Kein schlechtes Omen

JPMorgan: Schlechte Bilanzsaison? Kein Grund, nicht Aktien zu kaufen

22.02.19 22:45 Uhr

JPMorgan: Schlechte Bilanzsaison? Kein Grund, nicht Aktien zu kaufen | finanzen.net

Analysten der US-Investmentbank JPMorgan äußerten sich zu der mehr schlecht als recht verlaufenden Berichtssaison. Ihr Resümee ist vor allem für Börsianer interessant - denn Panik sehen die Investmentexperten fehl am Platz.

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Seit einigen Wochen legen Unternehmen weltweit nach und nach ihre Zahlen für das abgelaufene, vierte Quartal 2018 vor und geben einen Ausblick für die nächste Phase. Dabei wurde bislang deutlich: Auf breiter Front wurden Erwartungen verfehlt oder/und Ausblicke gesenkt - offenbar ein ernüchternder Umstand für Aktionäre. Reihenweise tauchen Kursverluste auf, nachdem die Gewinn- und Umsatzahlen sowie Ausblicke veröffentlicht wurden und Anleger enttäuschten.

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Schlechte Aussichten?

Die zwischenzeitlichen Rückschläge an den Aktienmärkten im Zuge der Berichtsaison kommen mit etlichen Faktoren einher: Neben des negativen Zahlen- und Ausblickklimas sorgen grundlegende Wirtschaftsthemen wie der Handelskonflikt zwischen China und den USA sowie unsichere Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft für miese Stimmung. Wie das Finanzdatenunternehmen FactSet offenbarte, trafen 59 Unternehmen pessimistische Aussagen für das laufende, erste Quartal - demgegenüber stünden nur 19 Konzerne, die positiv auf die nächste Bilanzsaison blicken. Genau dieser Punkt löst bei vielen Anlegern Sorgen aus und treibt sogar einige offenbar aus dem Aktienmarkt.

JPMorgan-Analysten dämmen Anleger-Skepsis ein

Das Analystenteam um Mislav Matejka, der Leiter der globalen und europäischen Aktienstrategie bei JPMorgan ist, macht in einer Forschungsnotiz klar, dass allein aufgrund negativer Gewinnausblicke kein Grund zur Panik bestünde. "Viele glauben, dass man keine Aktien kaufen kann, bevor sich die Gewinne nicht verschlechtern. Wir stimmen dieser Ansicht weiterhin nicht zu", stellt Matejka klar. Es gebe also nicht zwangsläufig einen Grund dafür, eine schlechte Zeit für Aktienkäufe zu diagnostizieren, verlauten die JPMorgan-Anaysten - denn die weniger rosigen Gewinnprognosen lassen nicht unmittelbar auf eine Verlustserie an der Börse schließen.

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Zum Vergleich: Beispiel aus jüngerer Vergangenheit

In der Forschungsnotiz weisen die Analysten der US-Investmentbank auf die letzte Gewinnrezession aus den Jahren 2015 und 2016 hin, um aufzuzeigen, dass aufgrund der trüben Ausblicke kein Ende des Bullenmarktes kommen muss. Zu dieser Phase konnte der Markt deutlich zulegen, obwohl die Gewinnaussichten zu diesem Zeitpunkt ebenfalls weniger optimistisch ausfielen, bevor sie begannen, sich ins Positive zu wandeln. Darüber hinaus führt JPMorgan den S&P 500 als Beispiel an: Seit März 2009, während der wohl weiterhin andauernden Hausse, konnte der marktbreite Index massiv zulegen. Parallel seien die Ansichten von einigen Marktteilnehmern pessimistisch gewesen - doch 60 Prozent dieses Zeitraums hätten Aktien im Plus gelegen. Bei Betrachtung der letzten vier negativen Gewinnzyklen fiel den Analysten auf, dass Aktienkurse durchschnittlich 30 Prozent innerhalb von im Durchschnitt sieben Monaten anstiegen, bevor eine Besserung der Ertragslage eintrat.

Nicht einfach abwarten

Und in der derzeitigen Berichtssaison zum abgelaufenen, vierten Quartal falle auf: Unternehmen, die bislang ihre Erwartungen verfehlten, mussten weniger einbüßen als in den Vorjahren. Solche Konzerne hätten innerhalb der ersten zwei Tage nach Zahlenvorlage im Schnitt einen Rückgang von 0,4 Prozent erlitten - demgegenüber stehe ein typischer Kursfall von 2,6 Prozent, verlautet der US-Nachrichtensender CNBC. JPMorgan erwartet daher nicht, dass die teilweise getrübten Aussichten einen Börsenverfall ankündigen. Vielmehr gehen die Analysten um Matejka davon aus, dass ab der zweiten Jahreshälfte der Optimismus zu den Unternehmen zurückkehren und sich das Blatt bei Ertragslage wenden wird. "Wenn dies eintritt, sollte dies die nächste Etappe der aktuellen Markterholung einläuten, da es als grundlegende Bestätigung für die Aufwärtsbewegung gesehen werden wird, auf die Investoren noch warten", so Matejka. Anleger sollten dementsprechend nicht ausharren und warten, bis sich die Ertragslage verbessert, sondern weiterhin Aktien kaufen, empfiehlt JPMorgan seinen Kunden.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: isak55 / Shutterstock.com, TK Kurikawa / Shutterstock.com

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18.10.2021JPMorgan ChaseCo SellJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
03.08.2017JPMorgan ChaseCo SellJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
21.12.2012JPMorgan ChaseCo verkaufenJMP Securities LLC
21.09.2007Bear Stearns sellPunk, Ziegel & Co

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