Deutsche Inflation klettert auf 7,8 Prozent
Der am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsdruck in Deutschland hat im April wegen des Ukraine-Krieges und steigender Energiepreise zugenommen.
Wie das Statistischen Bundesamt (Destatis) mitteilte, stieg der HVPI mit einer Jahresrate von 7,8 (Vormonat: 7,6) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 28. April.
Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich der HVPI um 0,7 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent. Die jährliche Inflationsrate betrug 7,4 (Vormonat: 7,3) Prozent. Die Zahlen entsprachen der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten.
"Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind die Preise für Energie merklich gestiegen und beeinflussen die Inflationsrate erheblich", erklärten die Statistiker. "Eine ähnlich hohe Inflationsrate gab es zuletzt im Herbst 1981 im früheren Bundesgebiet, als infolge des Ersten Golfkriegs zwischen dem Irak und dem Iran die Mineralölpreise ebenfalls stark gestiegen waren."
Die Preise für Energie stiegen im Jahresvergleich um 35,3 Prozent. Die Lebensmittelpreise zogen weiter an. Für Obst, Gemüse, Fleisch oder Getränke mussten die Verbraucher 8,6 Prozent mehr ausgeben als vor einem Jahr. Dienstleistungen verteuerten sich im Jahresvergleich um 3,2 Prozent. Die Nettokaltmieten stiegen um 1,6 Prozent.
FRANKFURT (Dow Jones)
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