Spotify macht die Regeln für seinen Börsengang selbst - Chef profitiert wohl am meisten
Der Spotify-Börsengang am 3. April wird seinesgleichen suchen. Eine Direktplatzierung in dieser Größenordnung hat es an der Wall Street bislang nicht gegeben - das könnte für Turbulenzen am ersten Handelstag sorgen. Spotify hat jedoch bereits vorgegriffen und sich selbst Regeln auferlegt.
Werte in diesem Artikel
Bei der Direktplatzierung der Spotify-Aktien am 3. April wird weniger als ein Drittel von ihnen tatsächlich zum Verkauf zur Verfügung stehen. Dieser Schritt soll verhindern, dass beim IPO eine übergroße Aktienmenge den Markt fluten kann - mit ungewissem Ausgang. Denn bei einer Direktplatzierung bestimmt allein der Markt den Kurs. Stützende Käufe von Konsortialbanken, die die neue Aktie aufs Parkett begleiten, fallen hier weg. In harten Zahlen entspricht die angebotene Aktienmenge rund 55,7 Millionen der insgesamt 178,1 Millionen ausstehenden Titel. Spotify-CEO Daniel Ek, der den Streaming-Service mitgegründet hat, ist dazu berechtigt am ersten Handelstag 15,8 Millionen Aktien zu verkaufen. Das entspricht weniger als einem Drittel seines gesamten Aktienvermögens.
Wie viele Aktien wird der Spotify-CEO veräußern?
Das Aktienpaket, das Ek direkt zum Handelsstart veräußern könnte, wäre gemäß der am Privatmarkt verlangten Preise zwischen 775 Millionen und zwei Milliarden US-Dollar wert. Würde der CEO also wirklich das gesamte Drittel seiner Aktien zum vermeintlich größtmöglichen Preis veräußern, würde ihn dies auf einen Schlag milliardenschwer machen. Ob Ek jedoch tatsächlich das gesamte zulässige Aktienpaket auf den Markt werfen wird, ist zur Stunde noch unklar. Die Bewertung von Spotify selbst beläuft sich auf Basis der jüngsten Finanzierungsrunde auf rund 19 Milliarden US-Dollar.
Vereinbarung mit Aktionären getroffen
Auch mit den Aktionären, die prinzipiell berechtigt wären, ihre Anteile zum IPO zu veräußern, hat Spotify Vereinbarungen getroffen, nur einen bestimmten Anteil ihrer Aktien zu verkaufen, sagte eine mit dem Prozess vertraute Person gegenüber "MarketWatch". Wie groß dieser Anteil genau ist, ist unklar. Ebenso der Zeitpunkt, zu dem die Aktionäre berechtigt sein werden, den Rest ihrer Anteile zu verkaufen. Diese selbstauferlegten Regeln stellen offenbar den Versuch dar, den weitgehend unkontrollierbaren Verlauf der Direktplatzierung so weit wie möglich einzugrenzen.
Was unterscheidet eine Direktplatzierung von einem herkömmlichen Börsengang?
Bei einer Direktplatzierung erscheinen die Aktien, wie es der Name bereits sagt, unmittelbar im Handel und können sofort wie jedes andere Wertpapier gehandelt werden. Die Roadshow, bei der die Aktien im Vorfeld großer Börsengänge bereits potenziellen Investoren angeboten werden, entfällt in diesem Fall. Die größte Besonderheit eines Direktlistings ist die Tatsache, dass in diesem Fall keine neuen Aktien ausgegeben werden. Das bedeutet zum einen, dass Spotify durch den Börsengang kein frisches Geld einsammeln kann. Es heißt jedoch auch, dass alle Aktien, die sich am 3. April im Handel befinden werden, von bestehenden Aneilseignern angeboten werden. Wie viele Aktionäre ihre Papiere dann veräußern wollen, ist bis dato völlig unklar. Das bedeutet, dass im Extremfall sogar eine sehr niedrige Aktienzahl in den Handel gelangen könnte. All dies kann dazu führen, dass der Börsengang der Spotify-Aktie möglicherweise recht holprig verlaufen wird. Erst am ersten Handelstag wird endgültig klar sein, wie groß Angebot und Nachfrage nach Spotify-Aktien tatsächlich sein wird. Mit den Regelungen zum Umfang des Aktienangebots versucht Spotify offenbar, die Unwägbarkeiten in gewissen Grenzen halten zu können. Ob das Unterfangen gelingt, wird sich jedoch wohl erst am 3. April zeigen.
Redaktion finanzen.net
Ausgewählte Hebelprodukte auf Spotify
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Spotify
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Weitere Spotify News
Bildquellen: A. Aleksandravicius / Shutterstock, norazaminayob / Shutterstock.com
Nachrichten zu Spotify
Analysen zu Spotify
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
03.02.2022 | Spotify Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
06.07.2020 | Spotify overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
28.10.2019 | Spotify buy | UBS AG | |
01.08.2019 | Spotify Outperform | RBC Capital Markets | |
31.07.2019 | Spotify Hold | Pivotal Research Group |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
06.07.2020 | Spotify overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
28.10.2019 | Spotify buy | UBS AG | |
01.08.2019 | Spotify Outperform | RBC Capital Markets | |
30.04.2019 | Spotify buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
29.04.2019 | Spotify Buy | Pivotal Research Group |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
03.02.2022 | Spotify Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
31.07.2019 | Spotify Hold | Pivotal Research Group | |
21.12.2018 | Spotify Neutral | B. Riley FBR | |
25.07.2018 | Spotify Hold | Pivotal Research Group | |
10.07.2018 | Spotify Perform | Oppenheimer & Co. Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
Keine Analysen im Zeitraum eines Jahres in dieser Kategorie verfügbar. Eventuell finden Sie Nachrichten die älter als ein Jahr sind im Archiv |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Spotify nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen