iran dazu entschließen, die Straße von Hormus abzuriegeln, so würden davon - zumindest kurzfristig - einige Ölkonzerne profitieren, glaubt Cramer. Denn die Meerenge, die den Persischen Golf im Westen mit dem Golf von Oman, dem Arabischen Meer und dem Indischen Ozean im Osten verbindet, ist ein wichtiges Nadelöhr für Ölexporte nach Asien, Westeuropa aber auch in die USA. Hier empfiehlt der Börsenexperte die Aktien von Pioneer für Wachstums-Investoren, BP für renditeorientierte Anleger oder ConocoPhillips für Value-Investoren.
Keine militärische Eskalation?
Doch trotz der Militärschläge auf beiden Seiten scheint sich am Markt die Meinung durchzusetzen, dass weder der Iran noch die USA ein Interesse an einem breiteren militärischen Konflikt haben. In diesem Sinne hat sich auch Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif auf Twitter geäußert.
Deeskalierend könnte wirken, dass Teheran die irakische Regierung kurz vor dem Angriff über den Militärschlag informiert hat. Medienberichten zufolge seien deshalb auch keine Todesopfer zu beklagen. Außerdem kündigte der Iran keine weiteren Attacken an. Daher besteht am Markt die Hoffnung, dass die iranische Rache nur ein gesichtswahrendes Signal war. Auch US-Präsident Donald Trump hat die Stimmung nicht weiter angeheizt und via Twitter verkündet, dass "alles gut" sei.
Sollte es dennoch zu einer weitreichenden Eskalation kommen, so könnten Anleger mit dem Portfolio für ein Kriegsszenario beruhigt schlafen, so Jim Cramer.
Redaktion finanzen.net
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