Jahresziele bestätigt

Beiersdorf-Aktie gibt Gas: Beiersdorf verbucht Umsatzplus - Keine Erholung bei La Prairie

24.10.24 15:16 Uhr

Beiersdorf-Aktie gibt Gas: Umsatz-Hammer bei Beiersdorf: Ziele für das Gesamtjahr fest im Blick | finanzen.net

Beiersdorf hat in den ersten neun Monaten den Umsatz organisch deutlich gesteigert, vor allem getrieben durch das Segment Consumer mit Marken wie Nivea und Eucerin.

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Die Luxuskosmetikmarke La Prairie bremste allerdings weiterhin das Wachstum. Beiersdorf sieht sich auf Kurs für die Ziele im Gesamtjahr - sowohl beim Umsatz als auch beim Margenziel.

Wie der Hamburger Konsumgüterkonzern mitteilte, stieg der Umsatz auf Konzernebene im Neunmonatszeitraum organisch um 6,5 Prozent auf rund 7,6 Milliarden Euro. Im Segment Consumer legte der Umsatz organisch um 7,3 Prozent auf 6,26 Milliarden Euro zu. Im Segment Tesa betrug er 1,29 Milliarden Euro, organisch ein Plus von 3,1 Prozent.

Im dritten Quartal allein seien laut Konzern die Erholung des Nordamerikageschäfts, die weiter gute Umsatzentwicklung in den Emerging Markets sowie die Derma-Marken die Haupttreiber gewesen. Auch habe der neue Anti-Hautalterungs-Wirkstoff Epicelline wenige Wochen nach der Einführung im September mit der Marke Eucerin "hervorragende Umsatzergebnisse" erzielt, so CEO Vincent Warnery. "Der Luxusmarkt hingegen bleibt schwierig, vor allem in China."

Die absoluten Umsatzzahlen lagen auf Konzernebene und in beiden Segmenten leicht bzw bei Tesa marginal unter den Markterwartungen in einer Visible-Alpha-Konsensschätzung.

Im Gesamtjahr will der DAX-Konzern weiterhin auf Konzernebene sowie im Segment Consumer organisch den Umsatz um 6 bis 8 Prozent steigern, bei Tesa 2 bis 5 Prozent. Im Segment Consumer soll sich die Marge um 50 Basispunkte zum Vorjahreswert von 12,9 Prozent verbessern, die Konsensschätzung liegt Visible Alpha zufolge derzeit bei 13,44 Prozent. Die bereinigte Konzern-EBIT-Marge soll weiterhin leicht über Vorjahr liegen (Konsens derzeit: 13,9 Prozent, 2023: 13,4). Bei Tesa soll die Marge auf Vorjahresniveau (16,0 Prozent) landen.

Beiersdorf sieht keine deutliche Erholung bei La Prairie bis Ende 2024

Beiersdorf hat sich von der noch zum Halbjahr geäußerten Erwartung verabschiedet, dass die Luxuskosmetikmarke La Prairie sich bis Jahresende signifikant erholen könnte. La Prairie leidet seit mehreren Quartalen besonders unter der Konsumzurückhaltung in China und unter dem schwachen Reise-Einzelhandelsgeschäft und ist die einzige Marke im Beiersdorf-Portfolio mit einem Umsatzminus. Im dritten Quartal sank La Prairies Umsatz insgesamt um organische 8 Prozent, im Neunmonatszeitraum 7,3 Prozent.

"Wir erwarten eine kleine Verbesserung bei La Prairie im letzten Quartal, aber absolut kein Wunder", sagte CEO Vincent Warnery in der gemeinsamen Telefonkonferenz mit Analysten und Medien. "Erwarten wir eine Erholung bei La Prairie im Schlussquartal? Nicht wirklich." Wenn überhaupt, lägen die Gründe für eine Verbesserung bei La Prairie außerhalb des chinesischen Marktes, das Wachstum in Japan sei "phantastisch", auch die Entwicklung im US-Markt "gut". In China wüchsen La Prairies Marktanteile sowohl im "Brot- und Butter-Geschäft" als auch im Markt Hainan - allerdings in einem insgesamt weiter fallenden Markt, so Warnery. La Prairies Umsatzrückgang im chinesischen stationären Geschäft betrage 15 Prozent, alle Marktteilnehmer zusammengenommen hätten ein Umsatzminus von 20 Prozent. Im Markt Hainan, einem beliebten Reiseziel in China, lägen diese Werte bei 25 bzw 35 Prozent. Allerdings wachse La Prairie im chinesischen E-commerce-Segment.

"Unsere Prognose nimmt an, dass der Reiseeinzelhandel nicht zu Wachstum zurückkehrt, dass das stationäre Geschäft in China ebenfalls negativ sein wird, dass aber außerhalb Chinas eine gute Entwicklung stattfindet", so Warnery. Außerdem sehe er weitere Wachstumsopportunitäten. Beispielsweise verkaufe Beiersdorf La Prairie in den USA bisher nicht online. CFO Astrid Hermann betonte, dass La Prairie insgesamt profitabel sei.

Beiersdorf-Aktie erholt vom Einmonatstief

Der beibehaltene Jahresausblick von Beiersdorf haben am Donnerstag die Aktien des Konsumgüter- und Klebstoffherstellers kräftig auf Erholungskurs geschickt. Nach schwachen Quartalsberichten der Konkurrenz reagierten die Anleger mit Erleichterung auf die Entwicklung bei Beiersdorf.

Erst am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit Mitte September gefallen, geht es am Donnerstag für die Beiersdorf-Aktie nun zeitweise um 3,31 Prozent auf 131,25 Euro hoch. Damit sind die Papiere zurück auf den Stand von Mitte Oktober. Im Jahresverlauf verringerte sich der Verluste der Aktie auf knapp drei Prozent.

Tags zuvor noch hatte ein enttäuschender Bericht des Kosmetikkonzerns L'Oréal die Beiersdorf-Aktie mit unter Druck gebracht. Den Franzosen hatte insbesondere ein schwaches Geschäft in China zu schaffen gemacht, denn dort wird derzeit wegen der allgemein schwächeren Wirtschaftslage weniger Geld für Make-up und Hautpflege ausgegeben.

Die Zahlen des Nivea-Konzerns vom Donnerstag reichten für eine Erholung aus, sagte ein Händler. Der Konzernumsatz habe zwar die Erwartungen leicht verfehlt, doch nach den Berichten von Konkurrenten seien die Anleger darauf gefasst gewesen, kommentierte etwa Analystin Molly Wylenzek von Jefferies Research.

Das derzeit herausfordernde Umfeld in China habe die Wachstumsdynamik der Luxusprodukte von Beiersdorf zwar ebenfalls belastet und führe weiterhin zu einer rückläufigen Nachfrage nach Produkten der Marke La Prairie, schrieb LBBW-Analyst Thomas Hofmann. Das Marken-Portfolio Nivea, Eucerin oder Hansaplast sei dagegen aber weiter stark gewesen und habe von der globalen Präsenz von Beiersdorf und dem weltweit steigenden Bedarf an Hautpflegeprodukten profitiert.

UBS-Analyst Guillaume Delmas verwies zudem darauf, dass Beiersdorf trotz einer gewissen Schwäche seine Jahresziele für 2024 bekräftigt und eine "insgesamt positive Entwicklung" im vierten Quartal signalisiert habe. "Das sollte unseres Erachtens den Markt beruhigen, - insbesondere nach L'Oreals verfehltem dritten Quartal. Zudem dürften so mögliche abwärts gerichtete Überarbeitungen der Konsensschätzungen begrenzt werden."

FRANKFURT (Dow Jones/dpa-AFX)

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