Ketchup-Fusion steht an

Kraft Foods Group: Nach Buffetts Erfolgsrezept

01.04.15 13:00 Uhr

Kraft Foods Group: Nach Buffetts Erfolgsrezept | finanzen.net

US-Börsenlegende Warren Buffett bringt die beiden Ketchup-Riesen Heinz und Kraft Foods zusammen. Sein Coup beschert den Aktionären ein dickes Plus.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Der verschmitzte Warren Buffett als Karikatur auf dem Etikett - das ist nun keine Sonderedition des beliebten Heinz-Ketchup für US-­Supermärkte. Es war ein Gag von Fans der Investorenlegende auf der Hauptversammlung von Buffetts Beteiligungskonzern Berkshire Hatha­way im vergangenen Jahr. Amerikas bekanntester Investor hatte den Konzern Heinz 2013 gemeinsam mit der Private-Equity-Firma 3G Capital des Brasilianers Jorge Paulo Lemann für 23 Milliarden Dollar gekauft und dann von der Börse genommen.

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Am Mittwoch lieferte das Gespann durch die Fusion von Heinz mit dem börsennotierten Konkurrenten Kraft Foods Group genug Gesprächsstoff für das nächste Aktionärstreffen von Berkshire Hathaway am 2. Mai. Der Zusammenschluss der US-Riesen zur globalen Num­mer 7 in der Lebensmittelbranche ist mit 45 Milliarden Dollar Volumen einer der größten Unternehmensdeals des Jahres.

The Kraft Heinz Company soll die fusionierte Firma heißen. Heinz kehrt damit zurück aufs Parkett. Die Aktionäre von Kraft sollen für ihre Zustimmung mit einer Sonderdividende von 16,50 Dollar belohnt werden. Am neuen Konzern halten sie künftig 49 Prozent der Anteile. Das Geld für die Sonderdividende, rund zehn Milliarden Dollar, stellen Buffett und 3G Capital zur Verfügung.

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An der Börse feierten Investoren die Aussicht auf die Megafusion sowie den Sonderbonus mit einem Kursaufschlag von deutlich mehr als 30 Prozent für die Kraft-Foods-Papiere. Leser von €uro am Sonntag, die der Empfehlung für die Aktie im Juli 2014 gefolgt sind, freuen sich über rund 75 Prozent Kursplus.

The Kraft Heinz Company ist gemessen an den Umsätzen 2014 von zusammen etwas mehr als 30 Milliarden Dollar nach Daten von Bloomberg die Nummer 7 der globalen Nahrungsmittelbranche, knapp hinter dem für seine Schokoriegel bekannten Mars-Konzern mit 33 Milliarden und Mondelez mit 34 Milliarden Dollar Volumen. Die Nummer 1, der Schweizer Nestlé-Konzern, ist davon mit über 100 Milliarden Dollar Umsatz weit entfernt.

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Buffett freut sich über den Coup. "Ich mag Kraft, und das wird auch in 30 Jahren noch so sein", sagte der langjährige Großaktionär des Traditionskonzerns.

1,5 Milliarden Einsparungen

Im Dezember 2011 hatte die damalige Konzernchefin Irene Rosenfeld die Abspaltung des Kraft-Foods­Geschäfts mit Schokolade, Keksen, Kaugummi und Süßigkeiten angekündigt. Über ein sogenanntes Spin-off wurden die Sparten im Sommer 2012 mit dem neuen Namen Mon­delez unter Leitung der ehemaligen Pepsi-Managerin aufs Parkett gebracht. Durch die Abspaltung von Mondelez wurde Kraft Foods mit zuletzt 18 Milliarden Dollar Umsatz allerdings deutlich verkleinert.

Mit Heinz wollen Buffett und sein Co-Investor Lemann den Traditionskonzern aufpäppeln und neu zusammensetzen. Lemanns Teams werden dem Unternehmen ein ähnlich rigides Fitnessprogramm verordnen wie bisher Heinz. Als Erstes stehen Kosteneinsparungen von 1,5 Milliarden Dollar an, die bis Ende 2017 umgesetzt werden sollen.

Wie groß diese Herausforderung und zugleich der Hebel bei der Profitabilität ist, zeigt der Blick auf den operativen Gewinn 2014: Der lag gerade mal bei 3,7 Milliarden Dollar. Zieht das Management das Programm durch, sollte der Profit um beinahe die Hälfte steigen.

Bei Heinz hat Buffetts Partner Lemann die operative Marge seit dem Kauf im Juni 2013 von 18 auf zuletzt 26 Prozent gesteigert. In der amerikanischen Nahrungsmittelindustrie ist das eine besondere Leistung. Denn das Umfeld in diesem Industriezweig ist hart.

Es überwiegt der Trend zu frischen, weniger aufwendig verpackten Lebensmitteln. Das bringt viele US-Hersteller mit Produkten, die ­einen hohen Anteil an Konservierungs- und Farbstoffen enthalten, unter Druck. Kraft ist hier bisher keine Ausnahme. Das soll sich ändern: Der neue Konzern soll nicht nur profitabler werden, sondern auch mit gesunden Nahrungsmitteln international zulegen.

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Bildquellen: Barry Blackburn / Shutterstock.com, StacieStauffSmith Photos / Shutterstock.com

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