Neugeschaffene Stellen in den USA im Juni unter Erwartungen - Stundenlöhne gestiegen
Das Jobwachstum in den USA hat sich im Juni etwas abgeschwächt.
Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 209.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Zuwachs um 240.000 erwartet. Der Arbeitsmarkt-Dienstleister ADP hatte für Juni einen überaus starken Zuwachs von 497.000 Jobs in der Privatwirtschaft gemeldet, weshalb an den Finanzmärkten ein Übertreffen der Prognose nicht ausgeschlossen worden war.
Das Arbeitsministerium revidierte die Angaben für die beiden Vormonate kumuliert um 110.000 Jobs nach unten: Das Ministerium meldete für Mai nun ein Stellenplus von 306.000 (vorläufig: 339.000) und für April von 217.000 (vorläufig: 294.000).
Die separat erhobene Arbeitslosenquote sank im Juni auf 3,6 von 3,7 Prozent. Ökonomen hatten diesen Rückgang erwartet. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.
Unternehmen, die zusätzliche Arbeitskräfte einstellen und die Löhne erhöhen, sorgen für Aufwärtsdruck auf die Inflation, was die Bemühungen der US-Notenbank erschwert, den Preisdruck durch eine Abschwächung der Wirtschaft über höhere Zinssätze zu mildern. Zu Beginn des Jahres hatten viele Ökonomen vorausgesagt, dass die Zinserhöhungen bis Mitte des Jahres zu einer Rezession und einem Rückgang der Einstellungen führen würden.
Stattdessen haben sich die Inflation und die Wirtschaftstätigkeit nicht so stark verlangsamt, wie die Notenbanker erwartet hatten, was sie dazu veranlasst hat, weitere Zinserhöhungen in Aussicht zu stellen, wie aus dem Protokoll der Juni-Sitzung hervorging.
Die sogenannte Erwerbsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter - verharrte bei 62,6 Prozent.
Die US-Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent auf 33,58 Dollar. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 4,4 (4,3) Prozent höher. Ökonomen hatten ein monatliches Plus von 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 4,2 Prozent erwartet.
Von Sarah Chaney Cambon und Andreas Plecko
WASHINGTON (Dow Jones)
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