Das Umsatzwachstum dieses Jahres dürfte nun im oberen Bereich von neun bis elf Prozent liegen, teilte der MDAX-Konzern am Donnerstag in Berlin mit. Auch bei der operativen Marge will Scout24 nun den "oberen Bereich" von etwa 61 Prozent erreichen. Bislang hatte das Unternehmen nur die generelle Umsatzspanne und das Margenziel kommuniziert. Analysten haben sich allerdings schon auf eine Anhebung eingestellt: Im Schnitt rechnen sie mit einem Erlösplus von 10,7 Prozent und einer Marge von 61,1 Prozent.

Unterdessen verlor das Geschäft von Scout24 im dritten Quartal an Dynamik. Zwar trieben Makler-Mitgliedschaften und Abonnements von Privatkunden den Umsatz weiter an - allerdings nicht mehr so stark wie noch im ersten Halbjahr. In den drei Monaten bis Ende September kletterte der Gesamterlös im Vergleich zum Vorjahr um rund 8,5 Prozent auf 144 Millionen Euro. Analysten haben damit gerechnet. Während das größere Geschäftskundensegment langsamer wuchs als bislang, punktete Scout24 vor allem im Privatkundenbereich. Seit Juli hat der Konzern sein Werbegeschäft in die Professional-Sparte integriert.

Bereinigt um Sondereffekte verdiente Scout24 vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 90,7 Millionen Euro - ein Plus von 16,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und etwas mehr als im Mittel erwartet. Das lag unter anderem am Vertrieb von Produkten mit höheren Margen. Der Überschuss stieg von 46,2 Millionen auf nun 50,1 Millionen Euro.

Scout24 konsolidieren weiter nach Rekordjagd - trotz Ausblicks

Bei Scout24 ist am Donnerstag die Kurskonsolidierung nach der jüngsten Rekordjagd weitergegangen. Dass der Internetportal-Betreiber nach einem unerwartet profitablen dritten Quartal nun die oberen Enden seiner Jahreszielspannen anpeilt, war Experten zufolge schon erwartet worden und half den Aktien nicht: Nach einem freundlichen Start drehten sie ins Minus und verlieren im schwächelnden MDAX via XETRA zeitweise überdurchschnittliche 1,87 Prozent auf 78,80 Euro.

Analystin Wassachon Udomsilpa von der kanadischen Bank RBC verwies darauf, dass die Konsensschätzungen für 2024 bereits am oberen Ende der bisherigen Zielspannen gelegen hätten. Zudem habe Scout24 schon bei der Vorlage der Zahlen zum zweien Quartal eine Präzisierung des Ausblicks nach oben hin signalisiert, ergänzte Giles Thorne vom US-Analysehaus Jefferies. Bernstein-Experte Simon Baker nannte optimistische Unternehmensaussagen für 2025 als Grund, warum er den Aktien trotz des gut 23-prozentigen Anstiegs seit Jahresbeginn weitere Gewinne zutraut.

BERLIN / FRANKFURT (dpa-AFX)