Rheinmetall, RENK & Co.: Rüstungsaktien im Aufwind - neue Nato-Daten
Klare Kursgewinne haben die Papiere von Rüstungskonzernen am Dienstag wieder auf Erholungskurs gebracht. Die jüngste Schwäche scheint damit vorerst beendet.
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Bis Anfang April waren Rüstungstitel besonders stark gelaufen, angetrieben von den Kriegen in der Ukraine und in Gaza sowie den Spannungen zwischen China und Taiwan. Dann aber war die Luft raus, Anleger zogen es vor, erst einmal Gewinne mitzunehmen.
Auch die allgemeine Marktschwäche in der ersten Juni-Hälfte ließ Rüstungswerte nicht aus. Es belastete nach dem Rechtsruck bei der Europawahl die Unsicherheit um die weitere politische Entwicklung in Frankreich angesichts der von Präsident Emmanuel Macron angesetzten Neuwahlen. Anleger fürchteten, dass eine gemeinsame europäische Linie in puncto Verteidigungsausgaben aus dem Blick geraten könnte. Die Märkte tendierten allerdings bei politischen Risiken gern zu Übertreibungen, schrieben die Strategen der Schweizer Bank UBS. Viel Negatives sei inzwischen eingepreist.
Deutschland meldete unterdessen der Nato für das laufende Jahr geschätzte Verteidigungsausgaben von 90,6 Milliarden Euro und würde damit derzeit klar das Zwei-Prozent-Ziel des Bündnisses erreichen. Wie aus einer Übersicht der Nato hervorgeht, entspricht die Rekordsumme einem Anteil am prognostizierten deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,12 Prozent. Die Quote würde damit höher liegen als noch zu Jahresbeginn erwartet.
Insgesamt werden die derzeit 32 Nato-Staaten nach jüngsten Schätzungen im Jahr 2024 rund 1,5 Billionen US-Dollar für Verteidigung ausgeben. Die Inflation und Wechselkursschwankungen herausgerechnet würde dies im Vergleich zum Vorjahr insgesamt einem Anstieg um 10,9 Prozent entsprechen.
Auch vor diesem Hintergrund und im Zuge der Markterholung seit Montag griffen die Anleger bei Rüstungsaktien zu. Beflügelt von einer Kaufempfehlung gewannen etwa die Anteile des inzwischen in den Nebenwerteindex SDAX aufgestiegenen Panzergetriebe-Herstellers RENK via XETRA letztlich 2,74 Prozent auf 25,88 Euro. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux rät nach vorübergehender Aussetzung der Bewertung und vorherigem "Hold"-Votum nun zum Kauf. Die Analysten verwiesen auf die strategische Position des Unternehmens, die geopolitischen Risiken, die Dynamik des Sektors und das Potenzial für Aufträge. In der jüngsten Kursschwäche sehen sie eine gute Kaufgelegenheit.
RENK ist erst seit Februar an der Börse und begeisterte die Anleger in den ersten zwei Monaten mit einem Kursfeuerwerk. Lag der erste Kurs zum Börsendebüt bei 17,50 Euro, ging es anschließend bis Anfang April bis auf fast 40 Euro hinauf - danach aber ebenso rasant wieder bergab, wobei eine Platzierung des Haupteigners und Finanzinvestors Triton im Mai nicht nachhaltig belastete.
Im DAX gewannen am Dienstag Rheinmetall 0,99 Prozent auf 490,80 Euro, womit sie sich wieder der runden Marke von 500 Euro näherten, die seit Anfang April während der Konsolidierung als Unterstützung diente. Im MDAX setzten sich die Anteile von HENSOLDT nach ihrem jüngst erreichten tiefsten Kurs seit Ende Februar weiter nach oben ab, mit plus 1,19 Prozent auf 33,92 Euro.
/ajx/edh/jha/
FRANKFURT (dpa-AFX)
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20.11.2024 | Rheinmetall Buy | Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG | |
20.11.2024 | Rheinmetall Buy | Goldman Sachs Group Inc. |
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