Wegen Kohleausstieg: RWE erwartet Abbau von tausenden Stellen - Aktie schließt etwas schwächer
Der Vorstand der für die Braunkohle zuständigen Tochter RWE Power bereitet die Belegschaft des Energiekonzerns auf einen drastischen Abbau von Arbeitsplätzen im Zuge des Kohleausstiegs vor.
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"Die notwendigen Anpassungen werden ein Kraftakt für RWE, für das Rheinische Revier, für uns alle", schreiben RWE-Power-Chef Frank Weigand und seine drei Vorstandskollegen an diesem Montag an die rund 10.000 Mitarbeiter in einem Brief, der dem Handelsblatt vorliegt. Bereits bis 2023 sei ein Abbau von Arbeitsplätzen zu erwarten, "der deutlich über die bisherigen Planungen" hinausgehe: "Bis 2030 könnte sich das auf einige tausend Beschäftigte summieren."
Mit dem Schreiben reagierte das Management von RWE Power auf den am Wochenende vorgelegten Bericht der Kohlekommission. Darin empfiehlt das Gremium bis spätestens 2038 aus der Kohleverstromung und -förderung au szusteigen. Schon bis 2022 sollen im großen Stil Kohlekraftwerke stillgelegt werden. Das würde vor allem RWE als Deutschlands größten Kohlekonzern treffen.
Man habe nun "nach vielen angespannten Monaten mehr Klarheit über den weiteren Weg der Kohleverstromung in Deutschland" gewonnen, schreibt der RWE-Power-Vorstand: "Auf der anderen Seite müssen wir uns darauf einstellen, dass es teils massive Einschnitte in unsere Planungen, insbesondere für die Braunkohlengewinnung und -verstromung geben soll." Der absehbare Stellenabbau müsse "unbedingt sozialverträglich" erfolgen. Die RWE-Mitarbeiter dürften nicht "die Leidtragenden politischer Beschlüsse werden.
Die Empfehlung der Kommission, den Hambacher Forst zu schützen, wird im Schreiben bemängelt: "Den Wunsch der Kommission, den Hambacher Forst möglichst zu erhalten, sehen wir kritisch", hielt der RWE-Power-Vorstand fest: "Wir gehen aber davon aus, dass es hierüber zu Gesprächen mit Bundes- und Landesregierung kommen wird."
Gewinnmitnahmen bei RWE-Aktie
Die Aktien von RWE sind nach dem geplanten Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung am Montag bis auf ein Tagestief von 21,15 Euro gesunken. Zum Handelsende ging es um moderate 0,37 Prozent auf 21,28 Euro nach unten.
Ein Händler sprach von Gewinnmitnahmen entsprechend dem Motto "buy the rumour, sell the fact". Ein anderer Börsianer verwies auf Aussagen von RWE-Chef Rolf Martin Schmitz, wonach das Vorhaben sehr ambitioniert sei.
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: Patrik Stollarz/Getty Images, RWE
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