Infineon-Aktie steigt dank Übernahmefantasien in der Chipbranche
Erneut aufkeimende Übernahmespekulationen in der Halbleiter-Branche haben am Montag auch die Aktien von Infineon angetrieben.
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Der weltgrößte Chiphersteller Intel will nach Medienberichten den US-Wettbewerber Altera schlucken. Ein Händler wertete dies als weiteres Signal für eine schnelle Konsolidierung der Halbleiter-Branche.
Zeitweise legte die die Infineon-Aktie um knapp 4 Prozent zu und setzte sich damit an die Spitze des DAX. Für die Papiere von Dialog Semiconductor ging es im freundlichen TecDAX um 2,18 Prozent hoch. Im restlichen Europa legten die Papiere von STMicroelectronics und ASML jeweils um mehr als 2 Prozent zu.
Zuerst hatte das "Wall Street Journal" am Freitag ohne Angabe konkreter Quellen von Gesprächen zwischen Intel und Altera berichtet. Mit einem Börsenwert von zuletzt 10,4 Milliarden Dollar wäre Altera ein dicker Brocken für Intel, das sich mit Zukäufen in dieser Größenordnung bislang zurückgehalten hat. Die Anleger an der Wall Street bekümmerte das am Freitag aber nicht: Die Intel-Aktien schlossen über 6 Prozent im Plus, während Altera um gut 28 Prozent nach oben schossen.
BRANCHENTITEL ERHOLEN SICH
"Die Spekulation um die Übernahme von Altera durch Intel zeigt gut auf, dass sich die großen Chiphersteller zu lange in bekannten und alten Gefilden aufgehalten haben", erklärte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. "Das galt auch lange Zeit für Infineon. Jetzt kommt immer mehr Konsolidierungdruck in die Branche, und es werden sicherlich noch weitere Spekulationen folgen."
Als potenzielle Übernahmeziele in den USA stehen laut Lipkow "weiterhin Rambus und SanDisk auf den Zetteln, und in Europa könnte STMicro wieder in den Fokus rücken".
ÜBERNAHMEN IN DER VERGANGENHEIT
Der Index für Technologiewerte im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann am Montag gut anderthalb Prozent. Allerdings hatten die Aktienkurse der hiesigen Branchentitel seit Mitte der vergangenen Woche auch überdurchschnittlich an Wert verloren. Dies begünstigt im aktuell positiven Umfeld eine Erholung.
Schon in der jüngeren Vergangenheit gab es in der Branche mehrere Übernahmen: Infineon selbst hatte das US-Unternehmen International Rectifier geschluckt. Mit dem rund drei Milliarden Dollar teuren Kauf wollten sich die Münchener vor allem einen besseren Zugang zum amerikanischen und asiatischen Markt verschaffen. Kurz darauf kündigte der niederländische Chiphersteller NXP die Übernahme des US-Konkurrenten Freescale (Fossil) für 16,7 Milliarden Dollar (14,9 Mrd Euro) an.
ANALYST: AKTIENRÜCKKAUF BRINGT INTEL MEHR
Ein Interesse von Intel an Altera sei denkbar, das Synergiepotenzial aus strategischer und Kostensicht aber überschaubar, hieß es hingegen in einem Kommentar der US-Investmentbank Morgan Stanley. Auch die Wertschöpfung einer solchen Transaktion hält sich Analyst Joseph Moore zufolge in Grenzen. Aus seiner Sicht hätte der Branchenprimus aus den USA mehr davon, wenn er seine Barmittel etwa in einen Aktienrückkauf investieren würde.
Zum möglichen Kaufpreis für Altera merkte Moore an, dass sein neues Kursziel für die Aktie 28 Prozent über deren Wert vor Aufkommen der Spekulationen liege. Dieser Aufschlag sei mit dem vergleichbar, was andere Branchengrößen bei Übernahmen auf den Tisch gelegt hätten: Qualcomm habe bei CSR eine Prämie von 23 Prozent gezahlt und Infineon bei Rectifier International 56 Prozent./gl/das/men
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Infineon, 360b / Shutterstock.com
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