Lufthansa-Aktie zieht an: Bundeskartellamt genehmigt Kühne die Beteiligungs-Aufstockung - Tarifverhandlungen fortgesetzt
Die Kühne Holding hat vom Bundeskartellamt die Erlaubnis erhalten, ihren Anteil bei der Lufthansa auf 15,01 Prozent aufzustocken.
Werte in diesem Artikel
Wie das Bundeskartellamt mitteilte, hat es die geplante Transaktion freigegeben.
"Trotz jeweils bedeutenden Marktpositionen der Beteiligten im Bereich der Luftfracht bzw. auf den nachgelagerten Logistikmärkten ruft das Vorhaben nach den Ermittlungen keine durchgreifenden wettbewerblichen Bedenken hervor", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. "Selbst wenn in Folge der Kühne-Beteiligung bei der Lufthansa künftig weniger freie Kapazitäten für andere Nachfrager nach Luftfracht verfügbar wären, stünden diesen noch genügend Ausweichalternativen zur Verfügung."
Die zur Kühne Holding gehörende börsennotierte Kühne+Nagel International AG ist einer der größten, weltweit tätigen Logistikanbieter und ein großer Kunde der von Lufthansa angebotenen Luftfrachttransporte.
Die Aufstockung auf 15,01 Prozent unterlag der Kontrolle des Bundeskartellamts, da Kühne bei Lufthansa laut Behörde aufgrund der "seit Jahren kontinuierlich geringen Hauptversammlungspräsenz" in die Stellung eines Minderheitsgesellschafters mit faktischer Sperrminorität einrückt.
Tarifverhandlungen für Lufthansa-Bodenpersonal fortgesetzt
Nach dem flächendeckenden Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals reden die Gewerkschaft Verdi und das Unternehmen wieder miteinander. Begleitet von Protesten einiger Beschäftigter trafen sich die Delegationen am Mittwoch am Frankfurter Flughafen zur dritten Runde der Tarifverhandlungen.
Die Parteien haben sich zwei Tage Zeit genommen, um sich zu den Gehältern und Arbeitsbedingungen für rund 20 000 Beschäftigte zu einigen. Für den Fall einer Nicht-Einigung hat Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle bereits mit weiteren Arbeitskampfmaßnahmen zur Hauptreisezeit gedroht. Sie verlangte, dass Lufthansa ein abschlussfähiges Angebot vorlegt.
Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann strebt laut einem intern verbreiteten Interview einen schnellen Abschluss noch in dieser Woche an. Er äußerte Verständnis für den starken Unmut in der Belegschaft: "Statt nun langsam wieder zu starten, sehen sich unsere Mitarbeitenden in großen Teilen mit extremen operativen Belastungen konfrontiert. Das führt zu viel Frust. Umso mehr gilt es jetzt, nach vorne zu schauen. Und da zählt, dass wir gemeinsam mit ver.di als Sozialpartner im Interesse unserer Mitarbeiter:innen eine Einigung erzielen."
Verdi hatte am vergangenen Mittwoch mit ihrem Warnstreik mehr als 1000 Lufthansa-Flüge und damit nahezu das gesamte Flugprogramm ausfallen lassen. Rund 134 000 Fluggäste mussten ihre Pläne ändern, etliche Passagiere strandeten an den Drehkreuzen.
Die Gewerkschaft verlangt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten durchgehend Gehaltssteigerungen von 9,5 Prozent, mindestens aber 350 Euro im Monat, woraus sich in den unteren Gehaltsgruppen höhere Steigerungen ergeben würden. Zudem sollen die Mindeststundenlöhne auf mindestens 13 Euro steigen und später einen tariflich fest vereinbarten Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn haben. Dieser steigt zum 1. Oktober dieses Jahres auf 12 Euro.
Der Konzern hatte bei einer Laufzeit von 18 Monaten eine zweistufige Erhöhung der Grundvergütung um zusammen 250 Euro angeboten. Daraus ergäben sich für Vergütungsgruppen bis 3000 Euro brutto zweistellige Zuwachsraten, hatte das Unternehmen vorgerechnet. Zudem sollte es ab Juli 2023 für alle zwei Prozent mehr Geld geben, falls der Konzern wieder Gewinne macht. Diese Koppelung an das Konzernergebnis lehnt Verdi ebenfalls ab.
Parallel führt die Lufthansa Sondierungsgespräche mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit. Deren Mitglieder haben bei einer Urabstimmung mit deutlicher Mehrheit unbefristete Streiks gebilligt, die aber zunächst nicht ausgerufen wurden. Hier signalisierte Niggemann die Bereitschaft, die zuvor einseitig vom Konzern gekündigte Perspektivvereinbarung wiederzubeleben. Sie hatte bis Ende 2021 garantiert, dass 325 Jets der Gesellschaften Lufthansa und Lufthansa Cargo den Stammpiloten vorbehalten bleiben.
Im XETRA-Geschäft steigt die Lufthansa-Aktie zeitweise um 1,61 Prozent auf 6,11 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)
Ausgewählte Hebelprodukte auf Kühne + Nagel International
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Kühne + Nagel International
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Weitere Kühne + Nagel International News
Bildquellen: Jorg Hackemann / Shutterstock.com, 360b / Shutterstock.com
Nachrichten zu Lufthansa AG
Analysen zu Lufthansa AG
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
16.12.2024 | Lufthansa Market-Perform | Bernstein Research | |
16.12.2024 | Lufthansa Hold | Jefferies & Company Inc. | |
11.12.2024 | Lufthansa Halten | DZ BANK | |
11.12.2024 | Lufthansa Market-Perform | Bernstein Research | |
11.12.2024 | Lufthansa Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
11.12.2024 | Lufthansa Buy | UBS AG | |
29.10.2024 | Lufthansa Buy | UBS AG | |
29.10.2024 | Lufthansa Buy | UBS AG | |
29.10.2024 | Lufthansa Overweight | Barclays Capital | |
07.10.2024 | Lufthansa Buy | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
16.12.2024 | Lufthansa Market-Perform | Bernstein Research | |
16.12.2024 | Lufthansa Hold | Jefferies & Company Inc. | |
11.12.2024 | Lufthansa Halten | DZ BANK | |
11.12.2024 | Lufthansa Market-Perform | Bernstein Research | |
11.12.2024 | Lufthansa Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
11.12.2024 | Lufthansa Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
09.12.2024 | Lufthansa Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
04.12.2024 | Lufthansa Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
30.10.2024 | Lufthansa Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
29.10.2024 | Lufthansa Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Lufthansa AG nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen