IPO-Pläne

Douglas will Börsenrückkehr zur Schuldensenkung nutzen

04.03.24 11:46 Uhr

Douglas-Aktie kommt zurück: Börsen-Comeback soll Schuldenschmelze einläuten | finanzen.net

Die Parfümeriekette Douglas will wie erwartet zurück an die Börse und mit dem Erlös vorrangig ihren Schuldenberg abbauen.

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Das Unternehmen strebt Eigenkapitalzuflüsse in Höhe von insgesamt 1,1 Milliarden Euro an, wie es am Montag in Düsseldorf mitteilte. Das Geld soll einerseits aus einer Kapitalerhöhung im Rahmen des Börsengangs kommen, andererseits wollen die Alteigentümer, der Finanzinvestor CVC und die Familie Kreke, davon rund 300 Millionen Euro beisteuern.

Der Handel an der Frankfurter Börse könnte vorbehaltlich des Marktumfelds noch im ersten Quartal starten. Gewöhnlich dauert es von der Ankündigung eines Börsengangs bis zum ersten Handel rund vier Wochen. Der Erlös soll nach Angaben des Unternehmens zum weiteren Abbau der Verschuldung in der Bilanz verwendet werden. Die verbleibenden Schulden will Douglas zu besseren Konditionen refinanzieren.

Mit dem Börsengang soll die Nettoverschuldung auf das 2,7-fache des um Sonderfaktoren bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen gesenkt werden. Finanzchef Mark Langer bezifferte das zum Börsengang angestrebte Verschuldungsniveau in absoluten Zahlen in einer Pressekonferenz auf etwa 2,1 Milliarden Euro. Zum Ende des ersten Geschäftsquartals zum Jahreswechsel lag die Verschuldungsquote noch bei 4,0.

Mittelfristig will Douglas die Verschuldung in Richtung des 2,0-fachen des operativen Ergebnisses drücken. Wenn das Unternehmen es schafft, den Schuldenberg in die Nähe des mittelfristigen Ziels zu senken, will es auch Dividenden in Höhe einer Ausschüttungsquote von 40 Prozent zahlen.

"Der Börsengang ist für die Douglas Group der nächste logische Schritt, um unser Potenzial künftig als börsennotiertes Unternehmen voll auszuschöpfen", sagte Vorstandschef Sander van der Laan laut Mitteilung. In der Pressekonferenz warb er für die Aufstellung von Douglas als reiner Parfümerie- und Kosmetikkette. Als Douglas 2013 von der Börse genommen worden sei, habe das Unternehmen als Holding noch aus mehreren Teilen bestanden, die inzwischen verkauft wurden. Seit der Finanzinvestor CVC 2015 die Kontrolle übernommen habe, sei Douglas jährlich im Schnitt um 7 Prozent gewachsen.

Im wichtigen Weihnachtsquartal hatte Douglas den Umsatz wie bereits bekannt um acht Prozent auf 1,56 Milliarden Euro gesteigert. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wuchs um fast 13 Prozent auf 348,3 Millionen Euro. Der Nettogewinn zog um ein gutes Zehntel an auf 125,2 Millionen Euro. Mittelfristig will van der Laan den Erlös im Schnitt weiter jährlich um 7 Prozent steigern. Die bereinigte operative Marge wird bei rund 18,5 Prozent angestrebt. Im Geschäftsjahr 2022/23 (Ende September) lag sie bei 15,5 Prozent.

Van der Laan setzt in seiner Strategie trotz des Ausbaus im Online-Handel auch verstärkt auf die Verzahnung mit Filialen. Dem Management zufolge geben solche Kunden, die online und in der Filiale einkaufen, insgesamt mehr für Kosmetik und Düfte aus als ausschließliche Filial- oder Online-Shopper.

Douglas hat derzeit europaweit 1850 Filialen in 22 Ländern und beschäftigt rund 18 000 Menschen. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025/2026 sollen mehr als 200 neue Standorte eröffnet werden, knapp die Hälfte davon in Mittelosteuropa. Außerdem ist geplant, 400 bestehende Filialen umzubauen und zu modernisieren.

CVC werde auch nach dem Börsengang eine indirekte Mehrheit an Douglas halten, hieß es weiter. Die Familie Kreke werde ebenfalls indirekt beteiligt bleiben. Beide Altaktionäre würden im Börsengang keine Aktien abgeben. Die endgültige Struktur des Angebots soll noch festgelegt werden. Zu Bewertungsvorstellungen und Details des Angebots wollte Finanzchef Langer keine Angaben machen. Die 300 Millionen Euro schwere Eigenkapitalzufuhr der Alteigentümer soll ihm zufolge nicht durch einen Tausch von Fremd- in Eigenkapital entstehen, sondern dem Unternehmen direkt zufließen.

Der Finanzinvestor Advent und die Gründerfamilie Kreke als Minderheitsaktionärin hatten Douglas 2013 von der Börse genommen, um das Unternehmen neu auszurichten. 2015 übernahm der Finanzinvestor CVC mit 85 Prozent der Anteile die Mehrheit und bewertete die Kette damals mit kolportierten knapp drei Milliarden Euro.

DÜSSELDORF (dpa-AFX)

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