BOSS-Aktie klettert kräftig: HUGO BOSS erzielt operativen Gewinn im ersten Quartal
Der Modehändler HUGO BOSS leidet weiter unter den Restriktionen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.
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Dennoch steuert das Unternehmen zu Jahresbeginn besser durch die Krise als gedacht. Was die weitere Entwicklung angeht, zeigt sich das Management um Vorstandssprecher Yves Müller jedoch vorsichtig. Einen konkreten Ausblick gab es nicht. Am Markt zeigt man sich dennoch erleichtert.
Die anhaltenden Schließungen des Einzelhandels vor allem in wichtigen europäischen Regionen hat das Geschäft von HUGO BOSS in den ersten drei Monaten des Jahres weiter belastet. Der Umsatz sank im ersten Quartal um zehn Prozent auf 497 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Metzingen mitteilte. Jedoch gab es auch Lichtblicke. Stark zeigten sich dabei erneut die Online-Verkäufe, die weiter an Fahrt gewannen und währungsbereinigt um 72 Prozent zulegten. Dazu verzeichnete HUGO BOSS eine anhaltend gute Entwicklung auf dem chinesischen Festland. Nachgefragt war insgesamt weiterhin legere Kleidung.
"Wir sind sehr solide und vielversprechend in das Jahr gestartet, obwohl die Auswirkungen der Pandemie gerade in Europa nach wie vor spürbar sind", kommentierte Müller die Zahlen. Beim Ergebnis stützte das strenge Kostenmanagement den Konzern. So sparte HUGO BOSS insbesondere bei Vertrieb und Marketing. Dank dieser Maßnahmen erzielte HUGO BOSS einen kleinen operativen Gewinn (Ebit) von einer Million Euro. Im Vorjahr, als die Pandemie erstmals an Wucht gewonnen hatte, hatte das Unternehmen einen Verlust von 14 Millionen Euro verbucht. Die Zahlen fielen damit besser aus, als von Analysten befürchtet. Unter dem Strich schrieb HUGO BOSS jedoch weiter rote Zahlen, auch wenn sich der Verlust von 18 Millionen Euro im Vorjahr auf acht Millionen Euro verringerte.
Für das laufende Jahr zeigte sich der Modehändler zurückhaltend. Einen präzisen Ausblick könne das Unternehmen derzeit nicht geben, hieß es. HUGO BOSS begründete dies mit den weiterhin bestehenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit den verlängerten Lockdowns in wichtigen europäischen Märkten. Jedoch rechnet das Management mit einer spürbaren Erholung seiner Geschäfte im Jahresverlauf. Dabei setzt das Unternehmen auf Fortschritte der Impfkampagnen weltweit. Die erwartete schrittweise Aufhebung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens dürften die Verbraucherstimmung vor allem in der zweiten Jahreshälfte aufhellen.
Im zweiten Quartal erwartet HUGO BOSS, dass sich der Umsatz im Vergleich zum besonders hart getroffenen Vorjahresquartal nahezu verdoppeln dürfte. Zudem soll das Ebit erneut positiv ausfallen.
So reagiert die HUGO BOSS-Aktie
Gute Geschäfte von HUGO BOSS haben die Anleger am Mittwoch überzeugt. Der Aktienkurs steigt am Nachmittag via XETRA um 6,06 Prozent auf 40,28 Euro und überwand erstmals seit März vergangenen Jahres die runde Marke von 40 Euro.
In Festlandchina habe die Modekette den Umsatz im ersten Quartal nahezu verdoppelt auf Jahressicht, merkte Analyst Volker Bosse von der Baader Bank an. Im Online-Handel sei der Umsatz um fast drei Viertel gestiegen. "Der wichtige US-Markt, China und der Großhandel haben positiv zu den Ergebnissen beigetragen", so der Experte.
Dank Einsparungen erzielte Hugo Boss einen kleinen operativen Gewinn (Ebit) von einer Million Euro. Analysten hatten hingegen mit einem Verlust von knapp 30 Millionen Euro gerechnet. Das Unternehmen habe vor allem die beim Verkauf und Versand anfallenden Kosten gesenkt, merkte Bosse an. Das umfasse auch die Miet- und Gehaltskosten in den eigenen Filialen.
Die Anleger waren schon vor der Veröffentlichung des Quartalsberichts optimistisch. Seit Jahresbeginn hatte der Kurs der Aktien um fast 40 Prozent zugelegt. Zum Vergleich: Der MDax, in dem die Papiere enthalten sind, brachte es in diesem Zeitraum lediglich auf ein Plus von etwa vier Prozent.
Seit dem Kurstief vom November hat sich der Wert der Papiere sogar verdoppelt. Damals hatte die Aussicht auf baldige Corona-Impfungen und damit auf eine Normalisierung des Lebens vielen Corona-Verlierern frischen Schwung verliehen.
Mit einem Wachstum des Online-Geschäfts von 72 Prozent habe sich Hugo Boss wieder der Rekordmarke aus dem zweiten Quartal 2020 angenähert, schrieb Analyst Jörg Philipp Frey von der Privatbank Warburg. Unter dem Strich belegten die Zahlen, dass die Aktien für den Fall von Lockerungen der pandemiebedingten Restriktionen "hochattraktiv" seien.
METZINGEN (dpa-AFX)
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Bildquellen: Andreas Rentz/Getty Images for GQ
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