Interview

Profi-Trader Betschinger: Mein System für charttechnischen Erfolg

25.03.11 06:00 Uhr

Seit einigen Wochen können Anleger die Finanzen.net Chartanalyse Software nutzen. Finanzen.net sprach mit dem Profi-Trader und Softwareentwickler Simon Betschinger über deren Features.

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Indizes

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5.525,2 PKT 40,4 PKT 0,74%

3.588,3 PKT 5,1 PKT 0,14%

3.949,5 PKT -4,8 PKT -0,12%

finanzen.net: Seit kurzem können die Nutzer von finanzen.net das von Ihrer Firma TraderFox entwickelte browser-basierte Chartanalyse-Tool abonnieren. Bitte nennen Sie mir drei Gründe, warum Anleger unbedingt auf diese Software zurückgreifen sollten?
Simon Betschinger:
Die "Finanzen.net Chartanalyse Software" gibt Anlegern die Möglichkeit, systematisch an der Börse zu agieren. Die Idee zur Entwicklung der Software entsprang einem ganz alltäglichen Problem, das wohl jeder Börsianer schon einmal so oder in ähnlicher Form erlebt hat. Ich hatte das Buch von Jeff Cooper „Hit and Run Stragegien“ gerade frisch gelesen und fand die darin geschilderten Handelsmethoden recht überzeugend, so dass ich einige Strategien von Jeff Cooper wie den „Expansion Breakout“ am liebsten sofort ausprobiert hätte. Aber wie? Es gab am deutschen Markt keine Echtzeit-Software zu überschaubaren Kosten, die eine solche Aufgabe ohne selbst Code zu programmieren hätte lösen können. Das war die Initialzündung zur Gründung einer eigenen Software-Firma. Heute ist es mit der "Finanzen.net Chartanalyse Software" kein Problem mehr, erfolgreiche Handelsstrategien wie zum Beispiel von den Turtle Tradern umzusetzen. Die Software screent über 500 deutsche Aktien und benachrichtigt den Nutzer in Echtzeit über eine Weboberfläche oder per Email sobald ein Handelssignal auftritt. Systematisches Trading wird somit auch Privatanlegern möglich.

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Im Laufe der letzten drei Jahren wurde unsere Software um wichtige Elemente erweitert. Hinzugekommen ist zum Beispiel die automatische Erkennung von Chartmustern wie Candlesticks, Trendlinien und Keilformationen. Ohne eine leistungsstarke Software ist es für Anleger nahezu unmöglich, sofort mitzubekommen, wenn eine Aktie gerade eine langfristige Abwärtstrendlinie – um ein Beispiel zu nennen – nach oben durchbricht. Ich denke hierbei gerne an die Porsche-Aktie zurück, die nach dem Bruch ihres langfristigen Abwärtstrends in wenigen Wochen um 100% zulegte.

Sie haben nach drei Gründen gefragt. Die wichtigsten sind:
Trader müssen nicht mehr hunderte von Charts durchklicken, um über wichtige charttechnische Kaufsignale informiert zu sein. Die Software informiert in Echtzeit über wichtige Chartereignisse und screent nach profitablen Chartformationen.
Privatanleger haben außerdem endlich die Möglichkeit, erfolgreiche Handelsstrategien systematisch umzusetzen. Unsere Trefferquoten geben einen Hinweis auf den zu erwartenden Erfolg.
Besonders wichtig: Vor allem berufstätige Anleger, die nur wenige Stunden in der Woche Zeit für die Börse haben, können eine Handelsstrategie auswählen und sich dann die Signale per Email in Echtzeit auf das Handy schicken lassen. Da heute die meisten Broker Orderlösungen für Smartphones anbieten, ist die schnelle Orderaufgabe kein Problem mehr.

Gleich nach dem Einloggen werden Anleger über die Chartsignale mit den aktuell besten Trefferquoten informiert. Gibt es Kauf- oder Verkaufssignale, die seit Jahren Erfolgsquoten von deutlich mehr als 50 Prozent ausweisen?
Es wäre natürlich verlockend, wenn man einfach eine Chartformation auswählen und dann den Computer automatisiert handeln lassen könnte. Das wäre eine schöne Gelddruckmaschine. Auf lange Sicht von 10 bis 20 Jahren haben unsere statistischen Auswertungen ergeben, dass in effizienten Märkten wie dem S&P 500 die Trefferquote jedes Chartmusters relativ genau gegen 50% strebt. Das entspricht genau der Vorhersage die Eugene Fama 1965 in einem berühmten Artikel „Random Walks in Stock Market Prices“ machte.

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Wir haben jedoch auch festgestellt, dass bestimmte Chartmuster über längere Zeiträume hinweg von bis zu fünf, sechs oder sieben Monaten konstant hohe Trefferquoten aufweisen. Der Markt scheint sich über längere Zeitperioden hinweg in geordneten Strukturen zu entwickeln. Ich möchte dies veranschaulichen: Zu Beginn eines Bullenmarktes, wenn der Optimismus zurückkehrt und die ersten Großinvestoren systematisch Positionen aufbauen, werden Kursrücksetzer konsequent zum Einstieg genutzt. Antizyklische Longsignale zeigen dann hohe Trefferquoten von 70% oder mehr und die Trefferquoten prozyklischer Shortsignale fällt auf nur noch 20% oder 30% ab. Während der Finanzkrise 2008 verweilten die Trefferquoten unserer Longsignale eigentlich ständig unter 40%, besonders aggressive Breakout-Signale wie der Expansion Breakout von Jeff Cooper zeigten sogar nur Trefferquoten von etwa 20%. Das hat unseren Nutzern ganz klar gezeigt, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war um Aktien zu kaufen. Wer während der Crashbewegung 2008 auf die Trefferquoten geachtet hat, stand mit vollem Cashbestand am Seitenrand oder hat sogar aktiv auf der Shortseite mitverdient.
Um es auf den Punkt zu bringen: Jede Chartformation hat ihre Stärken in anderen Börsenphasen. Unsere Trefferquoten zeigen, welche Chartformationen gerade gut funktionieren.

Haben Sie eigentlich persönliche Lieblingssignale, mit denen Sie besonders angenehme Erfahrungen an der Börse gemacht haben?
Ich handle in guten Börsenphasen bevorzugt Aktien, die mit hohem Aufwärtsmomentum auf ihre Hochs zulaufen. Die stärksten Aktien unmittelbar vor neuen Bewegungshochs kann ich mit der "Finanzen.net Chartanalyse Software" systematisch überwachen. Ein sehr hilfreiches Chartmuster ist zudem der „TraderFox Momentum Impuls“, der Aktien anzeigt, die nach starken Kursanstiegen in eine mustergültige Konsolidierungsbewegung übergegangen sind.

Die Chartanalyse Software gibt Anlegern die Möglichkeit, systematisch an der Börse zu agieren
Chancen für besonders schnelle Kursgewinne bieten starke Crashphasen, wenn Anleger ihre Aktien panisch auf den Markt werfen. Über die „Rebound Matrix“ lasse ich mir diejenigen Titel anzeigen, die in kürzester Zeit am stärksten verloren haben. Während der Crashbewegung letzte Woche gaben Aktien wie Süss Microtec, Gigaset und Cancom in nur vier Handelstagen mehr als 30% nach, ohne dass schlechte Unternehmensnachrichten bekannt waren. Stark überverkaufte Aktien zeigt auch der Screener „unter Bollinger Band“ an. Wenn solche Titel dann ein Umkehrsignal wie das Candlestick-Muster „Hammer“ ausbilden, greife ich gerne zu.
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Besonders interessant finde ich vor allem die Rubrik „Trading Channel“, wo konkrete Handelsempfehlungen ausgesprochen werden. Können Sie unseren Lesern diesen Service kurz erläutern?
Das Ziel des „Trading-Channels“ ist, erstens eine Art Coaching für Nutzer der Software zu geben, wie Trading mit Chartsignalen funktionieren kann und zweitens zu zeigen, wie Chartsignale mit fundamentalen Informationen verknüpft werden können. Letzteres sieht zum Beispiel so aus, dass wir auf starke Sektortrends achten. Wenn sich die Autobranche gerade deutlich stärker als der restliche Markt entwickelt, ist es sinnvoll, bevorzugt charttechnischen Kaufsignalen in diesem Sektor zu folgen. Bei sämtlichen Trades halten wir uns an ein striktes Positionsmanagement. Die Stopp-Kurse werden systematisch nachgezogen und Verlustpositionen werden konsequent verkauft. Trader können mit dem Trading-Channel sehr schnell lernen, worauf es sich zu achten lohnt und wie man mit Positionen umgehen sollte.

Darf man fragen, auf welche Neuerungen sich die Nutzer der Analyse-Software in diesem Jahr freuen dürfen?
Wir arbeiten derzeit an einer ausführlichen „Swing Trading“ Sektion, die vor allem für berufstätige Börsianer Stragegien mit gutem Chance-Risiko-Verhältnis aufzeigt. Beim „Swing Trading“ geht es darum Kursrücksetzer innerhalb eines Primärtrends zum Einstieg zu nutzen. Die Haltedauer reicht von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen. Anders als der Breakout-Trader kauft der Swing Trader nicht prozyklisch, wenn ein neues lokales Hoch markiert oder ein Widerstand überwunden wurde, sondern er nutzt antizyklisch eine Korrekturphase innerhalb des übergeordneten Trendmusters. Der große Vorteil für berufstätige Börsianer ist, dass die Volatilität nach dem Einstieg nicht so hoch ist und die Position direkt nach dem Einstieg über eine Stopp-Loss Order abgesichert werden kann.
Die Swing Trading Strategien, die wir in die Software implementieren, orientieren sich an der Grundlagenarbeit amerikanischer Trader-Größen wie John F. Carter, Martin J. Pring und Marc Rivalland. Voraussichtlich Ende April geht die neue Sektion online und wir sind zuversichtlich mit dieser neuen Innovation, die deutsche Referenz für Swing Trading Taktiken werden zu können. Etwas Vergleichbares ist uns nicht bekannt. Zur Person:

Simon Betschinger ist Diplom Volkswirt und handelt aktiv seit 1998 an der Börse. Er ist Chefredakteur des TradeCentre Börsenbriefs und Gesellschafter mehrerer Firmen, unter anderem der TraderFox GmbH.

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08.04.2025SUSS MicroTec SE (ex SÜSS MicroTec) HoldJefferies & Company Inc.
07.04.2025SUSS MicroTec SE (ex SÜSS MicroTec) HoldJefferies & Company Inc.
04.04.2025SUSS MicroTec SE (ex SÜSS MicroTec) BuyWarburg Research
04.04.2025SUSS MicroTec SE (ex SÜSS MicroTec) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
28.03.2025SUSS MicroTec SE (ex SÜSS MicroTec) HoldJefferies & Company Inc.
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04.04.2025SUSS MicroTec SE (ex SÜSS MicroTec) BuyWarburg Research
04.04.2025SUSS MicroTec SE (ex SÜSS MicroTec) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
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28.03.2025SUSS MicroTec SE (ex SÜSS MicroTec) BuyWarburg Research
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