Interview

USU Software: "Enorme Wachstumspotenziale bei Big Data und Industrie 4.0"

14.10.15 15:08 Uhr

USU Software: "Enorme Wachstumspotenziale bei Big Data und Industrie 4.0" | finanzen.net

Vorstandssprecher Bernhard Oberschmidt über das starke Lizenzgeschäft, den Erfolg im US-Markt und die Bedeutung von Akquisitionen für das Erreichen des 100 Millionen Euro-Umsatzziels in 2017.

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Nach einem starken ersten Halbjahr hat die USU Software AG das untere Level der Jahresguidance angehoben. Der größte europäische Anbieter für IT- und Knowledge-Management-Software erwartet nun im laufenden Geschäftsjahr bei einem Umsatzwachstum auf mindestens 65 Mio. Euro ein bereinigtes EBIT in der Bandbreite von 8,5 bis 9,5 Mio. Euro. Ins zweite Halbjahr ist USU mit einem um 22 Prozent auf 32,9 Mio. Euro gestiegenen Auftragsbestand gestartet.

Herr Oberschmidt, die USU Software AG hat jeweils das untere Level der Umsatz- und Ergebnisguidance 2015 nach oben angepasst. Basiert dieser Optimismus in erster Linie auf dem starken Produktgeschäft?
Bernhard Oberschmidt: In der Tat hat USU im ersten Halbjahr eine überaus erfolgreiche Entwicklung im Produktgeschäft erzielt. So stiegen allein die Lizenz- und Wartungserlöse um über 20 Prozent auf 12,9 Mio. Euro an. Neben dem stark wachsenden Auslandsgeschäft profitierten wir hierbei vor allem von unseren Produktinnovationen und -weiterentwicklungen. Und auch für das zweite Halbjahr sind wir optimistisch, diesen positiven Trend fortzusetzen. Ein positives Indiz hierfür ist unser Auftragsbestand, den wir gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 32,9 Mio. Euro steigern konnten.

Im ersten Halbjahr 2015 lag das organische Wachstum mit 8,4 % auf 29,9 Mio. Euro erneut über dem Marktdurchschnitt. Wem haben Sie weitere Marktanteile abgejagt?
Wir wachsen besonders stark im Ausland, wo wir uns auf das Thema Software-Lizenzmanagement fokussieren. Dieser Markt verzeichnet ein sehr dynamisches Wachstum, welches aus den enormen Einsparpotenzialen sowie den Compliance-Anforderungen der Unternehmen herrührt. Wir sind hier einer der Vorreiter in diesem vergleichsweise noch jungen Markt und konnten sehr namhafte Großkonzerne in Europa und den USA als Kunden gewinnen. Unser Auslandsumsatz ist im Berichtshalbjahr entsprechend um 46 Prozent auf knapp 10 Mio. Euro gestiegen. Damit erzielten wir im ersten Halbjahr 2015 bereits ein Drittel des Konzernumsatzes außerhalb Deutschlands.

Die von Ihnen angesprochene Internationalisierung als einer Ihrer wesentlichen Wachstumstreiber schreitet seit Jahren rasant voran. Ist dies in erster Linie auf Erfolge in den USA zurückzuführen?
Wir haben im Jahr 2012 unsere amerikanische Konzerntochter gegründet, die sich bis heute sehr gut entwickelt hat. So streben wir für dieses Jahr in den USA bereits das Überschreiten der 10-Millionen-Dollar-Marke beim Umsatz an. Hinzu kommt die Partnerschaft mit dem IT-Konzern CA Technologies, der unsere Lizenzmanagement-Software innerhalb der eigenen Produktsuite vertreibt. In Summe erwarten wir für den US-Markt auch für die Folgejahre hohe zweistellige Umsatzzuwächse. Zugleich erweitern wir aber auch unsere bestehenden Aktivitäten in Europa, beispielsweise durch eigene Aktivitäten in Frankreich und Großbritannien.

Welche Pläne verfolgen Sie bei der Internationalisierung mittelfristig?
Zum einen gilt es, in den bestehenden Märkten das Angebotsportfolio nach der Etablierung unserer Software-Lizenzmanagement-Lösung um weitere Portfolio-Bestandteile wie z. B. Knowledge Management zu erweitern. Daneben gehört aber auch die geografische Erweiterung der Marktpräsenz zu unserer Internationalisierungs-Strategie. Neben Europa und den USA ist mittelfristig sicherlich auch der asiatische Markt von Interesse für uns. Hier werden wir aber sehr behutsam vorgehen, da die nachhaltige Steigerung der Profitabilität unser Hauptaugenmerk ist.

Als zweiten Wachstumstreiber führen Sie Innovationen, sprich die Entwicklung innovativer Softwareprodukte, an. Was haben Sie konkret in der Pipeline?
Neben der gezielten Weiterentwicklung unserer Konzernprodukte ist unser Bereich Forschung und Entwicklung sehr stark in den Segmenten Industrie 4.0 und Big Data engagiert, da wir hier enorme Wachstumspotenziale sehen. Ein aktuelles Beispiel ist die Echtzeit-Analyse und -Verarbeitung industrieller Massendaten, um diese beispielsweise auf komplexe Fehlermuster hin untersuchen zu können. So kann mit unserer neuesten Lösung USU Industrial Smart Service der Stillstand von Produktionsmaschinen vermieden werden, wenn bereits im Vorfeld eine zuverlässige Prognose hinsichtlich eines notwendigen Service auf Basis unseres selbstlernenden Algorithmus zur Anomalie-Erkennung getroffen werden kann. Dies erspart den Unternehmen hohe Kosten für Stillstand und Reparatur ihrer Produktionsmaschinen.

Bei der Erreichung des Umsatzziels von 100 Mio. Euro bis zum Jahr 2017 spielen auch Akquisitionen eine wichtige Rolle. Sind Sie auf der Suche nach einem größeren Target, das Ihnen einen Umsatzbeitrag im zweistelligen Millionenbereich beschert, oder sind für Sie auch mehrere kleine Übernahmen eine Option?
Akquisitionen sind neben der Internationalisierung und neuen Produktinnovationen der dritte Kernbestandteil unserer Wachstumsstrategie. Wir haben einen Umsatzanteil von insgesamt 10 - 15 Millionen Euro aus Unternehmenszukäufen für das Erreichen des Mittelfristzieles von 100-Millionen-Euro Umsatz bis 2017 vorgesehen. Die Unternehmensgröße ist aber nicht das Entscheidungskriterium eines Unternehmenszukaufs. Der Fokus jeder Akquisition liegt in der strategischen Erweiterung der USU-Gruppe. Ein idealer Übernahmekandidat von USU verfügt über innovative Softwareprodukte, die unser bestehendes Konzernportfolio ergänzen, eine breite Kundenbasis, ein erfahrenes Management und eine zur USU passende Unternehmenskultur - so wie unsere jüngste Akquisition, die SecurIntegration GmbH.

Lassen Sie uns abschließend über die Dividende sprechen. USU steht vor einem neuen Rekordjahr, dürfen sich auch Ihre Aktionäre im kommenden Jahr über eine Rekordausschüttung freuen?
Wir werden in diesem Jahr wieder einen hohen Cashzufluss aus dem operativen Geschäft erzielen und entsprechend die Konzernliquidität ausbauen. Diese Mittel stehen grundsätzlich für eine Dividendenzahlung sowie Akquisitionen zur Verfügung. Wir haben ja eine klare Dividendenstrategie, die besagt, dass wir eine Dividende ausschütten wollen, die nie unter Vorjahr liegt und etwa die Hälfte des ausschüttungsfähigen Gewinnes ausmachen soll. Daher bietet das Erzielen neuer Rekordergebnisse natürlich immer die Option einer Dividendenerhöhung. Die Dividendenkontinuität und -verlässlichkeit hat für mich höchste Priorität. Wir werden jedoch zugleich darauf achten, dass wir für potenzielle Akquisitionen auch die notwendigen Mittel zur Verfügung haben - um die USU-Gruppe auch zukünftig gezielt zu erweitern und den Unternehmenswert weiter zu steigern.

Herr Oberschmidt, vielen Dank für das Gespräch.

Haftungsausschluss/Disclaimer: Das aktuelle Interview dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Meinungen und Aussagen der Interviewpartner spiegeln nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich diejenige des Interviewpartners. Das Interview ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
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