Continental-Aktie trotzdem fester: Continental meldet Gewinnwarnung - Q2-Gewinn rückläufig
In der Autobranche stehen die Zeichen auch in diesem Jahr auf Sturm.
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Nach dem Oberklassehersteller Daimler hat nun der Autozulieferer Continental den Ausblick sowohl für den Umsatz als auch den operativen Gewinn für das laufende Jahr gesenkt. Zur Begründung verweist der DAX-Konzern nach einem schwächeren zweiten Quartal in einer Mitteilung auf eine weltweit rückläufige Fahrzeugproduktion.
Den Umsatz sieht die Continental AG 2019 nun bei rund 44 Milliarden bis 45 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge soll auf rund 7 bis 7,5 Prozent sinken. "Für das zweite Halbjahr sind wir nun weniger optimistisch als zuvor", wird Finanzvorstand Wolfgang Schäfer in der Mitteilung zitiert. Grund dafür sei der fortlaufende Abwärtstrend der Automobilproduktion in Europa, Nordamerika und insbesondere in China.
Bisher hatte der Konzern einen leichten Umsatzanstieg auf 45 Milliarden bis 47 Milliarden Euro erwartet. Vergangenes Jahr hatte das Unternehmen 44,4 Milliarden Euro umgesetzt. Die bereinigte EBIT-Rendite hatte Conti nach dem Rückgang 2018 auf 9,2 Prozent bereits niedriger zwischen 8 bis 9 Prozent gesehen.
Continental auch im 2. Quartal mit Gewinnrückgang
Während der Umsatz den vorläufig vorgelegten Eckzahlen zufolge nur leicht sank, sackte das operative Ergebnis spürbar ab. Insgesamt bezeichnete der Hannoveraner Zulieferer das Quartal angesichts der schwierigen Branchenlage aber als "solide".
Continental erreichte im zweiten Quartal den weiteren Angaben zufolge einen Konzernumsatz von rund 11,2 Milliarden nach 11,4 Milliarden Euro im Vorjahr. Die bereinigte EBIT-Marge sank auf rund 7,8 nach 10,2 Prozent. "Unser zweites Quartal ist trotz eines weiter rückläufigen Umfelds solide verlaufen", wird Finanzvorstand Wolfgang Schäfer in der Mitteilung zitiert.
Der Umsatz der Automotive Group lag in den drei Monaten laut Mitteilung bei rund 6,7 (Vorjahr: 7,0) Milliarden Euro, die bereinigte EBIT Marge bei rund 5,5 (8,0) Prozent. Im selben Zeitraum erzielte die Rubber Group einen Umsatz von rund 4,5 (4,4) Milliarden Euro, die bereinigte EBIT-Marge sank im Reifen-Geschäft auf rund 12,3 (14,3) Prozent.
Im ersten Quartal hatte der Konzern bereits wegen einer spürbar geringeren weltweiten Autoproduktion bei stabilen Umsätzen einen Gewinneinbruch verzeichnet.
Den ausführlichen Bericht für das zweite Quartal legt die Continental AG am 7. August 2019 vor.
So reagierte die Continental-Aktie
Anleger reagierten auf die Nachrichten kaum geschockt. Im Gegenteil. Die Aktien setzten sich mit einem Kurssprung von 6,31 Prozent auf 129,72 Euro an die DAX-Spitze. Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund fünf Prozent gewonnen, in den zurückliegenden zwölf Monaten steht aber ein Minus von über einem Drittel zu Buche. Analysten hatten bereits mit einer Gewinnwarnung gerechnet.
"Die Börse ist jetzt an einem Punkt angelangt, an dem Prognosesenkungen gekauft werden", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC. Das könne ein Hinweis darauf sein, dass viele schlechte Nachrichten schon in den Kursen eingepreist sind. "Dass es im Autosektor schlecht läuft, reißt niemanden mehr vom Hocker".
Die Gewinnwarnung sei nicht unerwartet erfolgt, schrieb auch Analyst Pierre-Yves Quemener von MainFirst in einer Schnelleinschätzung. Das alte Ziel des Reifenherstellers sei unhaltbar gewesen, da es von einer bislang nicht erfolgten Erholung der chinesischen Nachfrage abgehangen habe. Der neue Ausblick verleihe zudem eine gewisse Sicherheit. Zugleich sei das Ziel für den freien Mittelzufluss nur geringfügig nach unten angepasst worden.
Ähnlich sah es Erwann Dagorne von der Barclays Bank, der von einem "Deja-vu" sprach. Continental habe bereits zum vierten Mal binnen weniger als 18 Monaten eine Gewinnwarnung ausgesprochen. Zudem hatte erst vor kurzem mit Daimler bereits eine Branchengröße schwächere Gewinne angekündigt - die Daimler-Aktie hatte daraufhin kaum noch nachgegeben.
Das hatte den Aktienkurs in dieser Zeit schwer belastet: Anfang vergangenen Jahres kosteten die Papiere auf Rekordhoch noch mehr als 250 Euro. In der vergangenen Woche waren sie auf einem fast sechsjährigen Tiefstand für 112,46 Euro zu haben. Damit war der Kurs weitaus stärker eingebrochen als der europäische Autosektor. Am Dienstag stieg der Conti-Kurs wieder über die Durchschnittslinie der vergangenen 21 Handelstage, ein Indikator für den kurzfristigen Trend.
Analyst Jose Asumendi von JPMorgan äußerte unterdessen die Hoffnung, dass Continental nun einen Plan für Kostensenkungen vorlegen dürfte. Positive Impulse für die Aktie könnten auch von BMW ausgehen. Hier sorgte eine Hochstufung durch Morgan Stanley für steigende Kurse, die auch andere Automobilwerte anschoben.
FRANKFURT (Dow Jones) / dpa-AFX
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Bildquellen: Continental, Nils Versemann / Shutterstock.com
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13.11.2024 | Continental Buy | UBS AG | |
12.11.2024 | Continental Buy | Warburg Research | |
11.11.2024 | Continental Buy | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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12.11.2024 | Continental Hold | Deutsche Bank AG | |
09.10.2024 | Continental Hold | Deutsche Bank AG | |
08.08.2024 | Continental Hold | Deutsche Bank AG | |
07.08.2024 | Continental Hold | Deutsche Bank AG |
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