BMW-Chef Zipse dringt auf Kooperation bei Auto-Software
BMW sucht den Schulterschluss mit anderen deutschen Herstellern, um bei der Digitalisierung der Fahrzeuge gegen Tech-Konzerne wie Apple, Google und Tencent bestehen zu können.
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Bei Infotainment oder Assistenzsystemen könnten sich Hersteller stark voneinander abgrenzen, sagte BMW-Chef Oliver Zipse dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Beim zentralen Betriebssystem hingegen, der Software-Architektur, gehe es nicht um Differenzierung. "Da wären Kooperationen sinnvoll, wir würden das ausdrücklich befürworten."
VW-Chef Herbert Diess hatte dem Magazin Mitte September gesagt, VW sei "offen für Diskussionen und bereit, unsere Plattform zu teilen". Entscheidend sei, dass die hiesige Autoindustrie sich im Geschäft mit Software und Daten nicht komplett abhängig mache von Tech-Konzernen aus den USA und China. Zipse sagte nun, es müssten "immer erst zahlreiche Fragen geklärt werden". Es könne nicht darum gehen, "dass ein Hersteller dem anderen einfach nur seine Lösung verkaufen will". So eine Software müsse gemeinsam entwickelt werden.
Offen zeigte sich der BMW-Chef für neue Mobilitätsmodelle. "Wir halten viel von solchen Konzepten." Er könne sich beispielsweise eine autofreie Münchner Innenstadt innerhalb des Altstadtrings vorstellen. Im öffentlichen Personenverkehr habe sich in Deutschland in den vergangenen Jahren jedoch zu wenig getan. "Neue Mobilitätskonzepte scheitern aus meiner Sicht oft an einer Abgrenzungsmentalität." Der ÖPNV könne "an manchen Orten mehr Bereitschaft zeigen, seine Daten zu teilen".
Bei der Transformation zur Elektromobilität forderte Zipse ein größeres Engagement der Kraftstoffhersteller. "So wie man von den Autoherstellern verlangt, E-Motoren zu bauen, könnte man von der Kraftstoffindustrie fordern, dass sie an ihren Tankstellen auch CO2-freien Strom, Wasserstoff und E-Fuels anbietet."
FRANKFURT (Dow Jones)
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