ifo-Geschäftsklimaindex sinkt im November erwartungsgemäß
Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im November wie erwartet eingetrübt, was sowohl an einer schlechteren Beurteilung der Geschäftslage als auch an pessimistischeren Geschäftserwartungen lag.
Der vom Münchener ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex sank auf 96,5 (Oktober: 97,7) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 96,4 Punkte prognostiziert.
Der Index der aktuellen Lagebeurteilung ging auf 99,0 (Oktober revidiert 100,2) Punkte zurück, was exakt der Prognose entsprach. Vorläufig waren für Oktober 100,1 Punkte gemeldet worden. Der Index der Geschäftserwartungen sank auf 94,2 (Oktober: 95,4) Punkte, was ebenfalls der Prognose entsprach und der niedrigste Wert seit Januar dieses Jahres war. "Lieferengpässe und die vierte Corona-Welle machen den Unternehmen zu schaffen", kommentierten die Konjunkturforscher die Daten.
Im verarbeitenden Gewerbe sank der Index. Die Unternehmen beurteilten die laufenden Geschäfte merklich weniger gut. Die Erwartungen hingegen hellten sich etwas auf, was vor allem auf die Entwicklung der Automobilindustrie zurückzuführen war. Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen ließen die Industrie aber nicht los. Eine deutliche Mehrheit der Unternehmen plant laut ifo-Institut, die Preise zu erhöhen.
Im Dienstleistungssektor verschlechterte sich das Geschäftsklima merklich. Insbesondere bei den Erwartungen nahm die Skepsis deutlich zu. Ein stärkerer Rückgang des Erwartungsindikators wurde zuletzt im November 2020 beobachtet. Aber auch mit der aktuellen Lage waren die Dienstleister weniger zufrieden. "Die vierte Infektionswelle hat die Erwartungen insbesondere im Tourismussektor und dem Gastgewerbe einbrechen lassen", berichten die Konjunkturforscher.
Im Handel gab der Index ebenfalls nach, was auf pessimistischere Erwartungen der Händler zurückzuführen war. Ihre aktuelle Lage bewerteten sie hingegen etwas besser. Die Stimmung im Einzelhandel wurde weiterhin durch Lieferprobleme belastet. "Dort ist in den kommenden Monaten verstärkt mit Preiserhöhungen zu rechnen", so das ifo-Institut.
Im Bauhauptgewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima leicht. Die Erwartungen fielen nach dem kontinuierlichen Aufschwung der letzten Monate pessimistischer aus. Die aktuelle Lage wurde dagegen etwas besser beurteilt.
FRANKFURT (Dow Jones
Weitere News
Bildquellen: ifo