Airbus-Aktie springt nach zwei positiven Analystenkommentaren an - Großauftrag für drei Module für 'Orion'-Raumkapsel
Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus hat den Auftrag zum Bau drei weiterer Servicemodule für die bemannte US-Raumfahrtmission "Orion" erhalten.
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Der Vertrag habe ein Volumen von rund 650 Millionen Euro, sagte der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) Jan Wörner in einer Online-Veranstaltung am Dienstag. "Das ist ein wichtiger Schritt für die Esa und Europa." Orion ist das Raumfahrzeug der NASA, das im Rahmen des Artemis-Programms Astronautinnen und Astronauten zum Mond und zum sogenannten Lunar Gateway, einer geplanten Raumstation, bringen soll.
Die Module sollen in Bremen gebaut werden, Komponenten kommen auch aus Unternehmen anderer europäischer Länder. Das Unternehmen hat bereits einen ersten Vertrag für den Bau von drei Service-Modulen. "Europa ist in ein neues Jahrzehnt der Erforschung eingetreten. Der Bau von sechs europäischen Orion-Service-Modulen ist ein Projekt wie kein anderes", betonte Andreas Hammer, Leiter von Space Exploration bei Airbus, laut Mitteilung.
Artemis I ist der erste unbemannte Orion-Testflug mit einem europäischen Servicemodul und soll im Jahr 2021 starten. Später sollen dann im Rahmen von Artemis II die ersten Astronauten um den Mond und zurück zur Erde fliegen. Bis 2024 will Artemis III dann mit Astronauten auf dem Mond landen. Die nun in Auftrag gegebenen ESM sollen dann bei den folgenden Missionen eingesetzt werden.
"Was eine Frage sein könnte, ist das Datum 2024, an dem der erste Amerikaner wieder auf dem Mond ist, wie es immer so schön heißt", sagte Wörner in einer Telefonkonferenz für Journalistinnen und Journalisten. "Das könnte nicht machbar sein. Aber das sollte für uns alle kein Problem sein." Die Hoffnung sei, so Wörner, dass künftig Generationen europäischer Astronauten Teil dieses Projekts sein können.
Das knapp 13 Tonnen schwere Servicemodul stellt als Herzstück des neuen Orion-Raumschiffs kritische Funktionen wie das Antriebssystem bereit. Es kann zudem Verbrauchsmaterialien transportieren, die die Astronauten zum Überleben benötigen.
Airbus-Aktie springt nach zwei positiven Analystenkommentaren an - MTU steigen im Schlepptau
Analystenempfehlungen haben am Dienstag den Aktionären des coronageplagten Flugzeugbauers Airbus etwas Trost gespendet. Die Anteilsscheine ziehen via XETRA zeitweise um 5,59 Prozent auf 87,84 Euro an. Dies reichte für vorderer Plätze sowohl im Leitindex der Eurozone, dem EURO STOXX 50, als auch im Index der hiesigen mittelgroßen Werte MDAX. Diese Börsenbarometer verzeichneten zuletzt Gewinne von jeweils gut einem Prozent.
Insbesondere zwei große US-Investmentbanken hatten sich optimistisch zu den Papieren von Airbus geäußert. So erhöhte Morgan Stanley das Kursziel für die Aktien um mehr als die Hälfte auf 112 Euro und traut ihnen nun eine überdurchschnittliche Gesamtrendite im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Werten der Luftfahrtbranche zu. Zugrunde gelegt wird dabei ein Zeitraum zwischen 12 und 18 Monaten.
Die jüngst avisierte Produktionssteigerung für den A320 sei ein positives Signal, schrieb Morgan-Stanley-Analyst Andrew Humphrey. Er habe den Konzern diesbezüglich wohl unterschätzt und hob seine Auslieferungsprognosen an.
Analyst Charles Armitage von der Citigroup verwies ebenfalls auf höhere Auslieferungen im neuen Jahr. Positiv ist für ihn vor allem der Aspekt, dass dadurch der Abfluss von Barmitteln zurückgehen dürfte. Armitage schraubte sein Kursziel von 95 auf 102 Euro nach oben. Seiner Meinung nach dürfte der Flugzeugbauer nun auf lange Sicht etwas profitabler wirtschaften können als zunächst angenommen.
Laut Analystin Celine Fornaro von der Schweizer Großbank UBS sollte Airbus vom beschleunigten Trend zur Klimaneutralität in der globalen Luftfahrt profitieren. Von 2023 an dürften höhere Gebühren, aber auch stärkere Anreize dafür sorgen, dass Fluggesellschaften verstärkt Biokraftstoffe tanken. Dieses wird aus nachhaltigen Rohstoffen gewonnen und soll langfristig das als klimaschädliche Kerosin ersezten.
Trotz der in den vergangenen Monaten erzielten Kursgewinne sind die Airbus-Aktien immer noch meilenweit von ihrem im Januar 2020 bei 139,40 Euro erreichten Rekordhoch entfernt. Die Corona-Krise ließ die Papiere im März bis auf knapp 48 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit Februar 2015 absacken. Seit der Eskalation der Corona-Krise am Rosenmonat vergangenen Jahres (24. Februar) haben die Anteilsscheine rund ein Drittel an Wert verloren, wohingegen der MDAX seitdem fast zehn Prozent gewonnen hat.
Immerhin hat sich das Chartbild seit Anfang November wieder aufgehellt. Seinerzeit wurde bekannt, dass der Flugzeugbauer im Oktober in der Corona-Krise wieder etwas mehr Maschinen ausgeliefert hatte. Seitdem bewegt sich der Airbus-Kurs wieder komfortabel über der 200-Tage-Linie, die den langfristigen Trend beschreibt. Mit dem Kurssprung an diesem Dienstag robbte sich der Airbus-Kurs sogar bis fast an die 21-Tage-Linie heran, die bei 88,62 Euro verläuft und als Maßstab für die kurzfristige Entwicklung gilt.
Der Einbruch im weltweiten Luftverkehr erwischte auch Airbus hart. Wegen der Corona-Pandemie mussten Airlines rund um die Erde ihren Flugverkehr massiv einschränken. Angst vor Ansteckung, Maskenpflicht und Hygieneregeln an Bord sowie am Zielort verunsichern noch immer viele Kunden. Bis das Geschäft wieder deutlich aufwärts geht, dürfte es Beobachtern zufolge Jahre dauern.
Die Kursrally bei Airbus trieb derweil auch die Anteilsscheine des Triebwerkbauers MTU an. Diese gewannen unter den besten Werten im deutschen Leitindex DAX via XETRA zeitweise 2,90 Prozent auf 198,60 Euro, obwohl sich die Privatbank Hauck & Aufhäuser kritisch zu den Papieren geäußert hatte. Analyst Frederik Bitter konstatiert hier eine Diskrepanz zwischen Aussichten und Bewertung. MTU leide weiter massiv unter der Corona-Krise. So haben die Aktien seit Ende Februar vergangenen Jahres rund ein Viertel eingebüßt.
FRANKFURT/PARIS/BREMEN (dpa-AFX)
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12.11.2024 | Airbus SE (ex EADS) Kaufen | DZ BANK | |
07.11.2024 | Airbus SE (ex EADS) Outperform | RBC Capital Markets | |
07.11.2024 | Airbus SE (ex EADS) Buy | Jefferies & Company Inc. | |
05.11.2024 | Airbus SE (ex EADS) Overweight | Barclays Capital | |
04.11.2024 | Airbus SE (ex EADS) Buy | Goldman Sachs Group Inc. |
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31.10.2024 | Airbus SE (ex EADS) Neutral | UBS AG | |
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06.08.2024 | Airbus SE (ex EADS) Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
31.07.2024 | Airbus SE (ex EADS) Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
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