Deutsches Cannabis-Unternehmen Demecan erhält mehrere Millionen Kapital
Das deutsche Cannabis-Startup Demecan konnte Anfang Oktober in einer Investorenrunde sieben Millionen Euro Kapital sammeln. Demecan, das einzige zugelassene deutsche Unternehmen für medizinisches Cannabis konnte bislang noch keine Umsätze generieren, dies soll sich nach der für 2020 geplanten Fertigstellung der Plantage jedoch ändern.
• Berliner Cannabis-Startup sammelt sieben Millionen Euro ein
• Regularien und Auflagen verteuern den Bau der Farm
• Investoren sehen Potential für den medizinischen Cannabismarkt
Sieben Millionen Euro für Cannabisfarmer
Das erst seit zwei Jahren existierende Startup Demecan aus Berlin konnte in einer Finanzierungsrunde sieben Millionen Euro Kapital von Investoren gewinnen. Demecan ist das bislang einzige deutsche Unternehmen, dem es staatlich genehmigt wurde, Cannabis anzupflanzen und zu vertreiben.
Es wird sich hierbei um rein medizinischen Cannabis handeln, das an Pharmaunternehmen zur Medikamentenherstellung verkauft wird. Bislang wurden von Demecan noch keine Umsätze generiert, das Unternehmen hat jedoch mit der deutschen Cannabis-Agentur bereits einen zukünftigen Abnehmer für das Produkt. Demecan wurde demnach zugesagt, dass die Agentur in Zukunft jährlich 600 bis 900 Kilogramm Cannabis erwerben wird.
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Gewonnenes Kapital wird für den Plantagenbau benötigt
Die gesammelten finanziellen Mittel plant das Unternehmen in den Ausbau einer Cannabisplantage in der Nähe von Dresden zu investieren. Hier soll nach Aussagen des Unternehmens auch der Betrieb ab 2020 aufgenommen werden. Die Investorengelder werden dem Unternehmen dennoch nicht für den Aufbau der Plantage genügen, denn die gesetzlichen Auflagen für den Betrieb einer Cannabisfarm seien strikt. Mindestens 24 Zentimeter dicker Stahlbeton ist für die Wände gefordert. "Wir bauen eine Hochsicherheitsanlage", entgegnete Constantin von der Groeben, Mitbegründer von Demecan, im Interview mit Gründerszene. Aufgrund dessen wird wahrscheinlich noch mehr Kapital generiert werden müssen, um das Projekt fertigzustellen.
Bis 2024 bestrebt Demecan mindestens 2.400 Kilogramm getrocknete Blüten der Pflanze produziert zu haben, wodurch die Umsätze erheblich steigen würden.
Zu den weiteren Geschäften des Startups gehören unter anderem der Großhandel und Import von Cannabis. Zudem bestrebt es Demecan selbstständig Medikamente auf Cannabisbasis ab Ende 2020 zu vertreiben. Medizinischer Cannabis habe in Deutschland bereits jetzt einen lukrativen Markt, so stellt es heute schon den weltweit drittgrößten Handelsplatz dar. Bis 2024 verspricht man sich außerdem, dass sich das deutsche Marktvolumen auf bis zu 1,2 Milliarden Euro ausweitet.
Zwei Hauptinvestoren wagen die Investition
Die beteiligten Investoren bestehen aus zwei Kapitalgebern, die jeweils gleiche Anteile erworben. Zum einen investierte die Venture-Capital-Gesellschaft btov Partners, ein institutioneller Fonds der hauptsächlich in Startups investiert. Zum anderen beteiligte sich ein Single-Family-Office, das anonym bleiben wollte. Dem Handelsregister lässt sich jedoch entnehmen, dass es sich bei dem unbekannten Investor um eine Beteiligungsgesellschaft des Krombacher Brauerei-Chefs Bernhard Schadeberg handelt.
In einem Gespräch mit der Gründer WirtschaftsWoche begründete Jennifer Phan von btov Partners das Investment wie folgt: "Wir glauben, das Unternehmen hat einen First-Mover-Vorteil in einem stark regulierten Marktumfeld."
Diese Investments offenbaren allgemein mutigere Risikokapitalgeber, die nun auch im europäischen Raum immer häufiger vorkommen. Bislang handelten diese in Deutschland eher zurückhaltender im Zusammenhang mit ambitionierten Investments, nicht zuletzt aufgrund von ungeklärten Rechtslagen bezüglich des Cannabisanbaus und weiteren Ungewissheiten.
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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