Investorenfalle

Wells Fargo-Analystin mit Warnung an Anleger: Zu hohe Bargeldbestände können "unerwünschte Folgen" haben

08.09.23 23:48 Uhr

Wells Fargo-Analystin mit Warnung an Anleger: Zu hohe Bargeldbestände können "unerwünschte Folgen" haben | finanzen.net

Während sich in den USA die Verbraucherpreise wieder erholen und von ihren Höchstständen zurückkommen, steigen auch die Renditen für Bargeldbestände, wie die US-Bank Wells Fargo in einer Untersuchung ermittelte. Analystin Veronica Willis warnt Anleger jedoch davor, in die Cash-Falle zu tappen.

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• Bargeldrenditen wieder im positiven Bereich
• Andere Wachstumsanlagen haben die Nase vorn
• Weniger Volatilität im Depot



Positive Bargeldrenditen

Mit zuletzt wieder sinkenden Inflationsraten haben sich die Renditen für Bargeld in den USA in den letzten Monaten wieder in den positiven Bereich gedreht. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der US-amerikanischen Großbank Wells Fargo, die "MarketWatch" vorliegt. So untersuchte das Geldhaus die realen, inflationsbereinigten Bargeldrenditen seit Januar 2008 und stellte fest, dass diese nach einigen Jahren im Minusbereich zwischen 2022 und 2023 wieder ein positives Vorzeichen aufweisen. Wie Wells Fargo-Analystin Veronica Willis die Ergebnisse kommentierte, könnten Anleger nun übergangsweise zu einem Halten ihrer Bargeldbestände tendieren oder diese sogar noch ausbauen - so lange bis sich am Markt attraktivere Investitionsgelegenheiten auftun.

Bargeld fällt hinter anderen Anlagewerten zurück

Die Strategie, sich auf Bargeld zu fokussieren, könne aber auch nach hinten losgehen, wie die Expertin laut MarketWatch warnt. Denn trotz derzeit hoher Bargeldrenditen sei damit zu rechnen, dass sich andere Wachstumsanlagen als lukrativer herausstellen, so Willis. Für Anleger, die Bargeld vertrauen, könne es somit zu "unerwünschten Folgen" für die Performance des Portfolios kommen. So kamen die Strategen von Wells Fargo zu dem Ergebnis, dass Bargeld im Betrachtungszeitraum eine 15-jährige kumulierte Rendite in Höhe von nur 11,8 Prozent aufwies und damit deutlich schwächer als Renditen anderer Anlagen abschnitt. Vermögenswerte mit moderatem Einkommen lieferten in derselben Zeitspanne etwa eine Rendite in Höhe von 99,4 Prozent, eine Kombination aus Assets mit moderatem Einkommen und Wachstum lag bereits bei 145,9 Prozent. Eine Rendite von 175,5 Prozent wiesen hingegen liquide Vermögenswerte mit moderatem Wachstum auf.

"Ultraniedrige Bargeldrenditen" dürften der Vergangenheit angehören

Daher rät Willis Anlegern, ihr Portfolio so zu diversifizieren, sodass es möglichst auf die eigenen Investitionsziele und das individuelle Risikobedürfnis zugeschnitten ist. So könne man sich das Renditepotenzial von wachstumsstarken Vermögenswerten besser zu Eigen machen und habe weniger volatile Kursbewegungen im Depot.

Abschließend erklärte die Analystin, dass man für dieses Ergebnis historische Daten genutzt habe und nicht garantieren könne, dass andere Vermögensklassen auch in Zukunft besser abschneiden als Bargeld. "Wir erwarten zwar keine Rückkehr zu den ultraniedrigen Bargeldrenditen der letzten zehn Jahre, aber wir gehen davon aus, dass jede strategische Anlageklasse auf der Grundlage unserer Kapitalmarktannahmen langfristig besser abschneiden wird als Bargeld", hielt Willis laut MarketWatch fest.

Redaktion finanzen.net

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