Saudi Aramco-IPO könnte für Konkurrenz und Aktionäre zum Desaster werden
Der saudi-arabische Ölkonzern Saudi Aramco hält an seinen Plänen für den 100 Milliarden-US-Dollar-Börsengang fest. Dieses für 2020/2021 IPO wäre der größte je vollzogene Börsengang. Doch seine Folgen könnten für konkurrierende Ölkonzerne und dessen Aktionäre desaströs ausfallen.
Werte in diesem Artikel
• Saudi Aramco hält an IPO-Plänen fest
• Der Markt für Energien könnte ins Wanken geraten
• Monopolstellung von Aramco wäre möglich
Saudi Aramco wirbt bei Großbanken für IPO
Saudi Aramcos geplanter Börsengang wird zwischen 2020 und 2021 erwartet, nachdem er letztes Jahr verschoben wurde. Das IPO, so wird vermutet, könnte mit 100 Milliarden US-Dollar der größte Börsengang der Geschichte werden und zu Saudi-Arabiens wirtschaftlicher Weiterentwicklung beitragen. Die Wirtschaft des Landes könnte sich zukünftig diversifizierter aufstellen und internationale Investoren gewinnen, wodurch der Staat unabhängiger von Ölexporten werden würde.
Das staatliche Unternehmen plane laut Saudi-Arabiens Kronprinzen Mohammed bin Salman weiterhin fest mit einem Börsengang. Auf diesen Kommentar folgten diverse Annäherungen des Unternehmens in Richtung Großbanken, woraufhin einige internationale Investmentbanken Interesse zeigten, in das IPO involviert zu werden.
Milliarden-IPO könnte Schneeballeffekt haben
Diesem IPO sollte jegliche Aufmerksamkeit von Analysten des Marktes zukommen, betont Dr. Philip Verleger, Analyst für Energiemärkte. Experten warnen, dass bei einem Börsengang in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar des Öl-Giganten, die Ölpreise am Aktienmarkt zunächst um 10 Prozent fallen könnten. So wären bereits börsennotierte Ölunternehmen gezwungen, eigene Forschungen einzustellen, um Unternehmensanteile vom Markt zurückzukaufen, damit die jeweiligen Aktien gestärkt werden. Dies hätte einen Rückgang der Ölproduktion aller Unternehmen zufolge, die nicht der OPEC (Organization oft he Petroleum Exporting Countries) angehören. Im Umkehrschluss würde dies erhöhte Produktion und Umsätze für Saudi Aramco bedeuten, wodurch Ölpreise möglicherweise wieder steigen könnten. Wird diese Handlungskette berücksichtigt und tritt bei einem Aramco-IPO ein, könnten negative Folgen für große Ölkonzerne und dessen Aktionäre eintreten.
Die Marktmacht des Ölgiganten
Für viele Investoren ist der Ölmarkt ein zu vernachlässigender Sektor geworden. Durch Meiden und das daraus resultierende Stagnieren des Energiemarktes reduzierte sich das Kapital der größten börsennotierten Ölunternehmen. Ein Aramco-Eintritt in den für Investoren unattraktiven Markt würde für andere Ölkonzerne weitere Kapitalverluste und Kurseinbrüche bedeuten. Denn die limitierte Anzahl der Ölinvestoren würde große Anteile verkaufen, damit der Ankauf von Aramco-Aktien finanziert werden könnte. Die fehlende Elastizität der Investoren auf dem Ölmarkt würde Aramco als klaren Gewinner verzeichnen, mit Ausweitung der Marktmacht.
Demzufolge könnte ein Saudi Aramco-Börsengang langfristig steigende Ölpreise aufgrund von insgesamt sinkender Ölproduktion provozieren und gleichzeitig die kleineren Konkurrenten mittelfristig verdrängen.
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: FAYEZ NURELDINE/AFP/Getty Images
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